Julia Extra Band 0318
wahr?“
Aufgebracht erwiderte sie seinen Blick. „Wir waren schon vor fünf Jahren fertig miteinander. Ich dachte, das hätte ich dir deutlich genug zu verstehen gegeben.“
Er lachte verächtlich. „Ja, indem du ohne jede Erklärung aus der Wohnung ausgezogen bist, die ich dir eingerichtet hatte. Ach nein, du hattest ja einen Zettel für mich hinterlassen.“
Sie wusste selbst, dass es nicht fair gewesen war, die Affäre auf diese Weise zu beenden. Doch sie hatte befürchtet, Marc würde sie umstimmen. Wenn Marc in ihrer Nähe war, verlor sie völlig die Kontrolle über sich. Wie damals, als sie sich auf den ersten Blick in ihn verliebt hatte. Es war ihr unendlich schwergefallen, sich von ihm zu trennen. Fast wäre sie daran zerbrochen.
Und nun war sie wieder bei ihm …
Ava wandte sich ab. Sie hielt Marcs vorwurfsvollen Blick nicht mehr aus. „Es tut mir leid“, sagte sie widerstrebend und nicht sehr nachdrücklich.
Ihre Entschuldigung überzeugte ihn jedoch ganz und gar nicht. Wütend ballte Marc die Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte er auf die Wände eingehämmert, um seine Aggressionen abzubauen. Es machte ihn fast krank, dass er Ava damals so nah an sich heran gelassen hatte. Dabei hatte er sich doch geschworen, nicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der einer Frau hörig gewesen war, der man nicht über den Weg trauen konnte.
Seine Mutter hatte ihren Mann immer wieder betrogen, und Marc hatte das damals mitbekommen. Als er sieben Jahre alt gewesen war, verließ seine Mutter ihn und seinen Vater. Niemals würde er vergessen, wie sie ihm drei Jahre später aus dem schnittigen Sportwagen ihres neuesten jugendlichen Liebhabers zum Abschied zugewinkt hatte. Drei Stunden später verunglückten sie tödlich auf der Küstenstraße von Amalfi. Die nächsten zehn Jahre verbrachte Marc damit, seinem am Boden zerstörten Vater eine Stütze zu sein. Bis auch dieser – mithilfe großer Mengen Alkohols – aus dem Leben schied.
Marc hatte fünf lange Jahre gewartet, um sich an Ava McGuire zu rächen, die seinen Stolz mit Füßen getreten hatte. In dieser Zeit hatte er seinen Rachefeldzug bis ins kleinste Detail geplant. Schritt für Schritt hatte er sein Unternehmen wieder aufgebaut, und es hatte ihm eine diebische Freude bereitet, Douglas Cole endlich in die Knie zu zwingen. Die Unbeständigkeit des Börsenmarktes hatte ihm dabei in die Hände gespielt.
Bis ans Ende seiner Tage würde er Ava dafür hassen, seinen Erzfeind geheiratet zu haben. Die Vorstellung, wie sie mit dem alten, fetten Mann geschlafen hatte, machte ihn krank. Doch sie verkaufte sich ja offensichtlich immer an den Meistbietenden. Gerade hatte sie das wieder bewiesen, indem sie sein Angebot angenommen hatte. Wie provokant sie in ihren winzigen Dessous vor ihm posierte, aber darauf würde er später zurückkommen. Er begehrte sie mit heißer Leidenschaft, doch erst sollte Ava ihn anflehen, mit ihr zu schlafen. Mit Liebe hatte das dieses Mal allerdings nichts zu tun. Er wollte nur Sex, und zwar so lange, bis er Ava überdrüssig war. Niemals würde er zulassen, dass sie ihn so behandelte wie seine Mutter seinen Vater! Sowie er über sie hinweg war, würde er die Beziehung beenden.
Jetzt suchte er ihren Blick. „Ich will in diesem Haus nichts mehr sehen, was Cole gehört hat“, erklärte Marc. „Draußen wartet bereits ein Umzugswagen auf die Sachen. Im Gegenzug lasse ich meine hereinbringen.“
Ava hielt seinem Blick stand. „Hier sind nur noch wenige Sachen von Douglas. Nach der Beerdigung habe ich alles sortiert und an seine Exfrau und seine Kinder geschickt. Das Mobiliar war bereits in der Villa, als er sie gekauft hat.“
„Du hast seine Familie kennengelernt?“, fragte Marc erstaunt.
„Ja, bei der Beerdigung. Sie sind extra aus Australien angereist. Mrs. …“ Sie zögerte kaum merklich, bevor sie fortfuhr. „Renata Cole war sehr nett. Und seine erwachsenen Kinder Adam und Lucy waren sehr dankbar.“
„Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass ihr Vater ein käufliches Mädchen geehelicht hat“, erwiderte Marc spitz und bemerkte, dass Avas Wangen sich röteten.
„Gehört es auch zu unserer Abmachung, dass du mich bei jeder sich bietenden Gelegenheit beleidigst?“, fragte sie wütend.
Darauf ging er nicht ein. „Du wirst Coles Namen ablegen. Das ist auch ein Vertragsbestandteil. Du nimmst deinen Mädchennamen wieder an, auch wenn du natürlich schon lange kein Mädchen mehr bist“, fügte er anzüglich
Weitere Kostenlose Bücher