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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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Sorgen, kleiner Bruder. Ich bin erwachsen. Ich kann auf mich selbst aufpassen.“
    „Trotzdem solltest du dich nicht opfern, nur um es allen recht zu machen.“
    Dass ihr Bruder sich so um sie sorgte, während ihre Eltern sich nicht um ihr Glück scherten, hätte fast gereicht, um ihre kühle Fassade zum Einstürzen zu bringen. Doch sie atmete tief durch und riss sich zusammen. „Ich danke dir, aber ich komme schon zurecht.“
    Sie hatten sich im Flüsterton unterhalten, doch als sie aufblickte, fing sie Spiros’ fragenden Blick auf. Ihr Vater trug den gewohnten stoischen Ausdruck im Gesicht, und ihre Mutter runzelte besorgt die Stirn.
    Phoebe zwang sich zu einem aufgesetzten Lächeln. „Hat jemand Onkel Theo angerufen, um ihn zu fragen, was ihn und Dimitri aufgehalten hat?“
    „Ich werde Dimitri anrufen“, schlug Spiros vor und stand auf, um zu telefonieren.
    Als er wenige Augenblicke später zurückkehrte, war er blass und wirkte erschüttert.
    „Was ist los?“, wollte sie wissen, ehe sie sich eines Besseren besinnen konnte.
    „Es ist Großvater. Er hatte wieder einen Herzinfarkt.“
    „Wieder?“ Phoebe klang entsetzt. Sie liebte Theo wie ihren eigenen Großvater. „Ich wusste nicht, dass er schon einen hatte.“
    Ihr Vater wandte seinen Blick schuldbewusst ab, während Spiros nur den Kopf schüttelte, als wollte er seine Gedanken ordnen. „Du hast studiert … Du hättest dir nur unnötig Sorgen gemacht. Er hätte nicht so weit kommen müssen, wenn er der Bypass-Operation zugestimmt hätte, die ihm der Arzt empfohlen hat.“
    „Aber er hat sich geweigert?“, fragte Phoebe bestürzt.
    Zorn flackerte in Spiros’ goldbraunen Augen auf. „Dieser dickköpfige alte Mann hat sich geweigert, bis Dimitri ihm versprochen hat, zu heiraten und ihm Enkelkinder zu schenken.“
    Zum Glück saß Phoebe, als sie diese Neuigkeit hörte. Hätte sie gestanden, hätten ihr spätestens jetzt die Knie versagt. Auch Dimitri war zu dieser Hochzeit gezwungen worden? Auch ihn hatte man erpresst? Kein Wunder, dass er sich nicht bei ihr meldete. Doch wie um alles in der Welt konnten ihre Familien nur glauben, sie würden zusammen glücklich werden, wenn sowohl Braut als auch Bräutigam gegen ihren Willen verheiratet wurden?
    Sie wandte sich an ihren Vater, und ihre Stimme klang so zornig wie nie. „Habt ihr den Verstand verloren? Zählt für euch wirklich nichts anderes als das Familienerbe?“
    Immerhin wirkte ihr Vater beschämt. Doch das war bei Weitem nicht genug. Und es war sowieso zu spät. Ihr eigener Vater zwang sie zur Ehe, und es kümmerte ihn nicht, was sie dabei empfand. Für ihn zählten nur seine kostbare Firma und sein ebenso kostbarer Stolz.
    In diesem Moment verkündete Spiros: „Ich muss ins Krankenhaus.“
    Und trotz allem, was passiert war, konnte Phoebe ihn jetzt nicht im Stich lassen. „Ich komme mit dir.“
    „Wir kommen alle mit“, erklärte ihre Mutter. „Schließlich gehören wir praktisch schon zur Familie.“
    „Mutter! Sei doch still!“, rief ihr Bruder so verzweifelt, dass Phoebe fast gelächelt hätte.
    Fast.
    Nachdem für alle eine Mitfahrgelegenheit gefunden war, führte Spiros Phoebe zu seinem Wagen. Keiner verlor ein Wort darüber, dass sie nicht bei ihrer Familie mitfuhr. Warum auch? Für alle anderen waren Spiros und Phoebe immer noch beste Freunde.
    Und tatsächlich hätte sie sich auch nicht vorstellen können, ihn in einer solchen Situation sich selbst zu überlassen.
    Theopolis Petronides hatte seine Enkel nach dem Tod ihrer Eltern und seiner geliebten Frau allein großgezogen. Und er hatte dies mit einer Hingabe und Herzenswärme getan, die vorher wohl niemand dem strengen Familienoberhaupt zugetraut hätte – am allerwenigsten wahrscheinlich er selbst. Obwohl weder Spiros noch Dimitri viele Worte darüber verloren, bestand kein Zweifel daran, dass sie den alten Mann geradezu vergötterten. Er war ihre Familie .
    Spiros biss die Zähne zusammen und umklammerte das Lenkrad so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Die Sorge stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Er ist ein starker Mann. Er wird durchkommen“, sagte Phoebe in die angespannte Stille des Wagens.
    „Ich bete, dass du recht hast.“ Spiros schaltete einen Gang herunter und fuhr über eine rote Ampel. „Dieser Dickkopf“, fluchte er, während die Autos um sie herum wild hupten. Phoebe betete nicht nur um die Gesundheit des alten Herrn, sondern auch darum, dass sie heil im Krankenhaus ankamen …
    Sie

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