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Julia Extra Band 0325

Julia Extra Band 0325

Titel: Julia Extra Band 0325 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Brenda Jackson , Jackie Braun , Stacy Connelly
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ein. Wie viele Minuten waren seit der letzten vergangen? Sie wagte nicht, auf die Uhr zu sehen.
    „Doch, es ist nötig“, widersprach Bryan scharf. „Nur mal angenommen, es stimmt, was Sie behaupten, dann ist das Kind ein Caliborn.“
    „Nur mal angenommen, es …“ Sie biss die Zähne zusammen, und das nicht nur wegen der Schmerzen. Sie wollte hinausgehen, aber einer der Sanitäter, ein Mann mit freundlichem Gesicht, grau meliertem Haar und einem buschigen Schnurrbart, legte eine Hand auf ihren Arm.
    „Erst einmal sehen wir Sie uns an, ja? Wir wollen doch nicht, dass Sie das Baby mitten im Stau auf der Michigan Avenue bekommen.“
    Der Mann erinnerte Morgan an ihren Vater. Nur deshalb ließ sie sich von ihm zur Couch zurückführen.
    Sie setzte sich, und er kniete sich vor sie. Dann holte er eine Blutdruckmanschette aus seiner Tasche und legte sie ihr um. Als er sie aufpumpte, warf sie Bryan einen Blick zu. Mit versteinertem Gesicht starrte er sie an. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, was er gerade dachte.
    Dieser verdammte Dillon! Wie hatte er das nur tun können. Und dann war er auch noch tot!
    Am liebsten wollte Bryan seinen kleinen Bruder in die Mangel nehmen und verprügeln. Warum hatte der Kerl nicht besser auf sich aufgepasst? Warum war er so leichtsinnig gewesen?
    Bryan konnte noch immer nicht fassen, dass Dillon jetzt im Familiengrab in den Winchester Memorial Gardens lag, neben den Eltern ihres Vaters und einer unverheirateten Großtante. Wie konnte es sein, dass ein so dynamischer, so lebensfroher Mensch so jung gestorben war? Warum war er nicht mal wieder auf einer seiner verantwortungslosen Spritztouren, bei denen er sich auf Bryans Kosten amüsierte?
    Davon hatte es doch wahrlich genug gegeben, nachdem er sein Erbe schon mit Ende zwanzig verprasst hatte. Vail, der noble Skiort, war sein letztes Ziel gewesen. Bryan war – was selten vorkam – aus der Haut gefahren, als seine Kreditkartenfirma ihn angerufen hatte, um die Buchungen zu überprüfen. Nur die besten Hotels und Restaurants für seinen kleinen Bruder. Er hatte Dillon in seiner luxuriösen – ein paar Tausend Dollar pro Nacht teuren – Suite angerufen und eine wütende Nachricht hinterlassen.
    „Werd endlich erwachsen!“, hatte er in den Hörer gerufen. „Um Himmels willen, du bist dreißig. Du hast eine Aufgabe in der Firma, falls du dich jemals dazu herablässt, dein eigenes Geld zu verdienen, anstatt meins zu verjubeln. Mach das noch einmal, Dillon, und ich schwöre dir, ich zeige dich an.“
    Natürlich hätte er das nie getan. Aber er war so wütend gewesen.
    Und jetzt saß in seinem Büro der lebende Beweis dafür, zu welcher Dummheit Dillon fähig gewesen war. Sie sah hübsch und ängstlich zugleich aus, während sie die Fragen der Rettungssanitäter beantwortete und mit schmerzverzerrtem Gesicht die nächste Wehe durchlitt. Wie immer würde Bryan die Sache bereinigen müssen. Das hatte er getan, seit Dillon auf der Welt war, und offenbar änderte der Tod seines Bruders nichts daran.
    Er rieb sich die Augen. Das hier war schwieriger als alles andere, was Dillon sich geleistet hatte. Vorausgesetzt, die junge Frau log nicht, und er war wirklich der Vater des Babys. Die Caliborns waren reich, da bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie sich von ihrem dramatischen Auftritt ein kleines Vermögen versprach. Aber das konnte sie sich abschminken, denn sein Bruder hatte so gut wie kein Geld mehr gehabt.
    Leider wäre es nicht so einfach, die Wahrheit herauszufinden. Sicher, ein DNA-Test war kein Problem. Auch wenn der mögliche Vater schon verstorben war, ließ sich mit Hilfe von Bryans DNA herausfinden, ob es eine biologische Verbindung zwischen dem Baby und den Caliborns gab. Aber genau deshalb zögerte Bryan. Er hatte es nicht eilig, das durchzumachen. Wieder einmal durchzumachen.
    Eigentlich war Morgan Stevens gar nicht Dillons Typ. Seine Bruder hatte immer auffällige Frauen bevorzugt – knallige Blondinen, vollbusige Brünette, schicke Rothaarige, die sich auf dem Laufenden hielten, indem sie Klatschblätter lasen, während sie sich das Haar stylen ließen.
    Morgan dagegen schien intelligent zu sein und sich gut ausdrücken zu können. Jedenfalls machten ihre Briefe und Nachrichten auf dem Anrufbeantworter den Eindruck. Sie trug ein konservatives – wenn auch scheußliches – Outfit, und trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft war zu erkennen, dass sie nicht so gebaut war, wie der Playboy es von seinen

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