Julia Extra Band 0318

entgegenbringt.“
    „Willst du damit sagen, du hättest ihn wie einen Vater geliebt?“
    „Könnten wir bitte das Thema wechseln?“, bat Ava irritiert. „Mich würde zum Beispiel interessieren, wieso du nach London geflogen bist, ohne dich von mir zu verabschieden oder mich wissen zu lassen, wie lange du fort bist.“
    „Ich musste ganz überstürzt abreisen und den nächsten Flug erwischen“, erklärte er. „Ich hatte nicht einmal Zeit, eine Reisetasche zu packen, geschweige denn, meine Pläne mit dir zu besprechen. Auf dem Weg nach draußen habe ich Celeste schnell gebeten, dir Bescheid zu sagen.“
    „Wahrscheinlich findest du es amüsant, mich beim Personal lächerlich zu machen“, gab sie wütend zurück.
    „Du übertreibst. Die Angestellten stehen alle hinter dir, besonders Celeste. Den Eindruck habe ich jedenfalls gewonnen.“
    „Celeste hat von Anfang an hier gearbeitet. Sie hat sehr an Douglas gehangen, trotz seiner Fehler. Und sie weiß am besten, was ich für ihn getan habe.“
    Erneut durchzuckte ihn die Eifersucht. „Coles Angestellte in London haben dich ja auch in den höchsten Tönen gelobt. Offenbar hast du sie alle mit deiner Rolle als hingebungsvolle, liebende, aufopfernde Gattin bis zum bitteren Ende beeindruckt.“
    Sie musterte ihn verächtlich. „Aufopferung ist natürlich ein Fremdwort für dich, oder? Dir geht es immer nur um deine eigenen Interessen. Es scheint sich nichts geändert zu haben.“
    Er hob den Arm, um den Weg zu blockieren, als sie das Zimmer verlassen wollte. „Warte, ich bin noch nicht fertig, Ava.“
    Sie presste die Lippen zusammen, schaute ihm in die Augen und grub die Fingernägel in seinen Arm.
    Fluchend zog Marc den Arm zurück und begutachtete die Stelle, wo ihre Fingernägel Spuren hinterlassen hatten. „Dir sind ja Krallen gewachsen, ma petite “, sagte er ruhig und strich flüchtig über ihre Lippen.
    Die zärtliche Geste ließ sie erbeben, und Ava spürte, wie sich die Atmosphäre erotisch auflud. Zwischen ihnen knisterte es, und Avas Körper reagierte unmittelbar auf Marcs Nähe.
    Marc ließ nun den Blick zu ihrem sinnlichen Mund gleiten und sagte leise: „Wüte nicht gegen mich, Ava! Küss mich lieber.“
    Wie in Trance stellte sie sich auf die Zehenspitzen und brachte Marc mit einem hauchzarten Kuss aus der Fassung, wobei ihr sein erregender Duft in die Nase stieg.
    Marc erwiderte den Kuss ebenso behutsam und umfasste zärtlich ihr Gesicht. Dann küsste er sie immer leidenschaftlicher, ließ die Hände durch ihr seidiges Haar gleiten und streichelte sie, während sein magischer Kuss sie halb um den Verstand brachte.
    Erwartungsvoll drängte sie sich an ihn, und Marc verteilte heiße, erregende Küsse auf ihrem Hals. Ava bog den Kopf zurück, gab sich ganz dieser erotischen Liebkosung hin, und alle Wut schien mit einem Mal nicht mehr wichtig. Als Marc sich nun ihren Brüsten widmete, war es gänzlich um ihre Selbstbeherrschung geschehen. Fast hätte sie ihn angefleht, sie nicht länger auf die Folter zu spannen, was ihm nicht verborgen blieb. Geschickt zog er sie Kleidungsstück für Kleidungsstück aus – aufreizend langsam, sodass sie die Spannung kaum noch ertragen konnte.
    Marc selbst war noch bekleidet, was für Ava zwar die Sinnlichkeit noch steigerte, aber ihre Sehnsucht nach ihm war kaum länger zu ertragen. Doch als sie sich behutsam am Reißverschluss seiner Hose zu schaffen machen wollte, schob Marc ihre Hand weg. „Noch nicht, cara “, sagte er leise. „Ich möchte dir beweisen, dass ich noch weiß, wie ich dir Freude bereiten kann.“
    Ava erschauerte vor Lust, als er sie gegen den Schreibtisch drängte und öffnete instinktiv die Beine. Dieser Aufforderung konnte Marc nicht widerstehen. Vorsichtig ließ er seine Hände an den Innenseiten ihrer Schenkel nach oben wandern und streichelte sie, bis sie sich ihm verlangend entgegen bog.
    „Du bist so schön“, flüsterte er erregt. Dann beugte er sich vor und begann ihre intimste Stelle mit der Zunge zu erforschen, bis Ava von Wellen der Leidenschaft geschüttelt wurde und auf dem Gipfel der Lust explodierte.
    Die Erschütterung musste heftig gewesen sein, denn die Schreibtischutensilien standen nicht mehr an ihrem angestammten Platz, was Ava beschämt bemerkte, als sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Hastig rutschte sie vom Schreibtisch und beeilte sich, ihre auf dem Boden verteilten Kleidungsstücke aufzuheben. Fassungslos fragte sie sich, wieso das Verlangen sie