Julia Extra Band 0315
nicht mit Gabriel allein lassen!
„Du hast doch nichts dagegen, Bella?“, fragte Claudia aufgeregt.
Bella wusste, wie sehr ihre Schwester von Benito schwärmte. Also konnte sie ihr diesen Wunsch nicht abschlagen.
„Danke, Bella!“ Claudia lächelte strahlend und war im nächsten Moment schon mit Dahlia in der Menge verschwunden.
Schweigend sah Bella ihr nach.
Zwischen Gabriel und ihr herrschte Eiseskälte. Fast hatte Bella den Eindruck, ganz allein mit ihm auf der Welt zu sein. Sie fröstelte.
„Wir könnten uns nebenan ungestört unterhalten“, schlug Gabriel schließlich vor.
Sie sah auf und bemerkte seine zusammengepressten Lippen. Nervös befeuchtete sie ihre eigenen. „Ich fühle mich hier ganz wohl, Mr. Danti.“
Sein Blick wurde noch eisiger, als Gabriel sie am Arm fasste und mit sich zog. „Wir müssen reden, Bella.“
„Aber …“
„Willst du dieses Gespräch wirklich vor Dahlias und Brians Gästen führen?“, fragte er harsch und bedachte sie mit einem finsteren Blick.
Bella schluckte, als sie bemerkte, wie wütend er war. „Ich habe keine Ahnung, worüber wir uns unterhalten sollten.“
„Oh doch, das weißt du nur zu genau“, entgegnete er drohend.
Natürlich wusste sie es, aber sie wünschte, es wäre anders. Also hatte Gabriel sie doch wiedererkannt!
2. KAPITEL
„Ich weiß wirklich nicht, worum es geht, Mr. Danti“, behauptete Bella wider besseres Wissen, als er sich ihr gegenüber in einen bequemen Sessel setzte. Hier waren sie ganz allein. Das Familienfest fand im angrenzenden Saal statt.
Gabriel bemerkte, wie blass sie geworden war und wie verkrampft sie im Sessel saß. „Wenn man bedenkt, dass wir sozusagen gute, alte Bekannte sind, finde ich es unangebracht, dass du mich in diesem herablassenden Tonfall ‚Mr. Danti‘ nennst.“
Fragend zog sie eine Augenbraue hoch. „Gute, alte Bekannte?“
„Spar dir deine Spielchen, Bella!“ Wütend presste er die Lippen zusammen.
„Ich war mir nicht sicher, ob du dich an unsere Begegnung erinnern würdest.“
„Allerdings erinnere ich mich daran.“
Sie atmete tief durch. „Genau wie ich, Gabriel.“
Sein Lächeln war freudlos. „Du hattest keine Ahnung, dass ich heute Abend auch hier sein würde, oder?“
„Natürlich nicht.“ Ihre Augen sprühten violette Blitze. „Dahlias Nachname ist ja Fabrizzi und nicht Danti.“
„Ihre Mutter, also meine Tante Teresa, ist die jüngere Schwester meines Vaters“, erklärte Gabriel.
Bella verzog den Mund. „Wie reizend von dir, extra zur Hochzeit deiner Cousine aus Italien anzureisen.“
Ihr Spott ärgerte ihn. „Ich lebe nicht mehr in Italien, Bella.“
Erstaunt sah sie auf. „Nein?“
„Ich verbringe jetzt die meiste Zeit auf unserem Weingut, das etwa eine Stunde Fahrzeit von hier entfernt liegt. Außerdem besitze ich ein Haus in San Francisco.“
Bella konnte sich lebhaft vorstellen, in welchem Viertel es lag. Am Vormittag hatte sie mit ihrer Familie eine Stadtrundfahrt unternommen, die auch durch einen Stadtteil namens Pacific Heights führte, der nur aus Millionärsvillen zu bestehen schien.
„Lebst du gern in Amerika?“, fragte sie neugierig.
„Es hat seine Vorteile“, antwortete er lapidar.
Davon gehe ich aus, dachte sie unwillig. Wahrscheinlich lebte er hier, weil auch Janine Childe, das Supermodel, mit dem er schon vor fünf Jahren das Bett geteilt hatte, kürzlich nach Kalifornien gezogen war.
„Bist du endlich fertig mit den Höflichkeitsfloskeln?“, fragte Gabriel.
Bella sah ihm direkt in die Augen. „Was willst du von mir, Gabriel?“
Gute Frage, dachte er mürrisch. Eigentlich hatte er sich eingebildet, sie sich nach der gemeinsamen Nacht aus dem Kopf geschlagen zu haben, doch nun musste er sich eingestehen, dass das Gegenteil der Fall war.
Isabella Scott war noch schöner, als er sie in Erinnerung hatte. Sie war reifer und selbstbewusster geworden. Die veilchenblauen Augen waren noch immer bezaubernd. Das ebenholzfarbene Haar trug sie so lang wie damals, nur stufig geschnitten. Es reichte ihr bis zur Taille. Und das figurbetonte violette Kleid brachte die schlanke Taille und die perfekt geschwungenen Brüste ausgezeichnet zur Geltung.
Was also wollte er von ihr?
„Was hast du mir denn zu bieten, Bella?“
Gabriel erwiderte arrogant ihren festen Blick. Er wusste, dass ihr nicht verborgen bleiben konnte, wie er sich nach ihrer letzten Begegnung verändert hatte.
Er trug das dunkle Haar kürzer. Noch auffälliger war jedoch die
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