Julia Extra Band 0316
nachmittags um fünf zurück, mit zwei neuen Kleidern, die sie im Ausverkauf erstanden hatte.
Es war schon spät, als sie endlich zu Bett ging. Diesmal übernahm sie die Kontrolle, als er sie an sich zog, und schenkte ihm allein grenzenlose Lust, bis er sich unter ihrer Berührung ganz verlor.
9. KAPITEL
Romy bewegte sich, als sie eine flüchtige Berührung an ihrer Wange spürte, murmelte etwas Unverständliches, dann rollte sie sich auf den Bauch und vergrub ihr Gesicht in den Kissen.
Es war noch dunkel und viel zu früh, um aufzuwachen.
Nur verschwommen nahm sie Xavier wahr, das leise Klicken der Schlafzimmertür, ehe sie wieder in das Reich seliger Vergessenheit hinüberglitt.
Als sie dann aufwachte, fielen Sonnenstrahlen durch die Fensterläden. Ein Blick auf die Uhr genügte, schon war sie im Bad.
Montag. Verdammt. Sie hatte Schule.
Das Frühstück wurde gestrichen. Stattdessen schnappte sie sich ein Joghurt, eine Banane, sagte Maria schnell Hallo und Auf Wiedersehen, dann war sie schon auf dem Weg zur Garage.
Mit dem Klingeln der Glocke kam Romy in der Schule an und war froh, dass die folgenden Stunden ohne besondere Vorkommnisse blieben.
Trotzdem blieb ihr kaum Zeit, an die vergangene Nacht und Xaviers berauschend eindringliches Liebesspiel zu denken. Sex, verbesserte sie sich. Einfach nur sehr guter Sex. Verdammt, sie hätte fast schwören können, dass sie ihn immer noch in sich spürte. Und wie sie auf ihn reagiert hatte … nein, es war besser, nicht daran zu denken. Wild und voller Verlangen. War das wirklich sie gewesen?
Geht’s noch?, höhnte eine Stimme in ihr. Konzentriere dich auf die nüchternen Tatsachen, das Hier und Jetzt im Klassenzimmer voller Schüler, die jeden unbedachten Augenblick zu ihrem Vorteil nutzen würden.
Während einer Pause am Nachmittag stieß Romy erneut auf einen Zettel zwischen den Hausarbeiten, die sie morgens während der Stunde eingesammelt hatte.
Wieder untersuchte sie jedes Wort nach einer versteckten Bedeutung, konnte jedoch nichts finden. Das Einzige, was ihr auch diesmal zu denken gab, war der fehlende Name. Stattdessen stand unten nur: ein dankbarer Schüler. Was bedeutete, dass es jeder aus ihrer Englischklasse sein konnte.
Spontan rief sie André an und verabredete mit ihm, nach der Schule auf dem Heimweg bei ihm vorbeizukommen. Es würde guttun, mit ihm persönlich zu reden, statt nur am Telefon, und sie schlug vor, zusammen zu Abend zu essen. Sie würde im Supermarkt die nötigen Zutaten kaufen und ihn dann mit ihren Kochkünsten überraschen.
Sie rief auch Maria an und teilte ihr mit, dass sie nichts für sie vorbereiten müsse.
Es war schon fast fünf, als sie mit einem Zweitschlüssel die Tür zu ihrem Apartment aufschloss.
„Hallo. Ich bin …“, fast hätte sie zu Hause gesagt, schluckte die Worte jedoch hinunter. „Ich bin da.“ Sie ging durch die Küche, stellte die beiden Einkaufstüten auf die Anrichte und packte sie gerade aus, als André den Raum betrat.
„Romy … wie geht es dir, Schatz?“
Lächelnd drehte sie sich zu ihm um und beugte sich vor, damit er ihr einen Kuss auf die Wange geben konnte.
Er sah anders aus, entspannter, und die dunklen Ringe unter seinen Augen waren verschwunden. Genauso wie der gehetzte Blick der letzten Wochen.
„Wie schön“, begeisterte sich André, als sie ein frisches Baguette und eine Flasche Wein aus der Tüte nahm.
„Ich hoffe, du hast Hunger.“ Sie stellte einen Käsekuchen aus der Feinkostabteilung in den Kühlschrank. Nachdem sie den Salat ausgepackt hatte, bestrich sie die Steaks mit einer Marinade.
„Du bist nicht nur tüchtig, sondern auch großzügig“, fügte ihr Vater hinzu. „Aber du musst dir doch nicht solche Umstände machen.“
Sie warf ihm einen amüsierten Blick zu. „Steak und Salat ist doch kein großer Umstand.“
„Möchtest du eine Tasse Tee? Ich mache dir eine, ja?“
„Später“, schlug sie vor. „Das Essen ist vor sechs nicht fertig. Dann können wir es uns gemütlich machen, wenn es dir recht ist.“
„Aber sicher.“ Während Romy noch zusätzliche Lebensmittel in der Vorratskammer verstaute, hörte sie, wie er protestierte. „Das ist nicht nötig.“
„Du hast mich doch auch unterstützt, als ich studiert habe und ein Jahr in Frankreich war.“
„Das war meine Pflicht als treusorgender Vater.“ Seine Miene wirkte mit einem Mal gequält. „Und du hast es mir schon tausendfach zurückgezahlt.“
„Weil ich Xavier geheiratet habe, um
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