Julia Extra Band 0316
zu blicken.“
Sein Gesicht war ganz nah an ihrem.
„Rigo …“, stammelte sie.
„Was ist?“, murmelte er, und sein Blick fiel auf ihre Lippen.
„Du könntest hierbleiben und die Dinge für alle in Ordnung bringen.“ Im Geiste sah sie wieder die hoffnungsvollen Gesichter der Angestellten vor sich.
„Hinhaltetaktik!“ Sein Mund war nur noch Millimeter von ihrem entfernt.
Vielleicht, gab Katie insgeheim zu. Aber was war so falsch daran? Ihre Anteilnahme am Schicksal der Menschen, die hier arbeiteten, war echt.
Wie war sie nur in diese Lage geraten? Wie war sie in Rigos starken Armen gelandet? Zwar hatte sie sich diesen Moment herbeigesehnt, aber nun fürchtete sie, den Mann ihrer Träume schwer zu enttäuschen. Schließlich warf er bei einem Palast, dessen Glanztage weit zurücklagen, auch gleich die Flinte ins Korn.
„Du scheinst mir kein Mann zu sein, der vor Problemen davonläuft.“
Diese letzte Herausforderung verwandelte die erotische Atmosphäre zwischen Katie und Rigo in eine humorvolle – wenigstens für ihn. „Hatte ich nicht erwähnt, dass ich mich nur ungern belehren lasse?“, fragte er grinsend.
„Das würde ich nicht einmal in meinen Träumen tun.“ Vorsichtig löste sie sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Diesen Beinahe-Kuss mit Rigo Ruggiero würde sie ihren Lebtag nicht vergessen.
„Da bin ich mir nicht so sicher. Ich halte dich für einen Menschen, der sehr gern träumt, Katie. Und du hast Bedürfnisse wie jeder andere auch.“
Mit einem Handgriff zog Rigo sie in seine Arme.
Er begehrte sie, in dem Punkt konnte er sich nicht länger etwas vormachen.
Er wollte sich in Katie Bannister verlieren. In ihrer Güte und ihrer Hilfsbereitschaft, die eine heilende Wirkung auf ihn hatten. Anfangs fand Rigo es lächerlich, wie viele Sorgen Katie sich um seine Empfindungen machte. Dann erkannte er, dass das bisher niemand getan hatte. Als er zu allem Überfluss auch noch die Lust in ihren Augen sah, war es um seine Selbstbeherrschung geschehen.
Katie konnte das frische Wasser auf seiner Haut riechen. Gegen Rigo gepresst stand sie da und hatte das Gefühl, jemand anders zu sein. Eine selbstbewusste, erfahrene und verführerische Frau. Vielleicht stellte sie sich dann nicht so ungeschickt an. An einen Rückzieher war nämlich nicht mehr zu denken. Ihr Körper pulsierte vor Verlangen nach Erfüllung …
„Lust ist nichts, wofür man sich schämen müsste, Katie. Selbst in mir schlummern derartige Gefühle“, erklärte er schmunzelnd. „Ich verstehe ganz genau, wie es dir geht.“
Ergeben schloss sie die Augen. Natürlich glaubte sie Rigo kein Wort. Woher sollte er schon wissen, was in ihr vorging. Sie war nicht wie andere Mädchen, aber das konnte er beim besten Willen nicht ahnen.
Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, spürte sie Rigos Lippen auf ihrem Mund. Der letzte Widerstand schmolz dahin. Solange er keine Anstalten machte, ihr die Kleider vom Leib zu reißen, konnte Katie sich dieser sinnlichen Erfahrung voll und ganz hingeben.
Mit Leichtigkeit hob Rigo sie hoch und trug sie zu einer Liege, die im Dunkeln lag. Dort drückte er sie sanft zurück in die Kissen und küsste ihren Hals, während er mit einer Hand behutsam ihren Rock nach oben schob.
Katie ließ es geschehen. Niemals hätte sie für möglich gehalten, dass sich ihr kleines italienisches Abenteuer auf diese Weise entwickeln würde. Aber nichts geschah ohne Grund, und sie spürte, dass diese Reise für immer einen anderen Menschen aus ihr machen würde.
Keuchend nahm sie Rigos geschickte Hände wahr, die sie an ihrer empfindsamsten Stelle berührten und streichelten. Immer heftiger wurde der Drang, sich dem erotischen Tanz seiner Finger und dem Sog zu überlassen, der Katie an einen paradiesischen Ort fortriss, an dem sie nie zuvor gewesen war …
Danach blieb sie schweigend liegen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ein Gespräch kam ihr zu diesem Zeitpunkt viel zu zivilisiert vor, denn an ihren Gefühlen für Rigo war absolut nichts Zivilisiertes!
Erst nach einer ganzen Weile sah sie ihn endlich direkt an – und erschrak. Im Gegensatz zu ihr war er nämlich weder erschöpft noch befriedigt. Im Gegenteil, ein inneres Feuer brachte seine grünen Augen zum Leuchten. Katie wandte sich ab.
„Was ist dir so unangenehm, dass du mir ausweichst?“, wollte er wissen.
„Nichts.“ Ihre Antwort kam wie aus der Pistole geschossen, und Rigo kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Tut mir
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