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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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Falte legte sich auf ihre Stirn, aber sie widersprach nicht. „Ich sage nicht, dass ich es mache, aber falls ich es täte … Wie stellst du dir deine Ehefrau überhaupt vor?“
    Diese Frage überrumpelte ihn. Er öffnete den Mund – und schloss ihn wieder. Sein sonst so agiler Geist versagte den Dienst.
    „Du hast nicht die geringste Ahnung, stimmt’s?“, brachte sie es auf den Punkt.
    „Deshalb sollst du das ja übernehmen.“
    „Amir, es ist deine Frau, über die wir hier reden. Ich kann doch nicht einfach eine Liste aufstellen, und du suchst dir dann jemanden aus.“
    „Warum nicht?“
    „Weil du mir zuerst deine Vorstellungen beschreiben musst!“
    Dass sie sich so aufregte, führte dazu, dass er sich besser fühlte. „Du weißt doch, wie meine Vorstellungen aussehen.“ Wahrscheinlich sogar besser als er selbst.
    „Die Wahl deines Vaters hat dir zugesagt, oder?“
    „Ja, bis auf die Tatsache, dass es seine Wahl war.“ War da eben ein Ausdruck von Kummer über ihre Miene gehuscht? Sie hatte keinen Grund, verletzt zu sein. Es mussten die Schatten in der Limousine sein, die seinen Augen einen Streich spielten. „Ich möchte mir meine Ehefrau selbst aussuchen.“
    „Und warum soll ich das dann für dich tun?“, konterte sie prompt.
    „Oh, jetzt sei doch nicht so schwierig! Das ist etwas völlig anderes.“
    „Wie soll ich ohne jegliche Richtlinien so eine Aufgabe erfüllen?“
    „Na schön. Sie muss attraktiv sein.“
    „Mehr nicht?“, fragte Grace mit einem Sarkasmus, den in dieser Schärfe nur wenige besaßen.
    „Sie muss kultiviert und diplomatisch sein. Ich brauche eine Frau, die zu mir und meiner Position passt, sowohl in der Geschäftswelt als auch zu meiner Rolle als Scheich beziehungsweise Prinz.“
    „Das ist mir klar. Aber ich bin mir nicht sicher, was du als attraktiv bezeichnest.“
    „Du kennst doch den Typ Frau, mit dem ich ausgehe. Du hast sie alle gesehen und mit ihnen gesprochen und hast sogar Aufmerksamkeiten für sie besorgt.“
    „Nur scheint allen diesen Frauen etwas gefehlt zu haben, sonst hättest du längst eine von ihnen geheiratet.“
    „Ich war noch nicht bereit für eine Ehe. Jetzt bin ich es. Wäre ich es gewesen, hätte ich vielleicht tatsächlich eine von ihnen gewählt.“
    „Aber du hast keine von ihnen geliebt.“
    „Von Liebe wird auch bei meiner Ehefrau keine Rede sein. Es ist schließlich eine Vernunftehe.“
    „Du redest also von einer Dekoration an deinem Arm.“
    „Ich rede von einer weiblichen Begleitung, die mein Bild in der Öffentlichkeit aufwertet und ihm nicht schadet.“
    „Das ist ja sooo oberflächlich.“
    „Es ist realistisch.“
    „Wie auch immer.“
    Wieder einmal hatte er sie enttäuscht. Grace war zwar gut in ihrem Job, aber maßlos unschuldig, wenn es um den Gang der Welt ging. Amir wollte es ihr erklären, ohne sie in Verlegenheit zu bringen. „Ich möchte nicht, dass das Treueversprechen mich für den Rest meines Lebens in die Vorhölle stößt.“
    „Also gedenkst du, ihr treu zu bleiben?“
    „Natürlich. Die Männer in meiner Familie sind keine Ehebrecher.“
    „Was ist mit gemeinsamen Interessen und Ansichten?“
    „Die sind nicht erforderlich. Solange wir im Bett gut zusammenpassen, können wir ansonsten ruhig getrennte Wege gehen.“
    „Nicht gerade die beste Situation, um Kinder aufzuziehen. Oder willst du nicht Vater werden?“
    „Um ein guter Vater zu sein, muss ich meine Ehefrau nicht lieben.“
    „Deine Eltern lieben sich.“
    „Und?“
    „Willst du das nicht auch für dich? Wenigstens ansatzweise?“
    Erinnerungen stürzten auf ihn ein, Erinnerungen an Yasmine und eine Zeit, als er diesen Wunsch noch lebhaft verspürt hatte. Doch seit Yasmines Tod hütete er sich davor, solche Bilder in sich entstehen zu lassen. „Nicht jeder sehnt sich nach einer liebevollen Beziehung – ich auf jeden Fall nicht.“
    Die Falte auf ihrer Stirn kehrte zurück. „Weißt du, bei dieser Einstellung würde es dir recht geschehen, wenn ich es übernehme.“
    „Darauf hatte ich gehofft.“
    Aber sie hörte ihm schon gar nicht mehr zu, sondern schaute wieder grübelnd zum Fenster hinaus.
    Was war nur los mit ihr? Sollte seine kompetente, hypereffektive Assistentin, die sich unvorteilhaft kleidete und niemals mit Männern ausging, vielleicht eine tief sitzende, heimliche romantische Ader haben? Das würde ihre negative Reaktion auf eine Vernunftehe erklären. Es würde auch erklären, warum sie sich nie verabredete. Denn ganz

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