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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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erschienen war, schien zu schrumpfen. Würde dieses Gebäude ihr Gefängnis werden? Karim kannte die europäische Lebensweise, er wusste, dass sie sich darauf nicht einlassen konnte. Verzweifelt versuchte Felicity, ihre Angst zu bändigen.
    „Keine Frage, wir werden heiraten – je früher, desto besser. Und sobald es möglich ist, machen wir einen Gentest. Dann haben wir Gewissheit.“
    „Nein.“ Empört stand sie auf. „Zum letzten Mal: Meine Antwort ist Nein.“
    Gleichgültig zuckte Karim die Schultern. „Die Papiere sind schon vorbereitet, ein wunderschönes Kleid wartet auf dich. Jamal und Hassan werden unsere Trauzeugen sein.“
    „Karim, versteh doch, ich werde dich nicht heiraten.“
    „Felicity.“ Sein Tonfall ließ sie verstummen. „Wir werden darüber nicht streiten. Aber ich sehe ein, dass dir vieles fremd vorkommen muss, deshalb werde ich es dir erklären.“ Regungslos sah er sie an. „Wir kümmern uns selbstverständlich um die Familie – und damit auch um deine Mutter und Georgie. Ihnen wird es an nichts fehlen, vertrau mir. Und was auch immer der Test ergibt, du wirst für den Rest deines Lebens abgesichert sein. Mein Vater findet erst Ruhe, wenn er weiß, dass alles geregelt ist. Wir haben keine Wahl.“
    „Es ist dein Kind, Karim“, wiederholte sie. „Aber ich werde keinen Gentest machen lassen.“
    „Nun, dann kannst du jetzt gehen“, entgegnete er mit gefährlich ruhiger Stimme.
    Ihr schien es, als spreche sie zu einem völlig fremden Mann. Wo war der zärtliche, verständnisvolle Karim geblieben?
    „Du lebst in meinem Land und wirst dich an die Regeln halten. Wir heiraten heute. Und falls es nicht mein Kind ist …“ Karim hielt inne. Vermutlich war der Zeitpunkt nicht günstig, ihr zu erklären, was er sich für diesen Fall ausgedacht hatte.
    „Erwartet dein Volk nicht eine rauschende Hochzeit?“
    „Der König liegt im Sterben. Die Menschen werden verstehen, dass wir im Stillen heiraten. Und in ein paar Wochen, wenn wir den Test gemacht haben, können wir verkünden, dass wir ein Baby erwarten.“
    „Niemals.“ In ihren Augen glänzten Tränen, doch sie würde in diesem Punkt nicht nachgeben. „Du weißt genau, dass ein solcher Test nicht ungefährlich ist für das Ungeborene. Ich werde nicht zustimmen.“
    „Es ist reine Routine. Und wir wissen dann beide, woran wir sind.“
    Energisch schüttelte sie den Kopf. Natürlich war ihr klar, dass Karim sich so nur noch mehr in seinem Verdacht bestätigt sah, er sei nicht der Vater des Kindes. Doch Felicity wollte nicht riskieren, dass sie bei dem Eingriff das Baby verlor.
    „Felicity.“ Langsam war er es leid, immer wieder das Gleiche erklären zu müssen. „Du behauptest, ich sei der Vater dieses Kindes, und du erwartest, dass ich dir glaube. Ich werde dich heiraten – der Test ist die einzige Bedingung, die ich stelle.“
    Er verstand sie nicht. Natürlich war er im ersten Moment entsetzt gewesen, als sie ihm die Neuigkeit unterbreitet hatte. Doch jetzt war er sogar bereit, eine Bürgerliche zu heiraten. Was wollte sie denn noch?
    Je länger sie darüber nachdachte, umso deutlicher erkannte sie, dass er recht hatte. Ihr Baby würde irgendwann einmal das Oberhaupt von Zaraq sein – sie konnte keine Bedingungen stellen.
    Tief durchatmend sah sie sich in dem Raum um, der künftig ihr Schlafzimmer sein sollte. Schlafgemach, überlegte sie, war sicherlich das passendere Wort für dieses weitläufige Zimmer. Ihr Gepäck war bereits gebracht worden, und auch ihre Handtasche stand fein säuberlich auf einer langen, niedrigen Kommode. Mein ganzes Leben passt in einen Koffer, dachte Felicity, während sie sich in ein nach Rosenöl duftendes Schaumbad gleiten ließ. Nur ein paar Minuten hatte sie, um in Ruhe nachzudenken. Gleich würden die beiden Hausmädchen kommen und ihr Kleid bringen. Das Hochzeitskleid.
    Schon hörte sie die jungen Zofen kichernd und schwatzend zurückkehren. Sie hüllten Felicity in ein flauschiges Handtuch, ölten ihren Körper mit einer warmen, weichen Essenz ein, massierten sanft ihr Gesicht und bürsteten ihr Haar, bis es seidig glänzend über die Schultern fiel. Geschickt legten sie mit einem dicken Pinsel Rouge auf ihre Wangen, schminkten ihre Augen mit Mascara und Kajal und halfen ihr schließlich vorsichtig in das mit kostbaren Perlen und Pailletten besetzte Brautkleid. Als sie es sah, befürchtete Felicity, es sei schwer und steif, doch kaum war der Stoff über ihre Schultern geglitten, spürte

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