Julia Extra Band 0319
Dann fühlte sie eine Wand an ihrem Rücken, und sie empfand elektrisierende Lust, als Spiros seine Männlichkeit immer wieder an sie presste.
Immer wieder. Immer wieder. Bis sie meinte, zu explodieren.
Währenddessen hörten seine Lippen nicht auf, sie zu necken. Spiros kostete ihren Mund. Seine Zunge war überall.
Spiros wirkte immer so weltmännisch, so cool. Phoebe hatte nicht geahnt, welche Leidenschaft in ihm steckte. Und noch weniger, wie viel Leidenschaft in ihr selbst schlummerte. Ihre unbändige Lust machte ihr fast Angst.
Er drückte sie mit seinem muskulösen Körper gegen die Wand, und obwohl ihr heiß war, fröstelte sie unter seinen Liebkosungen. Sein Kuss dämpfte ihr leises, sehnsuchtsvolles Stöhnen.
Sie wollte mehr. O bitte. Noch ein bisschen mehr.
Da sie nicht reden konnte, versuchte sie, ihm mit ihrem Körper zu sagen, was sie wollte. Zwar hatte sie keinerlei Erfahrung, doch presste sie instinktiv die Hüften an ihn. Sie spreizte die Beine, und er berührte sie dort, wo ihre Sehnsucht am brennendsten war.
Das Gefühl war so intensiv, dass sie einen Aufschrei unterdrücken musste. Ihre Erregung wurde immer stärker, und sie war sicher, jeden Moment in tausend Teilchen zu zerspringen.
Was geschah mit ihr?
Es war so viel mehr als ein Kuss. Es war, als würden ihre Seelen miteinander verschmelzen.
Bei diesem Gedanken explodierte die Lust in ihr, und alles schien sich in tausend Farben aufzulösen. Und dann wurde es schwarz um sie herum.
Vorsichtig öffnete Phoebe die Augen, nur um sie gleich darauf wieder zu verschließen. Sie fühlte sich vollkommen entspannt. Jegliche Prüfungsangst war von ihr abgefallen. Sie versuchte sich zu erinnern, wo sie war. Welcher Tag heute war. Sie hatte gelernt. Dann war Spiros aufgetaucht. Wie eine Welle schlug die Erinnerung an seine Liebkosungen über ihr zusammen, und sie seufzte.
„Phoebe, alles in Ordnung?“
Sie schlug die Augen auf und sah Spiros, der mit besorgter Miene an ihrem Bett saß.
Sie bemühte sich zu lächeln, obwohl es sie große Anstrengung kostete. Wenn sie sich nach einem Kuss schon so erschöpft fühlte, wie sollte sie es dann je überleben, mit ihm zu schlafen?
Als sich Spiros’ Miene verfinsterte, wurde ihr klar, dass sie die Frage laut ausgesprochen hatte. „Du bist geschwächt, weil du zuviel lernst und zu wenig isst. Du musst besser auf dich aufpassen.“
„Glaub mir, es ist nicht das erste Mal, dass ich vergessen habe zu Abend zu essen. Und ich bin noch nie in Ohnmacht gefallen.“
„Natürlich nicht. Du bist Dimitri versprochen. Ich hätte dich nie küssen dürfen.“
Sie würde Spiros nichts von den vergeblichen Versuchen erzählen, ihre Gefühle für ihn zu überwinden. Er würde es niemals verstehen. Für ihn war sie Dimitris Braut, auch wenn es nie eine offizielle Verlobung gegeben hatte. Und jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu diskutieren. Er sah so unglücklich aus.
Sie setzte sich auf. „Ich habe damit angefangen.“
„Du bist unschuldig“, wehrte er ab. „Du konntest nicht wissen, welche Wirkung eine kleine Berührung von dir auf mich haben würde.“
Das stimmte. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass eine Berührung von ihr überhaupt eine Wirkung auf ihn hatte. „Aber ich bedaure nichts.“
„Das brauchst du auch nicht. Es war nicht deine Schuld. Du musst es vergessen. Du musst darüber hinwegkommen“, stammelte er.
Spiros, normalerweise die Souveränität in Person, druckste herum wie ein Erstklässler am ersten Schultag.
Sie hätte es amüsant gefunden, hätte er sich nicht so angestrengt, ihr vorzumachen, es sei nichts weiter zwischen ihnen passiert.
Sie betrachtete ihre gefalteten Hände. „Ich glaube nicht, dass ich es vergessen kann“, widersprach sie leise.
Wie sollte sie den schönsten Moment ihres Lebens vergessen? Sie wollte ihn nicht vergessen.
„Bitte, du musst es versuchen. Um unserer Freundschaft willen, um unserer Familien willen. Ich weiß, ich hätte dich nicht küssen sollen. Es war ein Fehler. Ich kann nicht glauben, dass ich so etwas getan habe.“ Seine Stimme versagte, und er musste sich räuspern. „Ich war nicht ich selbst, und ich bereue, was ich getan habe. Doch wir dürfen es nicht zulassen, dass dieser Ausrutscher unsere Ehre befleckt.“
Unverkennbarer Selbsthass lag in seiner Stimme.
Oje. Ein Petronides mit Schuldgefühlen konnte einem richtig Angst machen. Phoebe erlebte das nicht zum ersten Mal. Für die Männer dieser Familie war es
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