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Julia Extra Band 0319

Julia Extra Band 0319

Titel: Julia Extra Band 0319 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KATE HEWITT NATALIE RIVERS CAROL MARINELLI LUCY MONROE
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Fast unmöglich, sich vorzustellen, wie sein Leben aussehen könnte. Eine Frau, Kinder, ein Zuhause – eine Familie. Das war ihm verweigert worden, und er hatte die Hoffnung aufgegeben, es je zu bekommen. Jetzt gewährte ihm das Schicksal eine zweite Chance. Die Chance, Vater zu sein.
    Und Ehemann?, fragte eine listige Stimme in seinem Kopf. Was ist mit Abby?
    Unauffällig warf er ihr einen Blick zu. Sie starrte aus dem Fenster, kaute an ihrer Unterlippe. Ein eindeutiges Zeichen von Nervosität. Schuldgefühle schwappten über ihm zusammen. Er war die Ursache für ihre Nervosität. Nie hätte er sich mit ihr einlassen sollen, nie hätte er nach Cornwall kommen sollen. Aber er war es auch leid, sich ständig schuldig zu fühlen, war es müde, ständig nach einer Möglichkeit zu suchen, die Dinge zu richten und Buße für seine Sünden zu tun.
    Doch ganz gleich, wie gut er sich von nun an um Abby kümmern würde … eine Frau hatte er bereits im Stich gelassen.
    Nichts würde Suzanne wieder zum Leben erwecken. Er konnte die Zeit nicht zurückdrehen.
    Aber genau deshalb würde er Abby nicht enttäuschen, das schwor er sich.
    Der Jet landete auf einem Privatflugplatz nahe Avignon, eine große Limousine stand schon bereit. Luc lud das Gepäck um, dann setzte er sich hinter das Steuer, Abby stieg auf der Beifahrerseite ein. Schon bald brausten sie über die Straße an der Rhône entlang, und Abby fühlte, wie unter dem strahlend blauen Himmel der Druck langsam von ihr abfiel. Die Luft war warm und trocken, es roch nach wildem Thymian und Lavendel. Felder und Wiesen zogen sich durch die Landschaft, am Horizont waren die zerklüfteten Spitzen der Pyrenäen zu sehen.
    „Wie lange dauert die Fahrt?“, fragte Abby.
    „Keine halbe Stunde. Mein Haus liegt südlich von Pont-Saint-Esprit.“
    Beide verfielen sie wieder in Schweigen. Aber das störte Abby nicht. Die Sonne wärmte sie und machte sie schläfrig. Bald darauf bog Luc auf eine schmale Landstraße ein. Abby setzte sich auf und schaute aus dem Fenster. Jetzt fuhren sie an einer hohen Steinmauer entlang. Ein schmiedeeisernes Tor war in die Mauer eingelassen, Abby erhaschte den Namenszug darüber: „Château Mirabeau“. Über den Baumkronen kam eine Turmspitze in Sicht. Zu gern hätte Abby ihn nach dem Schloss gefragt, aber als sie zu ihm schaute, wirkte Lucs Profil hart wie Stein, seine Lippen verkniffen, also unterdrückte sie ihre Neugier.
    Wenig später parkte Luc die Limousine vor einem alten Bauernhaus. „Es ist einfach, aber bequem“, versicherte er.
    Abby schluckte. Genau so hatte sie sich Lucs Zuhause vorgestellt, als sie damals ihrer Fantasie freien Lauf gelassen hatte. Ein großes Haus, gebaut aus alten Schiefersteinen und gedeckt mit roten Ziegeln. Nie hatte sie etwas Entzückenderes gesehen. Luc ging zur Haustür, schloss auf und ließ Abby den Vortritt.
    Das Bauernhaus war komplett renoviert worden, dadurch war mehr Platz geschaffen worden. Im Wohnraum gruppierten sich gemütliche Sofas und Sessel um einen großen offenen Kamin, die Küche war eingerichtet in heller Eiche und dunklem Granit, auf dem sich jetzt das Sonnenlicht brach. Eine graue Katze tauchte aus dem Schatten auf und strich Abby schnurrend um die Beine. Begeistert lachte sie auf und ging in die Hocke, um das schöne Tier zu streicheln.
    „Ich hoffe, du bist nicht allergisch.“
    „Nein. Ich wollte immer ein Haustier haben. Wie heißt sie? Oder er?“
    Luc musterte das Tier. „Das müsste Sophie sein. Simon hat schwarze Streifen.“
    „Es gibt noch eine?“ Abby richtete sich mit der Katze im Arm auf und wurde dafür mit einem noch lauteren Schnurren belohnt. „Ich hätte dich niemals für einen Katzenfreund gehalten.“
    „Bin ich auch nicht“, sagte er kurz angebunden. „Inzwischen sind sie eigentlich verwildert.“
    „Das hier ist mit Sicherheit keine verwilderte Katze.“ Abby lachte. Sophie ließ sich von ihr genüsslich den Bauch kraulen.
    „Sie sind heillos verwöhnt worden.“ Luc stand mit dem Rücken zu ihr, er schaltete das Licht an. „Ich bin sicher, sie werden dich mühelos um ihre Tatzen wickeln.“
    „Ja, gut möglich.“ Sie setzte Sophie auf den Boden zurück. Verwöhnt worden , hatte er gesagt. Von seiner Frau? Wahrscheinlich. Es machte Abby traurig. Wie mochte seine Frau gewesen sein? Sie hatte nicht den Mut, zu fragen, wollte auch die Antworten nicht unbedingt hören. Aber solange Luc es ihr nicht erzählte, würde sie es nie verstehen.
    Falls er es ihr je

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