Julia Extra Band 0319
und Badezusätzen. Sie hatte keine Ahnung, wie man einen Mann verführte. Dann erinnerte sie sich, dass Bedra in ihrer Hochzeitsnacht Rosenöl ins Wasser gegeben hatte. Sie nahm die Flasche, gab ein paar Tropfen in die Wanne und ließ sich in das duftende Wasser gleiten.
Als sie sich abtrocknete, überlegte sie, welche Geheimnisse Bedra ihr noch mit auf den Weg gegeben hatte. Sie griff nach einem kleinen Fläschchen. Dieses Öl hatte die Heilerin sanft in die Haut ihrer Schläfen und Handgelenke einmassiert. Felicity zog den Korken ab und schnupperte. Ein würziger, betörender Duft stieg ihr in die Nase. Nie zuvor hatte sie sich auf diese Weise auf einen Mann vorbereitet, doch als sie daran dachte, wie verlangend Karim sie in jener Nacht an sich gezogen hatte, fasste sie Mut. Vielleicht funktionierte es – sie hatte nichts zu verlieren.
Schließlich war alles vorbereitet – und Felicity wartete. Aufgeregt wie eine jungfräuliche Braut in der Hochzeitsnacht, schalt sie sich.
Als er den Schlafbereich betrat, erklärte er, sofort schlafen zu wollen. Schweigend wandte er ihr den Rücken zu. Doch sie konnte Karims Anspannung spüren. Es war, als sei die Luft zwischen ihnen mit Energie geladen. Schließlich erkannte sie an seinem tiefen, gleichmäßigen Atmen, dass er tatsächlich eingeschlafen war. Wenig später drehte er sich um und nahm sie in die Arme, wie er es oft nachts im Unterbewusstsein tat. Als sie seine Hand auf ihrem bereits leicht gewölbten Leib spürte, weinte sie bitterlich.
In der Rolle des Prinzen, mit all den Erwartungen, die sein Vater und sein Volk an ihn hatten, war er nicht er selbst, erkannte sie plötzlich. Verzweifelt betrachtete sie sein im Schlaf so friedliches Gesicht.
Sie musste mit ihm reden, jetzt sofort.
„Ich werde diesen Test niemals machen, Karim“, sagte sie in die Dunkelheit, ohne zu wissen, ob er sie hören würde. Ohne eine Reaktion abzuwarten, sprach sie weiter. Sie erklärte ihm, warum sie sich weigerte, bat ihn, sie nicht zu zwingen. „Das Risiko ist zu groß, Karim. Ich möchte unser Kind nicht verlieren.“
„Felicity, bitte, können wir in den nächsten Tagen darüber sprechen“, murmelte er schlaftrunken. Dann rückte er von ihr ab und versuchte, wieder einzuschlafen. Doch es gelang ihm nicht. Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Er dachte an seinen Bruder Hassan und an die Operation seines Vaters.
Sie wollte den Test nicht machen? Nun, wenn er ehrlich war – und im Dunkel der Nacht war er es zum ersten Mal –, wollte er ihn ebenfalls nicht. Wem würde die Wahrheit nützen? Ihm standen harte Zeiten bevor, und er hatte die vage Hoffnung, dass Felicity an seiner Seite ihm die Zukunft ein wenig erträglicher machen könnte.
Unruhig wälzte er sich hin und her. Ihr Duft war betörend.
„Ich kann nicht wieder einschlafen“, stöhnte er.
„Lass dich verwöhnen“, flüsterte sie.
Irritiert spürte er ihre Hände auf seinen Schultern.
Sanft fuhr sie mit den Handflächen über seinen Rücken, knetete die verhärteten Muskeln und merkte, wie er sich unter der Berührung entspannte.
Sie genoss seine Nähe und das Gefühl, seine samtene Haut zu berühren. Das Mandelöl, das Bedra ihr gegeben hatte, stand noch neben dem Bett. Felicity nahm einige Tropfen und verrieb sie in ihren Handflächen. Mit den Fingern zeichnete sie Karims Wirbelsäule nach, strich über seine Hüften und kehrte zu den breiten Schultern zurück.
Er stöhnte voller Wonne.
Mit klopfendem Herzen streifte Felicity ihr seidenes Nachthemd ab. „Sieh mich an“, bat sie.
Als Karim sich langsam auf den Rücken drehte, erkannte sie das Verlangen, das in seinen dunklen Augen aufflackerte.
Unbeirrt massierte sie ihn weiter, verwöhnte nun seinen festen Bauch und seine Schenkel.
„Woher weißt du so genau, was du mit einem Mann anstellen musst?“
„Ich weiß es nicht. Aber ich höre auf meinen Körper – und auf deinen.“
Das Öl in ihren Handflächen machte ihre Berührungen geschmeidig. Sanft verwöhnte sie ihn, spürte, wie seine Männlichkeit unter ihren Händen wuchs und seine Abwehr gleichermaßen dahinschmolz.
Voller Zärtlichkeit sah er sie an. „Die Schwangerschaft steht dir gut.“
Nie zuvor hatte er freiwillig mit ihr über das Baby gesprochen. Ihr Herz schlug schneller vor Freude. Der distanzierte, kühle Karim wurde endlich wieder zu dem Mann, in den sie sich verliebt hatte.
Er strich über ihre sich rundenden Hüften und liebkoste ihre Brüste mit den Lippen,
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