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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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Felicitys Hand in seine. „Hassan wird deinem Kind ein guter Vater sein, vertrau mir.“
    „Hassan?“ Um Felicity drehte sich plötzlich alles. Helen hatte recht. Es stimmte, und es war längst beschlossen. Sie war die Einzige, die von nichts wusste.
    „Ich werde für dich und unseren künftigen König beten.“ Wieder schloss er die Augen und ergab sich der Wirkung des Schlafmittels.
    Wie erstarrt stand Felicity neben dem Bett. Am liebsten hätte sie den alten Mann wach gerüttelt, um mehr von den königlichen Plänen zu erfahren. Doch eigentlich wusste sie es längst. Die bittere Wahrheit schlug wie eine Woge über ihr zusammen und ließ sie kaum atmen.
    Für die Familie war es nicht ihr Baby. Es war die Lösung aller Probleme.
    Das war es, was Karim ihr heute Abend sagen wollte.
    Fröstelnd schlang sie die Arme um ihren Körper. Sie hatte es nicht erkennen wollen, doch eigentlich war es immer klar gewesen. Karim wollte nicht König werden, das hatte er freimütig bekannt. Er hatte keineswegs nachgegeben, was den Gentest betraf – es spielte einfach keine Rolle mehr. Hassan und Jamal würden das Baby adoptieren, egal, wer der Vater war.
    Es ging nicht um das Baby, sondern ausschließlich um einen Thronfolger – um jeden Preis.
    Das also hatte Karim geplant. Er wollte sie vor dem Volk verstecken, bis das Baby geboren war. Wollte er sie auch darauf heute Abend vorbereiten?
    Diesen Mann hatte sie geliebt.
    Sie musste fliehen, es war unvermeidlich. Doch erst einmal galt es, sich Karim und der Familie gegenüber vollkommen normal zu verhalten. Tief durchatmend verließ sie den Raum und trat Karim ruhig gegenüber.
    „Was hat er gesagt?“, fragte er erwartungsvoll.
    Sie entdeckte einen Hauch der Sorge in seinem Blick und ahnte, dass er befürchtete, sein Vater habe die Wahrheit ausgesprochen. Niemals zuvor war sie so dankbar gewesen über den Schleier, der ihr Mienenspiel verdeckte.
    „Er hat mich gebeten, gut auf dich aufzupassen.“
    „ Das hat er gesagt?“ Karim klang erstaunt. „Sonst nichts?“
    „Nein …“ Sie lockerte den Tschador. „Er ist ziemlich schnell eingeschlafen, die Medikamente haben begonnen zu wirken.“ Nur mit größter Kraftanstrengung gelang es ihr, die Stimme normal klingen zu lassen. Sie musste es durchstehen, für ihr Baby. Niemand durfte Verdacht schöpfen. Die Flucht musste gelingen.
    Wenig später wurde der König in den Operationssaal geschoben. Das bange Warten begann. War der Eingriff zu früh beendet, wussten sie, dass die Operation misslungen war. Dauerte es länger als normal, gab es Komplikationen.
    Alle im Raum waren mit ihren Gedanken bei dem Herrscher von Zaraq.
    Alle, außer Felicity. Sie plante ihre Flucht. Mit klopfendem Herzen beobachtete sie den Zeiger der großen Uhr, der unaufhaltsam auf halb zwölf zusteuerte. Das war ihre Chance.
    „Karim …“ Sie atmete tief durch. „Es geht mir nicht gut. Ich glaube, ich brauche frische Luft.“
    Besorgt sah er sie an. Noch einmal schnappte sie nach Luft. Vor Aufregung war ihr tatsächlich so übel, dass sie befürchtete umzukippen.
    Mitfühlend strich Karim ihr über die Wange. Doch er sorgte sich nicht um sie, sondern um den kleinen Thronfolger, machte sich Felicity bitter klar. Hilfsbereit bot er an, eine Krankenschwester zu rufen oder sie zurück zum Palast bringen zu lassen.
    Doch sie schüttelte den Kopf. „Es wird gleich vorüber sein.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Die Übelkeit ist normal in meinem Zustand. Ich werde ein bisschen in den Park gehen. Ich möchte hier mit dir warten, bis die Operation vorbei ist.“
    „Das kann noch Stunden dauern“, wandte er ein.
    „Mach dir keine Sorgen um mich“, beruhigte sie ihn.
    Er muss tatsächlich mit seinen Gedanken ganz woanders sein, dachte sie erleichtert, während sie durch den königlichen Flügel hastete. Normalerweise sorgte er immer dafür, dass sie Geleitschutz bekam. Heute jedoch hatte er sie allein gehen lassen. Welch ein glücklicher Zufall!
    Wie vereinbart, hatte Helen einen kleinen Koffer für sie deponiert. Als Felicity ihn öffnete, fand sie einige Kleidungsstücke darin, gerade genug für ein verlängertes Wochenende. Niemand würde auf die Idee kommen, dass sie das Land für immer verlassen wollte. In einem Seitenfach entdeckte sie einen Umschlag mit Geldscheinen. Tiefe Dankbarkeit für die Freundin durchflutete sie, als sie das Kopftuch abnahm, nach dem Koffer griff und das Zimmer verließ.
    Jetzt war sie nur noch eine von vielen

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