Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
Vom Netzwerk:
gebracht hatte.
    Aber hatte Alice sich bis heute auch nur einmal beklagt? Nein! Und der Ausbruch eben war nicht gegen ihn und seine Ansprüche gerichtet gewesen.
    Cameron, du bist egoistisch, kritisierte er sich. Statt sich um sie zu kümmern, hatte er sie und ihre Hilfsbereitschaft nur ausgenutzt. Das würde sich jetzt ändern.
    Er stand auf und hielt ihr die Hand hin. „Komm mit!“
    „Wohin?“ Misstrauisch zog Alice die Brauen hoch. „Das mit dem Schlägertrupp war nur ein Scherz, ehrlich.“
    Wieder wirkte der Zauber des Büros auf Cameron. Er musste einfach lächeln.
    „Ja, das war mir klar“, beruhigte er sie.
    Sie legte die Hand in seine und stand auf.
    Alice hatte das Gefühl, als wäre in ihr ein Feuerwerk gezündet worden, das jeden Moment Funken sprühend hochgehen würde.
    Cameron hatte sie in sein Büro mitgenommen und ihr angeboten, sich auf das dick gepolsterte Ledersofa zu setzen. Sie war allerdings lieber an das riesige Fenster gegangen und bewunderte nun die Aussicht.
    Hier oben konnte man sich wie auf einer Wolke fühlen, hoch über der Stadt mit ihren blinkenden Lichtern. Weit weg von dem Gewimmel dort unten. Weit weg von den Menschen und ihren Problemen.
    Das war sehr schön … wenn auch sicher manchmal etwas einsam.
    Hier zeigte sich wieder deutlich, wie unterschiedlich die Welten waren, in denen sie lebten. Sie war eine ganz normale junge Frau, er war der Herrscher eines selbst geschaffenen Imperiums.
    Es war lächerlich, sich Hoffnungen zu machen. Nein, sie musste sich beherrschen und ihre Schwärmerei unterdrücken!
    Alice spürte, dass Cameron sich hinter sie stellte, bevor sie sein Abbild im Fenster sah. Es war klar, dass er seinerseits ihre Spiegelung betrachtete.
    Die Zeit schien stillzustehen.
    Insgeheim seufzend atmete Alice tief ein. Nein, sie hatte sich den Blick bestimmt nur eingebildet. Es lag an der Wirkung des gespiegelten Lichts, dass Cameron sie so zärtlich anzusehen schien!
    Rasch wandte sie sich um, und er war wie immer. Höflich, aber distanziert, seine Gefühle tief im Inneren verborgen.
    „Du bist bestimmt hungrig“, vermutete er. „Ich habe uns etwas aus einem Restaurant in der Nähe hierher zu essen bestellt. Wahrscheinlich bist du ja auch nicht in Stimmung, andere Leute zu sehen und zu hören. Richtig?“
    Sie wollte protestieren, doch er ließ sie nicht zu Wort kommen.
    „Das ist das Mindeste, was ich tun kann, um mich bei dir zu bedanken, Alice. Seit Wochen arbeitest du bis zum Umfallen, um mir aus der Patsche zu helfen, in die Jennie mich gebracht hat.“
    Dagegen ließ sich nichts sagen, also stimmte Alice dem gemeinsamen Abendessen zu.
    Natürlich hätte sie sich denken können, dass Cameron keine Pizza und kein chinesisches Essen bestellt hatte, doch die Menge der Delikatessen, die nach einer Weile gebracht wurden, erstaunte sie.
    Sie schlug vor, sich mit den Kartons, Dosen und Schachteln auf dem Boden niederzulassen und eine Art Picknick zu veranstalten, weil es dann noch besser schmecke.
    „Ich soll vom Boden essen?“, fragte er entgeistert.
    Alice lachte und setzte sich auf den weichen Teppich. „Nein, auf dem Boden sollst du sitzen . Essen darfst du von den Tellern, die das Restaurant mitgeschickt hat.“
    Cameron sah weiterhin skeptisch und ein bisschen ratlos aus, das hatte sie bei ihm noch nie beobachtet, aber er tat, was sie ihm sagte.
    Das Essen schmeckte fantastisch. Nachdem sie etliche der Köstlichkeiten probiert hatten, entspannte er sich deutlich. Sie plauderten angeregt, zuerst noch über die Arbeit, dann über Bücher, die sie beide gelesen und verabscheut hatten, danach kam die Familie an die Reihe.
    Alice wurde klar, dass sie zwar viel über Jennie, aber so gut wie nichts über Cameron wusste. Da er jetzt ganz zugänglich wirkte, wagte sie es, ihre Neugier zu befriedigen.
    „Wie alt warst du eigentlich, als deine Mom Jennies Vater heiratete, Cameron?“
    „Siebzehn“, antwortete er nach einer ganz kleinen Pause und blickte starr auf sein Essen.
    Das war ein deutliches Signal, ihn nicht weiter zu fragen, aber es wunderte Alice, denn sie hatte immer den Eindruck gehabt, Jennies Familie wäre glücklich. Sah Cameron das anders? Und durfte sie sich danach erkundigen?
    Schließlich warf sie ihre Bedenken über Bord. Heute Abend war ohnehin alles seltsam und ungewohnt, da konnte sie doch mal etwas riskieren.
    „Und davor?“, fragte sie sanft. „Mir ist aufgefallen, dass du deinen richtigen Vater nie erwähnst.“
    „Der hat mit mir

Weitere Kostenlose Bücher