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Julia Extra Band 0318

Julia Extra Band 0318

Titel: Julia Extra Band 0318 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Milburne , Maggie Cox , Cara Colter , Jennie Lucas
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Gefühl, angenommen zu werden. Sie braucht jetzt sehr viel Unterstützung und Hilfestellung.“
    „Zuneigung und Sicherheit“, vermerkte Talos, und seine Stimme klang betont trocken.
    Dr. Bartlett nickte. „Sie können sich sicherlich vorstellen, Mr. Xenakis, was die vergangenen vierundzwanzig Stunden für Eve bedeutet haben. Sie hat nichts mehr, an dem sie sich festhalten kann – keinerlei Erinnerung an Freunde oder Familie. Kein Zuhause oder auch nur eine Vorstellung davon, wo sie hingehört. Sie kannte nicht einmal mehr ihren Namen, bevor ich ihn ihr verraten habe.“
    „Keine Sorge“, beruhigte Talos den Arzt grimmig. „Ich werde mich schon gut um sie kümmern.“ Er wollte sich schon abwenden, aber der Arzt hielt ihn zurück.
    „Eines sollten Sie noch wissen! Normalerweise würde ich diese Information gar nicht weitergeben, aber in diesem besonderen Fall …“
    „Worum geht es?“, unterbrach Talos ungeduldig.
    „Eve ist schwanger.“
    Talos wollte etwas antworten, öffnete aber zunächst nur wortlos den Mund. „Schwanger?“, wiederholte er erstickt. „Seit wann?“
    „Dem Ultraschall nach zu urteilen, den wir gestern gemacht haben, kann ich die Empfängnis auf Mitte Juni festlegen.“
    Juni.
    Den gesamten Monat lang war Talos ihr praktisch nicht von der Seite gewichen. Widerwillig hatte er sich seinen wichtigsten Geschäftsterminen gewidmet und jeden einzelnen Moment bereut, den er nicht mit ihr im Bett verbringen konnte. Ihre gemeinsame Affäre hatte ihn fest im Griff gehabt: seine Lust, seinen Willen und seine Selbstkontrolle.
    „Ich gebe mir selbst die Schuld“, murmelte Dr. Bartlett betroffen. „Wenn ich geahnt hätte, wie sehr Eve die Nachricht von ihrer Schwangerschaft durcheinanderbringt, wäre ich doch niemals damit einverstanden gewesen, sie hier allein aus dem Krankenhaus gehen zu lassen. Aber keine Sorge“, fügte er hastig hinzu. „Ihrem Baby geht es blendend.“ Der Arzt lachte nervös. „Herzlichen Glückwunsch, Mr. Xenakis! Sie werden Vater!“
    Um sie herum nahm Eve gedämpfte Stimmen und das leise Surren einer Maschine wahr. Irgendjemand, vielleicht eine Krankenschwester, tupfte Eves Stirn mit einem kühlen, feuchten Tuch ab. Der Stoff fühlte sich schwer an und roch nach Regen und Baumwolle. Trotzdem wollte sie die Augen noch nicht aufschlagen. Der weiche, dunkle Schlaf, der sie umfing, war einfach zu verlockend.
    Eve wollte nicht zu dem Nichts ihrer Existenz zurückkehren, denn dort hatte sie keine Identität, konnte sich an keine Details ihres Lebens erinnern und fand keinerlei Halt. Diese Leere war weitaus schlimmer als jeder körperliche Schmerz. Und vor drei Stunden hatte man ihr auch noch mitgeteilt, dass sie schwanger war.
    Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, wie ich dieses Kind empfangen habe, dachte Eve traurig. Wie sieht das Gesicht des Vaters aus? In welcher Beziehung stehe ich zu ihm?
    Heute würde sie ihm begegnen – er konnte jede Minute den Raum betreten.
    Mit beiden Händen presste Eve sich ein kleines Kissen auf ihr Gesicht und kniff die Augen fest zusammen. Langsam zerrte es an ihren Nerven, den gnädigen Schlummer abzuschütteln und sich dafür dem Treffen mit dem Vater ihres Kindes zu stellen.
    Was er wohl für ein Mann sein mochte?
    Sie hörte, wie die Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde, und hielt den Atem an. Dann setzte sich jemand neben sie auf die Matratze, und Eve lehnte sich gezwungenermaßen leicht gegen den anderen Körper. Ein kräftiger Arm legte sich sanft um sie, und der maskuline Geruch nach Rasierwasser, Holz und Abenteuer wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver.
    „Eve, ich bin hier.“ Die Männerstimme klang tief und rau mit einem leichten fremdländischen Akzent, den Eve nicht gleich einzuordnen wusste. „Ich möchte dich abholen.“
    Ein Schauer durchfuhr sie, als sie entschlossen das Kissen zur Seite schob. Zuerst nahm Eve nur markante Gesichtszüge wahr. Gebräunte Haut und den leichten Schatten eines dunklen Barts. Dann sah sie das ganze Gesicht, und ihre Augen weiteten sich.
    Dieser Kerl ist ja unverschämt attraktiv!, schoss es ihr durch den Kopf.
    Wie konnte ein Mann bloß so wunderschön aussehen? Sein lockiges schwarzes Haar kringelte sich leicht über seine Ohren, und sein Gesicht war eine Mischung aus Engel und Krieger. Der geschwungene Mund wirkte sehr sinnlich und einladend, und die markante Nase war mit Sicherheit wenigstens einmal gebrochen worden, was die Züge nicht zu lieblich aussehen

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