Julia Extra Band 0316
Vorsitzende der Wohltätigkeitsorganisation das Podium und ermunterte die Gäste in ihrer Rede, sich großzügig mit ihren Spenden zu zeigen.
An ihrem Tisch saßen auch zwei Paare, die Romy bei ähnlichen Veranstaltungen vor ein paar Jahren schon einmal gesehen hatte. Eine schöne Blondine, die ungeniert mit ihrem Begleiter flirtete, während sie verstohlen immer wieder zu Xavier sah. Das andere Paar waren zwei Männer von Anfang vierzig, von denen Romy wusste, dass sie schwul waren.
Während die Vorspeise serviert wurde, bemerkte Romy, wie die Blondine um Aufmerksamkeit buhlte.
„Lassen Sie sich von ihr nicht ärgern“, riet eine leise männliche Stimme, und als Romy den Kopf ein wenig wandte, sah sie in das Gesicht des jungen Mannes, der neben ihr saß. Robert, wie sie sich erinnerte, dessen Partner Anthony ein sehr bekannter Innenarchitekt war.
„Schön, Sie wieder mit Xavier zusammen zu sehen.“
Ob er das auch noch sagen würde, wenn er die Umstände kannte? Doch sie verkniff sich diese Frage. „Danke“, sagte sie anmutig.
Das Unterhaltungsprogramm des Abends wurde von einem Comedian, einer Modenschau und einem Sänger bestritten.
Der Comedian brachte auch Romy zum Lachen, die begeistert applaudierte.
Wie selbstverständlich legte Xavier während der Darbietung seinen Arm um ihre Taille. Plötzlich gab es für einen langen Augenblick nur noch ihn, seinen männlichen Duft und seine starke sinnliche Ausstrahlung … und das Versprechen auf eine Leidenschaft, die sie gänzlich mit sich reißen würde.
Wie schaffte er das nur?
Ob er das Gleiche spürte?
Mach dir doch nichts vor, schalt sie sich im Stillen. Er spielt dir nur etwas vor. Aber er war nicht der Einzige, der dazu fähig war.
Zum Verdruss ihres Begleiters flirtete die Blondine immer schamloser, und Romy legte eine Hand auf Xaviers Oberschenkel.
Sofort wandte er sich ihr zu, doch sie begegnete dem Blick aus den dunklen Augen mit Gleichmut.
„Du hast eine Verehrerin.“
„Andréa?“
„Soll ich meinen Hochzeitsring mal kurz aufblitzen lassen, um die Besitzverhältnisse klarzumachen?“, meinte Romy süßlich. „Oder wäre das übertrieben?“
„Sie spielt doch nur mit dem Feuer.“
„Ach ja? Vielleicht sollte ich es ihr gleichtun?“ Sie hob die Hand und strich mit dem Finger über seine Wange. Schnell umfasste er ihre Hand und führte sie an seine Lippen.
Unweigerlich öffnete sie den Mund, als er ihr sanft in eine Fingerspitze biss. „Das ist nicht fair.“
Xavier lächelte nur und legte ihre verschränkten Hände in seinen Schoß. Für einen verrückten Moment war sie versucht, ihm die Hand zu entziehen, doch er umschloss sie noch fester.
„Ich ertrage die Hitze nicht“, zog sie ihn leise auf und sah, wie sein Blick leidenschaftlicher wurde.
„Du wirst es schon aushalten.“
Während des Hauptgangs konzentrierte Romy sich auf die Modenschau, war jedoch erleichtert, als die Gäste nach dem Dessert aufstanden, um sich noch zu ihren Freunden zu gesellen. Der Abend würde also bald vorbei sein, und sie könnten endlich gehen.
Doch sie hatte nicht damit gerechnet, wie schnell die Neuigkeit von ihrer Hochzeit die Runde gemacht hatte. Als sie den Ballsaal verlassen wollten, vertraten einige der Gäste ihnen den Weg, um ihnen zu gratulieren.
Und es fiel ihr nicht schwer zu lächeln, mit Xavier an ihrer Seite, während seine Hand auf ihrer Taille ruhte. Doch ihr Lächeln wäre beinahe verflogen, als seine Hand plötzlich tiefer rutschte und auf ihrem Po liegen blieb.
Wenn er damit zeigen wollte, dass sie zusammengehörten, hatte er damit Erfolg. Die Frage war nur, wie lange.
Es war unausweichlich, dass ein Journalist eine kurze Stellungnahme verlangte, während ein Fotograf Bilder schoss. Und Xavier versorgte ihn mit ein paar Einzelheiten.
„Sie haben Ihre Beziehung also kürzlich wieder aufgenommen.“
Xavier warf Romy einen leidenschaftlichen Blick zu, in dem unverhülltes Verlangen lag. „Ja.“
Gott im Himmel! Romy wäre beinahe dahingeschmolzen, auch wenn sie wusste, dass sein Blick nur dem Fotografen geschuldet war.
Gierig blitzte immer wieder seine Kamera auf. Zweifellos würden die Fotos am nächsten Tag in den großen australischen Zeitungen erscheinen.
„Drei Jahre, nachdem Sie sich getrennt haben.“
Romy wurde klar, dass die Gerüchteküche schon heftig brodelte. Sie war froh, als Xavier das Gespräch geschickt beendete.
„Wenn Sie uns jetzt entschuldigen?“
Die Geisterstunde hatte schon
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