Julia Extra Band 0318
ihr manchmal wie eine Gefängnisstrafe vorgekommen. Trotzdem war sie überzeugt von ihrem Entschluss, bis zum Ende bei Douglas zu bleiben. So war er wenigstens nicht allein, als er starb.
Weitere drei Tage vergingen ohne eine Nachricht von Marc. Ava blieb nun ständig in der Nähe des Telefons und ließ ihr Handy eingeschaltet. Es ärgerte sie, dass Marc sie zappeln ließ, und ihr Entschluss, ihn einfach zu ignorieren, ließ sich nicht umsetzen, denn überall in der Villa wurde sie an ihn erinnert. Draußen im Pool konnte sie ihn natürlich erst recht nicht vergessen. Kaum war sie im Wasser, stellte sich ein erregtes Prickeln ein, überhaupt musste sie ständig an diese erotische Szene denken und neues Verlangen durchflutete ihren sehnsüchtigen Körper.
Ava schwamm zwei Bahnen und gab dann den Versuch auf, sich durch schwimmen abzulenken. Sie duschte, zog sich um und begab sich wieder nach unten. In ihrem Lieblingszimmer schaute sie aus dem Fenster und ließ den Blick über den Hafen von Monte Carlo gleiten. Ein frustriertes, vielleicht auch gelangweiltes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle.
„Offensichtlich fehle ich dir schon nach nur vier Tagen“, sagte Marc plötzlich hinter ihr.
Sie wirbelte so schnell herum, dass ihr schwindlig wurde. Das Herz schlug ihr vor Aufregung bis zum Hals. „Seit wann bist du wieder da?“, stieß sie atemlos hervor.
Marc lockerte seine Krawatte. „Ich bin gerade eben gekommen“, antwortete er und schaute sie ausdruckslos an. „Celeste hat mir gesagt, wo du bist.“
„Aha.“ Ava hatte sich schnell von dem Schock seines plötzlichen Auftauchens erholt und wurde wieder wütend, weil Marc sich die ganze Zeit lang nicht gemeldet hatte. „Wie war’s in London?“, fragte sie kühl. „Warst du geschäftlich oder privat da? Oder konntest du sogar das eine mit dem anderen verbinden?“
Er kam näher und blieb so dicht vor ihr stehen, dass sie seine Körperwärme spürte. „Bildest du dir ein, als meine Geliebte ein Recht darauf zu haben, mich danach zu fragen?“ Er musterte sie kühl.
Jetzt wurde Ava richtig wütend. „Nenn es, wie du willst, aber ich erwarte von dir, dass du mir genauso treu bist wie ich dir. Ich bestehe sogar darauf.“
„So so, darauf bestehst du also. Hat meine Abwesenheit etwas damit zu tun? Oder warum zweifelst du plötzlich an deinem Platz in meinem Leben, cara ?“
Sie dachte gar nicht daran, das zuzugeben! „Ich kann nur mit dir zusammen sein, wenn ich absolut sicher bin, dass ich deine einzige Geliebte bin“, erklärte sie entschlossen.
Marc umfasste ihr Kinn und schaute ihr tief in die Augen. „Du willst mich ganz für dich?“
„Ja. Etwas anderes kommt für mich nicht infrage.“ Atemlos wartete sie auf seine Reaktion. Unwillkürlich ließ sie den Blick zu Marcs sinnlichem Mund gleiten. Wenn er sie jetzt küsste, wäre sie verloren, denn tief in ihrem Innern pulsierte es vor Verlangen. Während Marcs Abwesenheit war es immer stärker geworden. Jetzt war er wieder da, war ihr nah, und er sollte sie endlich küssen!
„Einverstanden, aber ich habe auch einige Bedingungen“, erklärte er. „Ich verbiete dir jeglichen Umgang mit Chantelle Watterson. Hast du mich verstanden?“ Sein Tonfall duldete keinen Widerspruch.
„Sie gehört nicht gerade zu meinem Freundeskreis“, entgegnete Ava wahrheitsgemäß. „Ich kenne sie nur flüchtig.“
„Du bist aber einen Tag nach meiner Abreise bei einem ausgiebigen Gespräch mit ihr beobachtet worden.“
Fassungslos musterte Ava ihn. „Du lässt mich also tatsächlich beobachten! Das ist unerhört, Marc. Schließlich habe auch ich eine Privatsphäre.“
Er ließ sie los, zog sein Jackett aus und legte es achtlos über die Sofalehne, bevor er sich wieder Ava zuwandte. „Ich bin durchaus kompromissbereit, was unsere Beziehung betrifft, Ava. Aber es kommt nicht infrage, dass du mit dieser geldgierigen Kuh tratscht, die Watterson offensichtlich in einem Fall geistiger Umnachtung geheiratet hat.“
„Erstens tratsche ich nicht, und zweitens habe ich sie nur zufällig auf der Straße getroffen, als ich einen Schönheitssalon verließ.“
„Das hat sie Hugh gegenüber aber ganz anders dargestellt“, bemerkte Marc.
„Du glaubst ihr mehr als mir?“, fragte Ava entrüstet.
Marcs Miene blieb undurchdringlich. „Ich bitte dich lediglich, dich von ihr fernzuhalten. Wenn irgendein Paparazzi euch zusammen sieht, könnte er falsche Schlüsse ziehen. Davor möchte ich dich bewahren.“
„Ach?
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