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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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beansprucht. An der Bar wurde das Eis knapp, eine Dame hatte sich beim Tanzen den Knöchel verknackst und brauchte erste Hilfe, die Kleider mussten wieder aufgehängt und mit den Namen der neuen Besitzerinnen versehen werden, damit es beim Abholen der Stücke kein Chaos gab.
    Um zwanzig vor zwölf kam Alice aus den Umkleideräumen ins Atrium zurück, wo die Gäste nach wie vor die Tanzfläche dicht bevölkerten. Manche Paare tanzten beinah so elegant wie Fred Astaire und Ginger Rogers, andere bewegten sich nur mehr oder weniger im richtigen Takt vorwärts und rückwärts.
    Cameron war nirgends zu sehen. Sie wünschte sich sehnlich, ihn zu finden und wenigstens einen langsamen Walzer mit ihm zu tanzen. Eng an ihn geschmiegt, ihre rechte Hand in seiner, ihre Linke um seinen Nacken gelegt …
    Ein Tanz würde genügen. Das war doch nicht zu viel verlangt nach all der Mühe, die sie mit dem Ball gehabt hatte?
    Und dann entdeckte sie ihn. Er tanzte.
    Ihr Herz schien einen Schlag lang auszusetzen, bis Cameron seine Partnerin herumdrehte und sich zeigte, dass es eine ältere Dame mit silbergrauem Haar war, die er nachsichtig anlächelte.
    Rasch machte Alice sich auf den Weg durch die Menge, doch bevor sie bei ihm war, stand wieder die aufsehenerregende Blondine wie aus dem Boden gewachsen neben ihm. Sie sagte etwas, die ältere Frau lächelte höflich und gab Cameron frei. Als die blonde Schönheit ihn mit sich zog, blickte sie ihr so eisig nach, dass die Temperatur um einige Grad zu sinken schien.
    Zufällig sah Cameron über die Schulter zurück und entdeckte Alice. Er lächelte kurz, und es war wie ein Versprechen, dass er bald zu ihr käme.
    Das Lächeln war noch so warm und freundlich gewesen wie vorhin. Wenn der jetzige Tanz endete, würde er endlich zu ihr kommen.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben spürte sie den Drang, ihr Make-up zu überprüfen. Nicht, dass Wimperntusche oder Lippenstift ausgerechnet jetzt verschmiert waren!
    Alice zog sich in den unteren Waschraum für Damen zurück, der sich in der Nähe des Nebeneingangs befand, und der nur Eingeweihten bekannt war. Dort würde es angenehm ruhig sein und sie konnte einen Moment Atem schöpfen, während sie checkte, ob mit ihrem Aussehen noch alles in Ordnung war.
    Ja, das war es. Der Lippenstift war kein bisschen verwischt. Womöglich würde sie noch tagelang versuchen müssen, ihn abzubekommen.
    In dem Moment kam eine Frau herein.
    Alice wandte sich um und entdeckte die Blondine mit dem rosa Kleid. Camerons Blondine.
    Mit der wollte sie nichts zu tun haben, also ging sie zur Tür. Doch der Weg wurde ihr von der Fremden verstellt, deren schöne Lippen ein hässliches kleines Lächeln umspielte, während ihre großen blauen Augen kalt glitzerten.
    „Ich glaube, wir müssen ein bisschen plaudern, meine Liebe“, sagte sie mit kühler, kultivierter Stimme.
    Trotzdem klang sie richtig gehässig.
    Alice wurde wütend, ließ sich aber nichts anmerken. „Worüber denn?“, fragte sie, ebenfalls kühl, zurück. „Und wer sind Sie eigentlich? Ich denke nicht, dass wir uns kennen.“
    Die andere lachte leise. „Worüber? Das können Sie sich doch denken. Ich bin übrigens Jessica.“
    Ja und?, dachte Alice. Sollte sie diese Frau kennen? Fragend zog sie die Brauen hoch.
    „Jessica Fernly-Jones“, fügte die Blondine hinzu, als wäre das eine ausreichende Erklärung.
    Noch immer blieb Alice still und wartete, dass Jessica endlich zur Sache kam.
    „Ja, also … Cameron und ich sind … uns sehr nahe, wenn Sie wissen, was ich damit sagen will, meine Liebe.“
    „Was hat das mit mir zu tun?“, erwiderte Alice beherrscht, obwohl ihr plötzlich ganz flau wurde.
    Wieder lachte Jessica leise. Wahrscheinlich fanden Männer dieses Lachen sexy, auf Alice hatte es denselben Effekt wie das Geräusch von Fingernägeln auf einer Schultafel.
    „Nun zieren Sie sich doch nicht so! Wir Frauen können offen miteinander reden, oder?“
    Von mir aus kann sie so offen reden, wie sie will, ich mache da nicht mit, dachte Alice aufgebracht.
    „Cameron ist sehr attraktiv, wie Ihnen wahrscheinlich aufgefallen ist“, meinte Jessica weiter.
    Leider errötete Alice, wie sie spürte, nun verräterisch.
    Jessica blickte sie vielsagend an. „Er benutzt seine Anziehungskraft gern, um zu bekommen, was er will. Egal, ob es ein Vertragsabschluss ist, die Vernichtung eines Konkurrenten – oder ein Projekt, das seinen hohen Ansprüchen gerecht wird … wie dieser Ball heute Abend.“ Das klang

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