Julia Extra Band 0316
Jessica es formuliert? Er setzte seine Anziehungskraft ein, um zu bekommen, was er wollte.
Der Ball war beinah zu Ende. Und er war ein Erfolg.
Was also konnte Cameron noch wollen?
Warum lässt er mich nicht in Ruhe … bevor ich mich zur Närrin mache?, dachte Alice verzweifelt.
„Ich muss nach Hause“, behauptete sie. Bevor du erahnst, wie es um mich steht, fügte sie im Stillen hinzu.
Er kam näher. „Nein!“ Das klang zugleich herrisch und sanft.
„Ich muss“, wiederholte sie und ging zum Ankleidezimmer, um ihren Mantel zu holen.
„Alice!“ Das war ein eindeutiger, wenn auch immer noch sanft gesprochener Befehl.
Sie blieb stehen und atmete so rasch, als wäre sie weit gelaufen.
„Geh noch nicht“, bat Cameron, indem er sich ihr näherte und sich vor sie stellte.
Es war ein Fehler, zu ihm aufzusehen, denn seine dunklen Augen schienen sie zu hypnotisieren. Er nahm ihr die Tasche ab und warf sie auf seinen Schreibtisch.
„Komm mit, Alice!“
Er reichte ihr nicht seine Hand, dennoch folgte sie ihm widerspruchslos und wie magnetisch angezogen auf den Balkon vor seinem Büro, der das Atrium überragte.
„Sieh dir das an“, forderte Cameron sie auf.
Von hier oben war die Aussicht auf den Ballsaal zauberhaft. All die Lichter … und erst die Farben: Gold, Silber, Rot, Purpur, Türkis, Jadegrün. Die wunderschönen Ballroben hoben sich von den schwarzen Smokings herrlich ab, und während sich die Tanzpaare ausgelassen drehten, bildeten sie, wie die bunten Steine in einem Kaleidoskop, immer neue faszinierende Muster.
Alice war bisher so beschäftigt und von tausenderlei Kleinigkeiten abgelenkt gewesen, dass sie gar nicht dazu gekommen war, sozusagen einen Schritt zurückzutreten und das Gesamtbild auf sich wirken zu lassen. Und sich bewusst zu werden, dass sie dieses Bild geschaffen hatte! Mit ihren Vorstellungen, ihren Ideen, ihren Einfällen.
Ja, der Abend war ein Erfolg! Dank ihrer Anstrengungen.
Die Musik klang hier oben leise und träumerisch, wie aus anderen Sphären.
„Ich wollte von dir für meinen Ball etwas Besonderes“, sagte Cameron. „Du hast mir mehr als das gegeben. Viel mehr!“
Ach so, darauf lief es hinaus: Er wollte eine Dankesrede halten. Gut gemacht, kleine Alice, die Leute sind begeistert, viel Glück weiterhin, und vielleicht sieht man sich mal wieder …
Aber wenn er sich nur bedanken wollte, warum wirkte seine Nähe förmlich berauschend auf sie? Warum pochte ihr Herz wie wild und ging ihr Atem schnell und flach?
Warum umfasste Cameron ihre Hand und strich sanft mit dem Daumen darüber?
„Ich habe dich heute Abend noch nicht tanzen gesehen, Alice. Darf ich jetzt bitten?“
Das kann nicht wahr sein, dachte sie. Wahrscheinlich bildete sie sich das nur ein, weil der ganze Abend wirkte wie ein Traum.
Ahnte er nicht, warum sie nicht getanzt hatte? Weil sie doch nur mit ihm tanzen wollte! Bisher war er für sie nicht greifbar gewesen, immer gerade eben außerhalb ihrer Reichweite … bis jetzt.
Das ist er immer noch, warnte eine innere Stimme sie, er ist nichts für dich, er wird dir, selbst wenn er dich jetzt in die Arme nimmt, nie wirklich gehören.
Das wusste Alice, aber sie war nicht bereit, sich selbst um die Erinnerung zu bringen, mit ihm getanzt zu haben.
Dieser Moment gehörte ihr.
Sie hatte alles gegeben, um Cameron einen unvergesslichen Abend zu bieten … und hatte dabei ihr Herz an ihn verloren.
Ja, sie hatte sich in ihn verliebt, einfach so.
Die Band begann ein langsames Stück zu spielen, und Cameron nahm Alice in die Arme. Anmutig drehten sie sich zu der einschmeichelnden Melodie im Kreis, es war wie im Märchen.
Nur schade, dass die im Alltag keinen Platz fanden!
Aber dass sie ihn liebte, war Wirklichkeit! Sie liebte seine Integrität, seine Zielstrebigkeit … und wie er sich manchmal selbst überraschte, indem er unerwartet loslachte.
Nun spielte die Band eine noch langsamere Nummer, und auch Camerons Bewegungen wurden langsamer, bis er und Alice nicht mehr tanzten, sondern sich nur noch in den Armen hielten.
Es war beinah zu schön, um wahr zu sein, hier oben mit ihm zu stehen, das Gesicht an seine Schulter gepresst. Doch es würde bald vorbei sein. Er würde sich zurückziehen, ihr in die Augen sehen und sich verabschieden. Sie war ja eine Frau, von der man sich leicht trennte.
Doch liebenswürdig, wie er war, schob er den Abschied noch hinaus. Er legte sogar die Arme fester um sie und küsste sie sanft auf die Stirn.
Alice hatte
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