Julia Extra Band 0315
fröhlich hinter ihr. „Bella, Claudi, darf ich euch Dahlias Vetter vorstellen? Das ist Gabriel Danti. Gabriel, das sind meine Cousinen Claudia und Isabella Scott.“
Er war es also wirklich!
Bella stockte der Atem. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Die Knie wurden ihr weich.
Glücklicherweise hatte Claudia kein Problem, sich angeregt mit Gabriel zu unterhalten. So hatte Bella Gelegenheit, sich wieder zu fangen.
Vielleicht erinnert er sich gar nicht an mich, dachte sie. Wahrscheinlich hatte er sie damals gleich vergessen. Er hatte ja nicht einmal angerufen.
„Bella?“ Brian stupste sie ein wenig, denn noch immer wandte sie ihm und seinem Gast den Rücken zu.
Sie atmete tief durch und drehte sich widerstrebend zu dem Mann um, den sie so gern vergessen hätte.
Gabriel bedachte sie mit einem höflichen Blick. „Freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Scott. Oder darf ich Isabella sagen?“
„Ich …“
„Wir nennen sie alle Bella“, erklärte Claudia.
„Darf ich dann auch Bella sagen?“ Sein Blick war eisig.
Veilchenblaue Augen, umrahmt von dichten schwarzen Wimpern, langes schwarzes Haar, das bis zur Taille reichte …
Bella blinzelte, dann wich sie abrupt Gabriels Blick aus. „Bella ist in Ordnung“, antwortete sie.
Isabella Scott wirkte selbstsicher und unglaublich schön in einem schulterfreien Kleid, das ihre Augenfarbe widerspiegelte. Und sie hatte herausfordernd das Kinn gehoben, als sie ihm in die Augen schaute.
„Ich will schnell die anderen Gäste begrüßen“, sagte Brian Kingston entschuldigend. „Du wirst dich inzwischen sicher gut mit Bella und Claudia unterhalten.“ Verschwörerisch zwinkerte er seiner jüngeren Cousine zu und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
Gabriel musterte Bella mit undurchdringlichem Blick. „Wirklich?“
Irritiert verzog sie das Gesicht. „Was denn?“
„Werden Sie sich wirklich gut mit mir unterhalten?“, fragte er spöttisch.
„Müssen Sie denn unterhalten werden, Mr. Danti?“ Ihre Augen funkelten.
„Nein, ich glaube kaum, dass ich dazu lange genug bleiben werde.“
Ursprünglich hatte er nicht vorgehabt, auf der Party zu erscheinen. Doch sein Vater hatte ihn gebeten, die Dantis zu vertreten, weil es ihm selbst zu viel war, die Party und die Hochzeitsfeier am nächsten Tag zu besuchen.
Bella triumphierte. Er würde sich also bald verabschieden. Ein Glück! „Ich bin sicher, Claudia und ich bringen es fertig, uns einige Minuten höflich mit Ihnen zu unterhalten, Mr. Danti.“
Gabriel Danti neigte gespielt höflich den Kopf und wandte sich Claudia zu. „Wie gefällt es Ihnen in San Francisco?“
Bella war froh, seinem bezwingenden Blick zu entgehen und betrachtete den Mann nun unauffällig von der Seite.
Vor fünf Jahren hatte Gabriel seinem Namen alle Ehre gemacht, sah blendend aus und hatte jede Frau mit seinem Charme um den kleinen Finger gewickelt … so wie sie.
Der Mann, der sich nun höflich mit Claudia unterhielt, besaß noch immer seine magische Anziehungskraft. Die Narbe ließ ihn nur noch verwegener erscheinen. Doch seinen Augen fehlte der sinnliche Blick, der die Frauen dahinschmelzen ließ. Selbstbewusstsein und lässiger Charme hatten abweisender Arroganz Platz gemacht.
Soweit sie wusste, war er nicht verheiratet. Allerdings hatte sie sich auch nicht besonders bemüht, etwas über sein Privatleben herauszufinden. Wozu? Sie hatten eine berauschende Nacht miteinander verbracht und damit hatte es sich.
„Darf ich Ihnen ein Glas Champagner anbieten?“
Erschrocken sah sie auf und verzog das Gesicht, als sie das Glas sah, das er ihr hinhielt. Champagner! Wie könnte es auch anders sein.
„Danke“, sagte sie gestelzt.
Unauffällig musterte er sie. Ihre Wangen schimmerten rosig, als sie ihm das Glas abnahm und sorgfältig darauf achtete, dass sie seine Hand dabei nicht berührte.
Zynisch verzog er den Mund. „Sind Sie zum ersten Mal in San Francisco, Bella?“
„Ja.“
„Gefällt Ihnen die Stadt?“
„Sehr sogar.“
„Haben Sie schon Zeit gehabt, die Sehenswürdigkeiten zu besuchen?“
„Teilweise.“
Sehr gesprächig ist sie nicht gerade, dachte Gabriel. „Vielleicht …“
„Entschuldige, dass ich dich unterbreche, Gabriel.“ Seine Cousine Dahlia, die morgen heiraten würde, mischte sich ein. „Mein Bruder Benito würde gern Claudia kennenlernen.“
„Wirklich?“ Bellas jüngere Schwester wandte sich um und fing Benitos interessierten Blick auf.
Panisch sah Bella auf. Claudia durfte sie
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