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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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erkundigte sich Helen jetzt scheinbar ohne Zusammenhang.
    „Nein.“ Verwirrt schüttelte Felicity den Kopf. Noch gestern hatte Jamal geweint, weil ein weiterer Monat vergangen war, ohne dass sie Hassan eine glückliche Nachricht mitteilen konnte.
    „Es geht das Gerücht, Jamal erwarte ein Kind.“
    „Das ist Unsinn.“
    „Dieses Gerücht kommt direkt aus dem Palast.“
    „Warum sollten sie …?“ Entsetzt begriff Felicity. Dieser Gedanke war so absurd, dass sie ihn nicht aussprechen wollte.
    Doch das übernahm Helen für sie. „Wenn Karim glaubt, es sei nicht sein Kind …“ Sie zuckte die Schultern. „Das Königshaus braucht einen Thronfolger. Glaube mir, dafür ist ihnen jedes Mittel recht.“
    „Das kann nicht sein“, widersprach Felicity tonlos und dachte an seine Hand auf ihrem Bauch. „Karim sagte …“
    Ich würde alles dafür geben, nicht König werden zu müssen.
    Was hatte er damit gemeint? Dass er lieber sein eigen Fleisch und Blut, sein Kind, fortgeben würde, als König zu werden?
    War dies der Mann, den sie zu lieben glaubte?
    „Kannst du mir das Geld wirklich leihen?“ Die klare, energische Stimme schien nicht ihr zu gehören. „Du kennst mich doch kaum.“
    „Ich vertraue dir“, sagte Helen knapp und lächelte. „Versuche heute Nacht herauszufinden, was er vorhat. Aber lass dich nicht täuschen. Wenn dir nur der kleinste Zweifel bleibt, dann geh.“ Herzlich umarmte sie die Freundin. „Ich wünsche dir Glück. Wir sehen uns in England.“
    Doch es blieb keine Zeit für ein Gespräch mit Karim.
    Als sie in den Privattrakt der königlichen Familie im Klinikum zurückkehrte, waren Hassan und Jamal bereits gegangen. Und obwohl es Felicity schien, als sei sie unendlich lange fort gewesen, hatte niemand ihre Abwesenheit bemerkt.
    Sie hatte gerade in einem der Loungesessel Platz genommen, als Karim in den Aufenthaltsraum trat, um sie abzuholen.
    „Lass uns zum Palast fahren. Ibrahim ist mittlerweile angekommen“, erzählte er.
    Der jüngste Bruder war weitaus zugänglicher als der Rest der Familie, er war freundlich und hatte sehr westliche Ansichten. Doch nach dem Essen zogen sich die Geschwister zurück, um über ihren Vater und das Schicksal des Landes zu sprechen, während die Frauen sich auf Arabisch unterhielten. Felicity kam sich verloren und überflüssig vor.
    Unbemerkt verließ sie die Gesellschaft.
    Schlaflos lag sie in dem breiten Bett in Karims Schlafgemach und grübelte. Hatte sie sich wirklich so sehr in ihm getäuscht? Zärtlich ließ sie die Hand über ihren Bauch gleiten und fühlte die zarte Rundung, die das werdende Leben ankündigte.
    Schon jetzt liebte sie das Kind mit einer Kraft, die sie nie für möglich gehalten hatte. Kein Wunder, dass Frauen stark waren wie Löwinnen, wenn es um das Wohl ihrer Kinder ging, dachte sie. Und plötzlich wusste sie, dass sie alles tun würde, um ihr Baby zu schützen. Niemals würde sie zulassen, dass jemand anders über dieses Leben entschied.
    Erst spät in der Nacht kam Karim zu ihr. Stundenlang hatte er mit seinen Brüdern geredet, erschöpft ließ er sich neben Felicity ins Bett gleiten.
    Ohne ein Wort öffnete er die Knöpfe ihres seidenen Nachthemdes und betrachtete ihren nackten Körper.
    Stumm ließ sie ihn gewähren.
    Es gab kein zärtliches Vorspiel in dieser Nacht, nur schnellen, beinahe verzweifelten Sex. Und während sie ihn in sich spürte, seinen Bewegungen folgte und ihn lustvoll ihren Namen stöhnen hörte, wusste sie, dass sie Helens Verdacht nicht teilte. Niemals konnte dieser Mann einen solch teuflischen Plan aushecken und sein eigenes Kind fortgeben.
    Später schmiegte sie sich an ihn.
    „Was wünscht du dir für unser Kind, Karim?“ Sie hoffte, er werde das ängstliche Vibrieren in ihrer Stimme nicht bemerken. „Welch ein Leben stellst du dir vor?“
    „Ich wünsche mir, dass es die besten Chancen erhält.“
    Diese Worte, so kühl und auswechselbar, brachten ihr nicht die Gewissheit, die sie sich erhofft hatte.
    Angstvoll starrte sie in die Dunkelheit und spürte, wie der Zweifel immer stärker an ihr nagte.

10. KAPITEL
    Karim musste nachdenken.
    Am Morgen hatte er für seinen Vater gebetet und gefleht, dass er überleben werde. Seine persönlichen Sorgen hatte er beiseitegeschoben.
    Er wünschte sich so sehr, dass seinem Vater noch etwas Zeit bliebe – Zeit, um die Fehler der Vergangenheit auszugleichen und zu der Frau zurückzukehren, die ihn ihr Leben lang geliebt hatte, auch wenn sie wegen einer

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