Julia Extra Band 0319
bis sich die Spitzen voller Verlangen aufrichteten. Nachdenklich ließ er seine Hände über ihren Bauch gleiten und hielt unterhalb des Nabels inne. Dort wuchs ihr Baby heran. Ein neues, schutzloses Leben.
Sein Baby.
„Wir werden keinen Gentest machen lassen“, sagte er plötzlich, ohne zuvor über seine Worte nachgedacht zu haben. Und dann, als Bestätigung, wiederholte er es noch einmal. „Ich will den Test nicht.“
Fassungslos und gleichzeitig unendlich erleichtert sah sie ihn an. Wie sehr hatte sie auf diesen Satz gehofft! Noch zärtlicher als zuvor fuhr sie fort, ihn zu liebkosen. Die Wärme, nach der sie sich so sehr gesehnt hatte, schien endlich wiedergekehrt zu sein.
Wie gern hätte er sich ihren wissenden Händen hingegeben, die sein Verlangen ins Unermessliche steigerten. Doch seine Gedanken ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
„Ich würde alles dafür tun, nicht König werden zu müssen.“
Felicity lächelte ihm aufmunternd zu. „Du musst nicht König werden. Hassan ist der Thronfolger.“
Es war nicht der rechte Moment für Erklärungen. Wie gern wollte er ihre Worte einfach glauben und nicht daran denken, was das Volk von ihm erwartete. Alles, wonach ihn jetzt verlangte, war sie .
Sanft schob er ihre Hand zur Seite. „Hör auf damit, sonst kann ich nicht länger warten“, flüsterte er und begann, sie raffiniert zu verwöhnen. Er streichelte ihre Schenkel und das dunkle Dreieck, das so viele Verlockungen verhieß. Als er spürte, dass sie bereit für ihn war, zog er sie auf sich und glitt mühelos in sie. Ganz leicht hob und senkte er ihre Hüfte, bis sie einen gemeinsamen Rhythmus gefunden hatten. Seine dunklen Augen hielten ihren Blick, während sie die Wellen des nahenden Höhepunktes spürten.
Noch immer gelang es ihm, sich zurückzuhalten, denn er wollte den Gipfel der Lust mit ihr gemeinsam erreichen. Überwältigt schloss sie die Augen, stöhnte und schrie seinen Namen. Da hielt auch er es nicht länger aus. Er bäumte sich auf und kam gleichzeitig mit ihr.
Später, als sie warm und geborgen in seinen Armen lag, startete sie einen erneuten Versuch, mit ihm zu reden. „Du bist der Vater dieses Kindes, es hat keinen anderen Mann gegeben. Du kannst mir vertrauen.“
Karim verfluchte die teuflischen Gedanken in seinem Kopf.
Sein Vater hatte seiner Mutter nie verziehen. Er hatte seinen Stolz behalten, aber ein einsames, trauriges Leben geführt.
War es das wert?
Zärtlich streichelte er ihren erschöpften, weichen Körper und dachte zum ersten Mal an Liebe. Unsinn, schalt er sich. Es war pure Lust, die ihn reizte. Nicht mehr als das Verlangen nach dieser wunderschönen jungen Frau.
Wie gut, dass Felicity bei mir ist, gestand Karim sich ein.
Er hatte Wort gehalten und sie mit nach Zaraqua genommen, als er die Wüste verließ. Zu wissen, dass sie in dem gemütlichen Aufenthaltsraum auf ihn wartete, während er seinen Vater besuchte, ließ ihn gelassener werden. Auch Hassan und Jamal waren gekommen. Nun warteten die Brüder noch auf Ibrahim, dessen Flugzeug die Heimat bald erreichen würde.
Er konnte selbst nicht genau sagen, warum genau er sich besser fühlte, weil er Felicity in seiner Nähe wusste. Doch als er in das Wartezimmer trat, suchte er sofort ihren Blick, und der liebevolle Ausdruck ihrer unglaublich blauen Augen gab ihm Ruhe.
„Wie geht es ihm?“, fragte sie besorgt.
„Er ist sehr schwach“, berichtete Karim. „Die Operation hätte schon vor Wochen gemacht werden sollen, als es ihm noch besser ging.“
„Damals hätte sein Herz eine lange Narkose nicht überstanden“, wandte sie ein.
Gedankenvoll nickte er. „Hassan und Jamal fahren zum Palast zurück. Ich treffe mich noch einmal mit dem Chirurgen, um die Einzelheiten des Eingriffs mit ihm zu besprechen.“
„Ich warte auf dich“, beschloss sie.
„Es wird lange dauern.“
„Das macht nichts. Aber ich würde in der Zwischenzeit gern Bedra besuchen.“
„Was ist, wenn dich jemand erkennt?“ Doch als er den bittenden Ausdruck in ihren Augen sah, lenkte er ein. „Sag ihr, dass ich jeden Tag für sie und ihren Sohn bete.“
Vorsichtshalber streifte Felicity den Tschador über, um von den ehemaligen Kollegen nicht erkannt zu werden. Auf der Wöchnerinnenstation herrschte große Betriebsamkeit, niemand nahm Notiz von ihr. Aarif allerdings erkannte sie sofort, obwohl sie ihr Gesicht verhüllt hatte. Voller Freude begrüßte er sie, doch Felicity bat ihn, kein Aufsehen zu erregen.
Blass und schwach
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