Julia Extra Band 0318
zur Seite.
Alle Augen waren auf Talos gerichtet. So viel zu seinem Versprechen, keine Szene zu machen. „Herzlichen Glückwunsch“, sagte er ironisch zu Agata. „Vielen Dank für die Einladung.“
Entschlossen nahm er Eves Hand und verließ mit ihr zusammen die Party. Erst draußen auf dem Bürgersteig ließ er sie los, damit sie sich ihren Kurzmantel überziehen konnte.
„Du bist wohl verrückt geworden“, begann er gereizt. „Was hast du dir bei dieser kleinen Show bloß gedacht?“
Aber ganz offensichtlich wollte Eve sich von ihm nichts sagen lassen. „War das denn nicht ganz in deinem Sinne?“, erkundigte sie sich mit Unschuldsmiene. „Wolltest du mich nicht genau so haben? Und dann denkst du auch noch, nur weil du mich nicht willst, kannst du mich einfach an einen deiner Freunde weitergeben!“
Mit seinem Körper drängte Talos sie in eine kleine Seitenstraße. „Du glaubst, ich will dich nicht?“, fragte er heiser.
„Ich halte dich für einen Lügner“, erwiderte sie leise und presste sich gegen die kalte Mauer in ihrem Rücken. „Du hast mich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eingelullt und willst mich jetzt aus irgendeinem Grund bestrafen. Ich weiß zwar nicht, warum du es tust, aber ich war dumm genug, dir auf den Leim zu gehen. Ich habe deinen Worten und deinen verlogenen Küssen vertraut. Und es ist unbegreiflich für mich, wie ich dir jemals erlauben konnte, mich anzufassen.“
Talos schnitt ihr mit einem harten Kuss das Wort ab. Dabei hielt er ihre beiden Handgelenke fest umklammert und drängte mit seiner Zungenspitze zwischen ihre Lippen, bis Eve schließlich ergeben seinen Kuss erwiderte. Als sie ihren Mund öffnete, schien eine unsichtbare Grenze überwunden zu sein, und Talos fühlte sich von Adrenalin durchflutet. Er würde Eve hier und jetzt besitzen, in dieser dunklen Gasse, zur Hölle mit den Konsequenzen!
Doch sie schob ihn nach einer Weile leicht von sich. „Was soll das alles?“, fragte sie atemlos. „Ich habe getan, was du verlangt hast. Warum bist du so wütend? Und dann führst du dich wie ein wilder Stier auf, nur weil ich auf deinen Wunsch hin mit einem anderen Mann tanze?“
„Dass dir alle hinterhergieren, habe ich nie gewollt“, brummte er.
„Wieso provozierst du es dann? Warum küsst du mich erst und stößt mich im nächsten Moment von dir fort? So als würdest du mich hassen? Du quälst mich absichtlich.“
In seinem Blick veränderte sich etwas. Das Feuer in Talos’ Augen wich zuerst einer hoffnungslosen Verwirrung und dann reinem Schmerz. Er packte Eves Mantel am Revers und lehnte seine Stirn gegen ihre. Als er sprach, konnte Eve ihn kaum verstehen.
„Es tut mir leid.“
Behutsam führte er sie auf die Hauptstraße zurück zu dem Bentley, der in einiger Entfernung auf sie wartete. Talos half Eve beim Einsteigen, sprach jedoch während der gesamten Rückfahrt kein Wort mehr. Er sah Eve nicht einmal an.
Erst als sie Hand in Hand vor der Tür zum Penthouse standen, brach Talos das Schweigen. „Das hätte ich schon viel früher tun sollen“, sagte er und nahm Eve mit Schwung auf seine Arme. Dann stieß er mit der Fußspitze die Tür zum Apartment auf, trug Eve über die Schwelle und setzte sie erst direkt vor der riesigen Panoramascheibe ab, die den Blick auf die beleuchtete Akropolis freigab.
Er streifte sein Jackett über die Schultern und ließ es zu Boden fallen. Dann löste er den kurzen Pferdeschwanz, und Eves Haare fielen weich auf die Schultern hinab. Fasziniert betrachtete Talos sie und strich dabei fast unbewusst mit beiden Händen über ihr eng sitzendes Cocktailkleid.
„Du gehörst mir, Eve“, flüsterte er und streichelte sie nun etwas absichtsvoller. Er näherte sich ihren festen Brüsten, die auf diesen Reiz sofort reagierten. Sie wirkten noch üppiger, als es durch die Schwangerschaft ohnehin schon der Fall war.
Eves Knie wurden weich, und sie schlug überrascht die Augen auf, als Talos vor ihr niederkniete. Auf erotische Weise massierte er ihre Unterschenkel und löste die Verschlüsse der glitzernden Riemchensandaletten. Dann zog er ganz langsam eine nach der anderen von Eves Füßen und warf sie achtlos hinter sich.
Talos sah zu ihr auf, und seine Augen wirkten hitzig und tiefschwarz.
Wie in Zeitlupe richtete er sich wieder auf und entledigte sich seiner Krawatte, ohne einmal den Blick von Eve abzuwenden. Stück für Stück knöpfte er sein Hemd auf und ließ es ebenfalls auf den Fußboden fallen. Kurz darauf stand
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