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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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klingelte das Telefon, das auf dem Tisch der persönlichen Assistentin stand, und Romy unterdrückte den plötzlichen Anflug nervöser Anspannung, als die Frau ein paar leise Worte in den Hörer sagte und dann aufstand.
    „Mr. DeVasquez erwartet Sie.“

2. KAPITEL
    Ich schaffe das, ganz sicher, dachte Romy. Denn was konnte ihr schließlich schon Schlimmes passieren?
    Warum fühlte sich dann jeder weitere Schritt zum Konferenzraum so an, als würde sie zu ihrer Hinrichtung gehen?
    Bring es hinter dich, mahnte sie sich im Stillen, als die persönliche Assistentin an die Tür klopfte, sie öffnete und die Besucherin ankündigte. Romy trat ein und hörte das leise Klicken der Tür, die hinter ihr ins Schloss gefallen war. Unwillkürlich hob sie ihr Kinn, als wollte sie sich auf die Schlacht mit dem Mann vorbereiten, der ihr gnädig ein paar Minuten seiner Zeit einräumte.
    Xavier DeVasquez stand am anderen Ende des Konferenzraums – groß und breitschultrig in einem maßgeschneiderten Anzug.
    Im Profil wirkten seine Gesichtszüge wie gemeißelt, die strenge Kinnpartie, die ausgeprägten Wangenknochen, und Romy stockte der Atem, als er sich zu ihr drehte.
    Die unwiderstehliche, fast primitive Stärke, die er ausstrahlte, war zutiefst beeindruckend. Sie hielt seinem Blick stand, als er sie mit Augen, dunkel wie die Sünde, musterte.
    „Du hast fünf Minuten.“ Jetzt, da sie allein waren, ging er fraglos zum vertrauten Du über. Romy ließ sich von seinem harschen Tonfall nicht irritieren, als sie einen Umschlag aus ihrer Tasche nahm und ihm hinhielt.
    „Ein beglaubigter Scheck, und ein genauer Rückzahlungsplan des Betrags, den mein Vater schuldig ist.“ Der Scheck enthielt ihre gesamten Rücklagen.
    Seine Miene veränderte sich nicht, als er sich den Betrag auf dem Scheck ansah und danach die Aufstellung studierte. Die Sekunden schienen sich endlos hinzuziehen, während er ohne Eile las, was dort geschrieben stand. Als er das Papier auf den Tisch warf, zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen.
    „In diesem Rückzahlungsplan ist auch ein geschätztes Gehalt enthalten, das dein Vater vielleicht in Zukunft bekommen wird.“ Seine Stimme klang gefährlich ruhig, sodass sich ihr die Nackenhaare aufstellten. „Kein Mensch wird mehr Wert auf seine früheren Fähigkeiten legen, angesichts der Tatsache, dass er wegen Unterschlagung angeklagt wurde.“
    „Doch, er wird wieder gefragt sein, falls du die Rückzahlungsbedingungen akzeptierst und alle Beschuldigungen gegen ihn fallen lässt.“
    „Deine Loyalität ist zwar bewundernswert, aber völlig fehl am Platz.“
    „Es gab mildernde Umstände.“
    Wissend neigte er den Kopf. „Die Punkt für Punkt vom Anwalt deines Vaters dargelegt wurden.“
    Ihr fester Blick ruhte auf ihm. „Hast du denn gar kein Mitleid? Zählen die fünfzehn Jahre, die er dir treu gedient hat, denn gar nicht?“
    „Hätte dein Vater sich an mich gewandt und mir anvertraut, dass er mit den erdrückenden Ausgaben für die medizinische Behandlung nicht mehr zurechtkommt, hätte ich gewisse Zugeständnisse machen können. Stattdessen hat er sich entschieden zu betrügen und das Ganze noch verschlimmert, indem er Unsummen an Spielschulden angehäuft hat.“ Seine Miene verhärtete sich. „Die DeVasquez Corporation hält sich an strikte, aber faire Anweisungen, und es ist klar definiert, welche Konsequenzen bei Missachtung zu erwarten sind.“
    Einen Moment überkam sie der verzweifelte Wunsch, ihm den nächstbesten Gegenstand an den Kopf zu werfen. Vielleicht hatte er ihre Absicht gespürt, denn er hob eine dunkle Braue und sah sie nun wachsam an. Sie wusste, dass es schlicht dumm wäre, so etwas zu tun. Daher atmete sie tief durch, um sich zu beruhigen.
    „Es ist sehr wohl bekannt, dass du deinen Aufstieg rücksichtslos vorangetrieben hast.“ Einen Wimpernschlag lang stockte sie, ehe sie ihm bewusst ein süßliches Lächeln schenkte. „Würde denn deine Geschäftsmoral einer genauen Überprüfung standhalten können?“
    Tödliche Stille machte sich in dem Raum breit. Doch sie weigerte sich, den Blick abzuwenden.
    „Du hast dich also entschlossen, mich zu beleidigen?“ Er klang trügerisch ruhig, doch nur ein Narr hätte den unerbittlichen Unterton in seiner Stimme überhört. Auch wenn er in seinen Anfängen manchmal am Rande der Legalität operiert hatte, hatte er dies später großzügig entschädigt und sein Gewissen reingewaschen.
    Plötzlich hatte Romy das seltsame Gefühl, dass der

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