Julia Extra Band 0315
Ordnung?“
„Ja. Ich freue mich wirklich, hier zu sein. Danke.“
Sein Lächeln war einfach hinreißend und unglaublich sexy. „Gern geschehen. Du hast wesentlich mehr verdient.“
Na schön, also vielleicht doch nicht unbedingt Büroinventar. Amir würde sie wahrscheinlich nicht nur als Top-Kraft beschreiben, sondern auch behaupten, dass sie Freunde seien. Das stimmte auch. Um genau zu sein, Scheich Amir bin Faruq al Zorha war ihr bester Freund. Und umgekehrt sah er das sicherlich ähnlich.
Das Problem war nur … sie wollte mehr von ihm als Freundschaft. Aber das würde sie nie bekommen. Er spielte schließlich in einer ganz anderen Liga.
Diese Überlegungen waren nicht neu. Darum zwang Grace sich als fanatischer Baseballfan, der sie war, ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Spiel zu lenken. Wenn ihre Sinne trotzdem viel intensiver auf den Mann neben sich ausgerichtet waren, so merkte niemand etwas davon.
Amir hatte sich mit dem Thema Ehefrau bei Grace ganz bewusst zurückgehalten. Wenn er ihr nur genug Zeit ließ, würde sie es sich ganz bestimmt überlegen.
Diese Taktik funktionierte eigentlich immer. Wenn er mit einem neuen Vorschlag auf spontane Ablehnung bei Grace gestoßen war, hatte sie sich mit der Zeit jedes Mal selbst vom Gegenteil überzeugt, gründlicher, als er es je könnte. Er hoffte darauf, dass es auch dieses Mal so sein würde. Deshalb war er ja auch in den Fenway Park mit ihr gegangen, um sie milde zu stimmen.
Nach dem siegreichen Spiel ihres Teams bestand er darauf, ein Trikot ihres Teams für sie zu kaufen. Grace wählte ein Männershirt aus, das mindestens zwei Nummern zu groß war. Als er ihr ein Shirt zeigte, das viel besser zu ihr passen würde, schüttelte sie nur den Kopf.
Insgeheim war Amir dankbar für ihren Hang zu übergroßer und formloser Kleidung. Das erleichterte es ihm, das frustrierende Verlangen, das ihn jedes Mal in ihrer Nähe plagte, im Zaum zu halten.
Nachdem sie in die wartende Limousine gestiegen waren, war Grace es, die das Thema anschnitt. „Also, was läuft? Ach, als ob ich es nicht wüsste.“
Bevor er antwortete, schenkte Amir ein Glas Mineralwasser für sie ein und gab einen Fingerbreit Wodka in ein Glas für sich. Zu schade, dass Grace keinen Alkohol trank. Alkohol würde vielleicht helfen, sie ein wenig nachgiebiger zu machen. „Nun, wenn du es schon weißt, brauche ich ja nichts mehr zu sagen.“ Mit leicht geneigtem Kopf reichte er ihr das Wasserglas.
„Danke.“ Sie nippte daran und sah ihn über den Glasrand an. „Und danke, dass du nicht bestreitest, dass der heutige Abend allein den Zweck hatte, mich weichzukochen.“
Das versetzte ihm nun doch einen Stich. „Das glaubst du also?“
Sie zuckte nur mit den Schultern. Heute hatte sie ihr Haar ausnahmsweise nicht zu einem Knoten gebunden, sondern trug einen wippenden Pferdeschwanz. Damit sah sie jünger aus, viel jünger als fünfundzwanzig. Und sie trug das Red Sox-Shirt, das er ihr im letzten Jahr geschenkt hatte, zu einer Jeans, in der ihre Beine endlos lang wirkten. Nur gut, dass die Jeans eher weit als eng geschnitten war.
Vorwurfsvoll blickte er sie an. „Das ist nicht fair, Gracey. So bist du doch gar nicht.“
Ohne es zu merken, zog sie einen Schmollmund, und er musste sich zusammennehmen, um sie nicht auf den anbetungswürdigen Mund zu küssen. „Du hast recht, es geht dir also nicht nur darum, mich weichzukochen. Du hättest die Tickets auch so beschafft und mir ein Trikot geschenkt, das ich als Schlafshirt nutzen kann.“
Sich Grace im Bett auszumalen, konnte Amir sich nicht leisten, also verdrängte er das Bild energisch. „Ich hätte auch Tickets für den Rang besorgen können.“ Dabei wusste sie doch, dass er ihr gegenüber nie geizig sein würde. Grace hatte nur wenige Passionen, und er versuchte sie zu verwöhnen, wo es nur ging. Eine Assistentin wie sie verdiente das.
„Ich weiß. Ich weiß aber auch, dass du dir nicht zu schade bist, meine Dankbarkeit für deine Zwecke auszunutzen.“
„Ich wäre kein guter Geschäftsmann, wenn es so wäre, oder?“
„Nein, vermutlich nicht.“ Sie schaute eine Weile zum Fenster hinaus, bevor sie ihn wieder ansah. „Du erwartest also allen Ernstes, dass ich dir eine Ehefrau beschaffe.“
„Ja.“ Ha, er hatte sie! Und nein, er fühlte sich keineswegs schuldig, weil er ihren Moment der Schwäche ausnutzte.
„Glaub ja nicht, dass du jetzt gewonnen hast“, funkelte sie ihn an.
„Das werde ich aber noch.“
Eine tiefe
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