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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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dich vor einer Gefängnisstrafe zu bewahren?“, fragte sie und brachte sogar ein Lächeln zustande. „Er ist reich, ich lebe auf einem wunderschönen Anwesen und treffe mich mit der gesellschaftlichen Elite.“
    André machte eine wegwerfende Handbewegung. „Nichts von alldem ist dir wichtig.“
    Das stimmt, räumte sie im Stillen ein. Besitz und Status bedeuteten ihr nur wenig. Vielmehr waren es Mitgefühl, Einfühlungsvermögen und Großzügigkeit, die sie zu den Menschen hinzog … unabhängig von deren Stellung in der Gesellschaft.
    „Behandelt er dich gut?“
    Eine brisante Frage, der sie nicht auswich. „Ja“, sagte sie aufrichtig. Den Aufruhr der Gefühle, den sein Verhalten in ihr auslöste, hatte sie sich selbst zuzuschreiben.
    „Gibst du mir dein Wort darauf?“
    Gelassen begegnete sie seinem forschenden Blick. „Ja.“ Xavier mochte ein rücksichtsloser Geschäftsmann sein, doch Frauen schlecht zu behandeln, gehörte nicht zu seinem Wesen.
    Um das Thema zu wechseln, deutete sie auf das angrenzende Esszimmer. „Willst du nicht schon mal den Tisch decken und den Wein öffnen?“
    Einen Moment glaubte sie, er würde ihr noch weitere Fragen stellen, doch dann kam er ihrer Bitte nach.
    Romy fühlte sich wohl in dem Apartment, und es gefiel ihr sehr, in der Küche schalten und walten zu können, wie sie wollte. Sie schob das Baguette zum Anwärmen in den Ofen, machte den Salat fertig, dann stellte sie die Pfanne für die Steaks auf den Herd.
    „Möchtest du vielleicht ein Glas Wein?“
    André kam mit zwei halb gefüllten Gläsern Rotwein zurück und reichte ihr eines.
    Lächelnd stieß sie mit ihm an, ehe sie einen Schluck nahm und zustimmend murmelte, als er weich ihre Kehle hinunterrann.
    „Mhm, köstlich.“ Romy stellte ihr Glas ab und widmete sich wieder den Steaks.
    Beim Essen unterhielten sie sich in gelöster Stimmung.
    Sie freute sich, dass André seine Zeit sinnvoll nutzte. Morgens machte er einen Spaziergang am Strand, dann surfte er im Internet und hielt den Kontakt zu den wenigen Freunden aufrecht, die noch zu ihm standen.
    Zudem hatte er wieder eine frischere Gesichtsfarbe, und wenn sie nicht alles täuschte, hatte er ein paar Pfund zugelegt, was seiner ohnehin schlanken Figur nur zugutekam.
    Trotzdem war sie sich bewusst, dass die Abwesenheit ihrer Mutter eine Lücke hinterlassen hatte. Eine Frau, die eher eine ältere Schwester für sie gewesen war, so eng hatte sie sich ihr verbunden gefühlt.
    Seit Romy nach Melbourne zurückgekehrt war, hatten sich die Gespräche mit André immer um seine angespannte Lage gedreht, und was getan werden könnte, um das Schlimmste zu verhindern. Genauso wie um das Ultimatum, das Xavier gestellt hatte.
    Es war selten vorgekommen, dass sie ihre freie Zeit ohne Angst verbringen konnten, und deshalb schwelgten sie jetzt begeistert in ihren Erinnerungen.
    Sie redeten über die Zeit, als ihre Eltern ihr den kleinen Hund schenkten, den sie sich so sehr gewünscht hatte; das streunende Kätzchen, das sie gerettet hatte und unbedingt behalten wollte … und wie sie zusammen gelacht hatten, als Hund und Katze unzertrennlich wurden.
    Die guten Zeiten: Ferien, Erfolg in der Schule, ihr erster Freund.
    „Ein Streber“, erinnerte sich Romy mit einem spitzbübischen Lächeln. „Er trug eine Brille mit dicken Gläsern und schwarzem Rand und war ungeheuer ernst. Aber er war ein Computergenie und wusste über alles Bescheid.“
    „Du hast ihn gemocht“, rief André ihr in Erinnerung.
    „Er war ein netter, loyaler Freund.“ Ihr erster Kuss, den sie sich heimlich gaben, war jedoch ganz und gar nicht das, was sie sich nach den Erzählungen einiger Mädchen ihrer Klasse als perfekten Kuss erhofft hatte.
    Das Urlaubssemester in Frankreich hatte dann zweifelsfrei bewiesen, dass das Küssen eine raffinierte Kunst war, die nicht alle Männer beherrschten. Sie selbst bevorzugte die zärtliche Variante.
    Bis Xavier kam. Der sie begeistert und mit sich gerissen hatte … und die Fähigkeit hatte, sie dahinschmelzen zu lassen. Eine perfekte Mischung aus Verstand und Gefühl, die viel mehr versprach, als sie je für möglich gehalten hätte.
    Und so war es immer noch, wie sie widerstrebend einräumen musste … auch wenn sie Grund genug hatte, ihn zu hassen. Ein Blick, eine Berührung genügte, schon schmolz sie dahin.
    Keine angenehme Vorstellung, wie Romy bewusst wurde.
    Da sie sich von ihren Überlegungen ablenken wollte, stand sie auf, begann den Tisch abzuräumen und

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