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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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Spielst du dich plötzlich als mein Beschützer auf? Ich dachte, unser kleines Abkommen wäre dazu gedacht, meinen Ruf vollends zu ruinieren.“
    „Hör zu, Ava! Bei mir herrscht in einigen Punkten noch erheblicher Klärungsbedarf. Allerdings ist mir inzwischen klar geworden, dass ich nicht immer ganz korrekt gehandelt habe. Ich muss mich erst daran gewöhnen, die Dinge aus deiner Sicht zu betrachten.“
    „Lass dir ruhig Zeit. Zynisch wie du bist, wird es wohl zehn, zwanzig Jahre dauern, bevor du irgendeiner Frau, geschweige denn mir, über den Weg traust“, stieß sie verächtlich hervor.
    „Ganz so lange wollte ich unsere Beziehung eigentlich nicht aufrechterhalten.“
    Ava zuckte zusammen, als hätte er sie geohrfeigt. Seine nüchternen Worte schmerzten sie so sehr, dass sie einer Ohnmacht nahe war.
    „Was ist denn?“, fragte Marc besorgt und wollte ihr Halt geben, als sie schwankte. „Du bist plötzlich kreidebleich.“
    „Danke, es geht schon wieder.“ Abwehrend hob sie die Hände. „Ich habe wohl nicht genug gegessen. Es war heute so heiß.“
    „Celeste hat erzählt, dass du schon seit Wochen kaum etwas zu dir nimmst. Vielleicht solltest du mal einen Arzt aufsuchen.“
    „Nicht nötig. Es sind wohl immer noch die Nachwirkungen einer Magenverstimmung, unter der ich gelitten habe, als ich vor zwei Wochen bei meiner Schwester war.“
    Nach einem kurzen Moment fragte Marc: „Fehlt er dir?“
    Verständnislos sah sie auf. „Wer soll mir fehlen?“
    Seit Tagen hatte Marc darüber nachgedacht, ob Ava Cole vielleicht geliebt hatte, auch wenn ihre Beziehung rein platonisch gewesen war. Immerhin hatte sie fünf lange Jahre mit ihm zusammengelebt und ihn bis zu seinem Tod gepflegt. Die Mitarbeiter in Coles Londoner Niederlassung hatten bestätigt, wie viel Ava für ihn getan hatte. Sie hatte sich rührend um ihn gekümmert und dafür gesorgt, dass es ihm an nichts fehlte.
    Marc hatte Monte Carlo verlassen, um Abstand zu gewinnen und die Angelegenheit aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Doch inzwischen waren ihm Avas Motive ein noch größeres Rätsel. Ava McGuire hatte einen sehr vermögenden, alten, todkranken Mann geheiratet. Das war doch ihre Chance gewesen. Sie hatte darauf gehofft, ein beträchtliches Vermögen zu erben. Doch dann kam Marc ihr in die Quere.
    „Ich spreche von deinem Ehemann“, erklärte er und wurde von Eifersucht geplagt, als er die verhassten Worte aussprach.
    Ava bekam wieder Farbe im Gesicht. „Für wie kaltherzig hältst du mich eigentlich?“, fragte sie empört. „Natürlich vermisst man einen Menschen, mit dem man fünf Jahre lang zusammengelebt hat. Er verdient, dass man um ihn trauert. Ich weiß, dass er ein rücksichtsloser Geschäftsmann war, und seine Familie hat er auch mies behandelt, aber wenigstens hat er versucht, vor seinem Tod noch etwas gutzumachen.“
    Marc hasste ihr Loblied auf den Mann, der ihn um so vieles gebracht hatte. Voller Wut dachte er an die unzähligen durchgearbeiteten Tage und Nächte, in denen er verzweifelt versucht hatte, sein Unternehmen zu retten, nachdem Cole die Ausschreibung für sich entschieden hatte. Er war immer überzeugt davon gewesen, dass Ava eine aktive Rolle in diesem Verrat gespielt hatte. Doch aufgrund der Beweise, die er in den vergangenen Tagen gesammelt hatte, erschien es ihm immer wahrscheinlicher, dass Cole ohne ihre Hilfe operiert hatte. Inwieweit Ava gewusst hatte, dass Cole sie nur benutzt hatte, musste er noch herausfinden. Unzählige Papiere warteten noch darauf, gesichtet zu werden, doch Marc war wild entschlossen, sowohl Coles als auch Avas Motive aufzudecken. Er hatte seinen Rachefeldzug genau geplant, Ava fünf Jahre lang gehasst. Tag und Nacht hatten seine Gedanken nur darum gekreist, wie er sie wieder in sein Leben holen könnte. Nun war sie wieder bei ihm, doch zu ihm gehörte sie noch lange nicht.
    Immer wieder musterte sie ihn mit hasserfülltem Blick. Früher hatte sie ihn liebevoll und voller Zuneigung angeschaut. Damals hatte ihre Liebe ihn fast eingeengt, doch nun würde er alles darum geben, wieder Liebe in ihrem Blick zu lesen.
    „Hugh Watterson hat mir erzählt, wie sehr Cole an dir hing“, sagte Marc. „Trotzdem streitest du ab, dass du in ihn verliebt warst.“
    Ava streifte ihn mit einem Blick. „Es gibt viele Arten von Liebe“, antwortete sie. „Die Liebe, die man für seine Eltern empfindet, ist beispielsweise eine andere als die, die man einem Freund oder Geliebten

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