Julia Extra Band 0318
hinzu.
Bevor sie eine entsprechende Replik geben konnte, befahl Marc knapp: „Zieh dir was an. Ich habe einen Tisch für uns reserviert.“
Ava staunte. „So sicher warst du dir, dass ich mich auf dein groteskes Angebot einlassen würde?“
„Aber selbstverständlich, ma belle .“ Er lächelte spöttisch und klopfte auf seine Brieftasche. „Schließlich ist Geld das Einzige, was dich wirklich interessiert.“
Ihre graublauen Augen sprühten vor Zorn. „Es ist ja wohl ein Unterschied, ob ich es für mich haben will oder für jemand anderen.“
„Mir ist es völlig egal, was du damit machst. Wenn du so an deiner Schwester hängst, gibst du es eben ihr. Ich bezahle dich für mein Vergnügen. Wenn es mir mit dir keinen Spaß mehr macht, ist unsere vertragliche Vereinbarung beendet, und du kannst gehen.“
Wenn Blicke töten könnten, dachte er, als sie ihn anschaute und ihm entgegen schleuderte: „Du meinst, sobald du meinen Stolz mit Füßen getreten hast.“
Ava hat es gerade nötig, von Stolz zu reden, dachte er erzürnt. Was hatte sie denn mit ihm gemacht? „Vielleicht hättest du die Güte, dich jetzt endlich anzuziehen. Sonst überlege ich es mir noch und nehme dich so mit, wie du bist.“
Ava wirbelte herum, sodass ihr schulterlanges blondes Haar ins Schwingen kam, und lief barfüßig die Treppe hinauf. Bei dem Anblick ihrer langen Beine und des verführerischen Pos wurde es Marc heiß vor Verlangen.
Frustriert schob er die Hände in die Hosentaschen. Er war drauf und dran gewesen, Ava einfach festzuhalten und an sich zu ziehen. Natürlich hatte er in den fünf Jahren mit anderen Frauen geschlafen, aber keine hatte je sein Blut so in Wallung gebracht wie Ava McGuire. Ein verführerischer Blick aus diesen wunderschönen graublauen Augen, und es war um ihn geschehen.
Marc atmete tief durch. Vergeblich stemmte er sich gegen die erotischen Erinnerungen, die ihn seit fünf Jahren verfolgten. Nachts lag er wach und sehnte sich danach, Ava wieder in den Armen zu halten und sich in ihr zu verlieren.
Verzweifelt strich er sich durchs Haar und überlegte, wie er am besten über sie hinwegkäme.
Ava zog ein figurbetontes schwarzes Cocktailkleid an, das sie noch aus ihren Modelzeiten im Kleiderschrank hatte. Dann schlüpfte sie in hochhackige Pumps und griff nach einer kleinen Abendtasche.
Als sie einen Blick in den Spiegel warf, verzog sie unwillig das Gesicht. Ihr Haar sah fürchterlich zerzaust aus. Sie legte die Tasche aus der Hand, griff nach einer Bürste und bearbeitete die Haare so lange, bis sie ihr in schimmernden Wellen über die Schultern fielen. Dann legte sie noch etwas Puder und Lipgloss auf. Schon besser, dachte sie. Eigentlich spielte es sowieso keine Rolle, wie sorgfältig sie sich zurechtmachte. Für Marc Castellano wäre sie niemals gut genug. Überall auf der Welt erfreute er sich der Gesellschaft schöner Frauen, die sich nur zu gern mit ihm fotografieren ließen oder sein Bett teilten.
Wie viele Frauen er wohl gehabt hat, seit ich ihn verlassen habe?, überlegte Ava missgestimmt. Es zerriss ihr fast das Herz, sich ihn mit anderen Frauen vorzustellen. Sie hatte wirklich versucht, ihn zu vergessen, doch dann hatte sie wieder ein Foto von ihm in der Zeitung gesehen und sich verzweifelt nach ihm gesehnt.
Marc unterhielt sich gerade mit einem Mann, als sie die Treppe hinunter kam. Offenbar handelte es sich um einen der Umzugshelfer. In der Halle standen bereits etliche gepackte Umzugskisten.
Wie schnell Marc das alles arrangiert hatte! Von der Villa hatte er bereits Besitz ergriffen. Ich bin die nächste, dachte Ava. Ein merkwürdiges Gefühl beschlich sie. Vor fünf Jahren war Marc ein aufmerksamer, liebevoller Liebhaber gewesen. Doch ihre neue Beziehung wurde von Hass regiert.
Der Möbelpacker widmete sich wieder seiner Arbeit, und Marc musterte Ava mit feurigem Blick. „Sehr schick“, sagte er. „Aber du siehst ja in allem, was du trägst oder nicht trägst, glamourös aus.“
Herausfordernd hob sie das Kinn. „Dieses Kleid habe ich übrigens selbst gekauft.“
„Ich weiß. Du hast es getragen, als wir uns kennengelernt haben.“
Dass er sich daran noch erinnerte! Vielleicht war seine Zuneigung zu ihr damals größer gewesen, als er je hatte zugeben wollen. Dabei hatte er immer betont, ihre Affäre wäre ganz unverbindlich. Ava hingegen hatte aus ihrer Verliebtheit nie einen Hehl gemacht. Wahrscheinlich war es naiv und unreif gewesen, ihm ihre Gefühle so deutlich zu
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