Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
gehen, seine Anrufe nicht zu beantworten. Sie hatte eine Lehramtsstelle in einem anderen Land angenommen und hatte versucht, ihn für immer zu vergessen.
    Aber es war schier unmöglich, weil sein Bild sie während der langen, einsamen Nächte in ihren lebhaften Träumen verfolgte, und weil sein Name und sein Foto immer wieder in den Medien auftauchten; sei es, dass von einem weiteren erfolgreichen Geschäftsabschluss berichtet wurde oder er in den Gesellschaftsspalten zusammen mit einer umwerfend schönen Frau abgelichtet worden war.
    Erst der Kampf ihrer Mutter gegen ihre Krebserkrankung hatte Romy für drei Monate wieder nach Hause gebracht. Eine ungemein traurige Zeit. Nach dem Tod ihrer Mutter hatte André jedoch darauf bestanden, dass Romy das noch verbleibende Jahr ihres Lehrvertrags im Ausland erfüllte.
    Zunächst hatte sie ihn nicht allein lassen wollen, aber nachdem er ihr versichert hatte, dass er mit der Unterstützung einiger enger Freunde der Familie zurechtkommen würde, war ihr die Entscheidung ein wenig leichter gefallen.
    Ihr Vater hatte sich verzweifelt darum bemüht, seiner Frau jede Annehmlichkeit zu bieten, einschließlich teuerster Behandlungsmethoden und optimaler Pflege. Maxine Picard war zu Grabe getragen worden, ohne zu wissen, wie viel Geld ihr Mann für sie ausgegeben und damit einen Ball ins Rollen gebracht hatte, der nicht mehr aufzuhalten war.
    Wer hätte auch schon den Börsencrash vorausahnen können, der André Picard zum Verhängnis werden sollte? Es war schon entsetzlich genug, dass ein früher so ehrenwerter Mann so weit gesunken war, Geld zu unterschlagen. Noch schlimmer war, dass er danach versuchte, durch Glücksspiel finanziell wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen.
    Selbst Romy hätte ihm sagen können, dass dieser Weg in die Katastrophe führen würde, hätte sie davon gewusst.
    Doch erst als sie das Schuljahr pflichtgemäß beendet hatte und nach Melbourne zurückgekehrt war, um zu Hause als Lehrerin zu arbeiten, hatte sie von den dubiosen Geschäften ihres Vaters erfahren.
    Er hatte alles verkauft, einschließlich des kleinen Apartments, das seit Maxines Tod ihr Zuhause war, zudem das Auto, sämtliche Möbel und andere Besitztümer.
    Es war entsetzlich gewesen, erfahren zu müssen, dass André angeklagt worden war und nun auf die Gerichtsverhandlung wartete, die unweigerlich zu einer Gefängnisstrafe führen würde. In seinen Briefen, E-Mails oder bei den gelegentlichen Anrufen während ihrer Abwesenheit hatte er nichts von alldem erwähnt.
    Stattdessen hatte er ihr erst eine Woche nach ihrer Rückkehr die schreckliche Wahrheit gestanden. In dieser Woche hatte Romy ein möbliertes Apartment angemietet, sich einen Wagen gekauft und ihre neue Stelle als Lehrerin angetreten.
    Wie konntest du nur so sorglos sein? Diese Frage stellte sie in Gedanken immer wieder, genau wie die andere: Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?
    Doch der müde, von Sorgen gezeichnete Mann, der ihr gegenüberstand, war nicht nur körperlich über seine Jahre hinaus gealtert, sondern auch emotional sehr angeschlagen, sodass sie ihn nicht weiter belasten wollte.
    Statt ihm Vorwürfe zu machen, verschaffte sie sich einen Überblick und versuchte zu verhandeln, aber ohne Erfolg. Kaum verwunderlich, wenn man bedachte, dass die Schulden ihres Vaters in die Millionen gingen. Eine schreckliche Situation, ohne Ausweg. Außer einem … ein persönliches Gespräch mit Xavier DeVasquez als letzter, verzweifelter Versuch.
    Unzählige Male rief sie in seinem Büro an, und Xavier DeVazquez’ persönliche Assistentin versicherte jedes Mal, dass sie die Nachricht weitergegeben habe, doch es folgte nie eine Reaktion.
    Also blieben Romy nur zwei Möglichkeiten … und aufzugeben kam für sie nicht infrage.
    Die drei Jahre Englischunterricht mit Kindern aus unterprivilegierten Verhältnissen hatten sie zu dem gemacht, was sie heute war – eine siebenundzwanzigjährige Frau, die nichts mehr gemein hatte mit der vertrauensseligen Romantikerin von einst, die sich von dem Charme dieses Mannes hatte blenden lassen und sich ein Traumbild zurechtgesponnen hatte, das jeglicher Realität entbehrte.
    Ein Mann, dem sie sich an diesem Tag stellen wollte … so oder so. Selbst wenn es bedeutete, auf unkonventionelle Methoden zurückgreifen zu müssen.
    Was blieb ihr denn sonst anderes übrig?
    Überhaupt nichts.
    Also … versuch dein Glück, machte sie sich im Stillen Mut, während sie zu den Aufzügen ging.
    Viel

Weitere Kostenlose Bücher