Julia Extra Band 0327
entgegen. „Bitte, mach es auf.“
Mit zitternden Händen öffnete Lucy die Verpackung – und zum Vorschein kam die silberne Schmetterlingskette, die ihr in dem teuren Juwelierladen so gut gefallen hatte. Tränen schossen in ihre Augen, als sie dazu noch Aristoteles’ Stimme vernahm: „Lucy Proctor, willst du meine Frau werden? Willst du mich heiraten und eine Familie mit mir gründen?“
Lucy konnte nicht sprechen, Tränen rannen ihr die Wangen herab, und sie nickte, stumm, aber heftig. Endlich fielen sie und Aristoteles sich in die Arme, als wollten sie sich niemals wieder voneinander trennen.
„Ich liebe dich, Aristoteles, spätestens seit dem Moment, als du dem jungen Paar die teure Halskette geschenkt hast. Ich wollte es mir nur auch nicht eingestehen. Ich wusste ja nicht …“ Sie verstummte, dann begann sie übers ganze Gesicht zu strahlen. „Und übrigens: Ja , ich will!“
An mehr oder weniger der gleichen Stelle, an der Aristoteles ihr den Heiratsantrag gemacht hatte, stand Lucy drei Jahre später und blickte hinunter zum Meer. Aristoteles rannte den Strand entlang, zusammen mit Cosmo, ihrem zweijährigen Sohn. Beide planschten durchs seichte Wasser, Cosmo kreischte dabei vor Freude. Lucy wiegte sanft das Baby auf ihrem Arm. Vor Kurzem erst war ihre kleine Tochter Thea auf die Welt gekommen. Dann sah sie zu ihrer Mutter herüber, die im Rollstuhl eingenickt war. Aristoteles hatte dafür gesorgt, dass auch sie bei ihnen leben konnte. Er hatte sich um ein ausgezeichnetes Ärzte- und Pflegerteam für sie gekümmert, und so war ihre Alzheimer-Erkrankung bisher nicht weiter fortgeschritten.
Kleine Wassertropfen landeten plötzlich auf Lucys Haut, und noch ehe sie lachend aufschreien konnte, wurde sie auch schon stürmisch von Aristoteles umarmt. Er strahlte übers ganze Gesicht, und Lucy strahlte zurück. Niemals hätten sie sich träumen lassen, einmal so glücklich zu sein.
– ENDE –
Caroline Anderson
Nur eine einzige Nacht in Florenz?
1. KAPITEL
Luca sah sie durch das Fenster.
Er kannte sie nicht, er hatte sie noch nie zuvor gesehen. Aber als ihre Augen sich trafen, begann sein Herz aufgeregt zu schlagen.
Sie war wunderschön, absolut umwerfend. Ihre lavendelblauen Augen waren ihm zuerst aufgefallen, und der üppige, leicht geöffnete Mund schien nur darauf zu warten, geküsst zu werden. Unter ihrem Pullover zeichneten sich weiche runde Brüste ab, und der Ausschnitt gab gerade so viel preis, um Luca zu reizen. Aber da war noch etwas anderes. Etwas, das er nicht genau erklären konnte. Etwas Intensives, Elementares und Tiefes, das ihn unwiderstehlich anzog.
Es wäre das Vernünftigste gewesen, einfach weiterzugehen, denn eine solche Frau entsprach im Grunde nicht Lucas Typ. Er behielt gerne die Kontrolle, seine Reaktion auf sie hatte jedoch etwas äußerst Unkontrolliertes an sich.
Aber er brauchte unbedingt einen Kaffee. Dies hier war das beste Café in der Gegend, und an ihrem Tisch gab es den einzigen freien Platz. Also ging Luca hinein.
„ Signorina? “
Isabelle schaute auf, und ihr stockte der Atem. Es war der Mann, der sie durchs Fenster mit diesen dunklen, eindringlichen Augen angesehen hatte. Ein Lächeln auf den unglaublich sexy Lippen, stand er neben ihr.
„Erwarten Sie noch jemanden, oder darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Seine Stimme war sanft und rau zugleich, mit einem wunderbaren italienischen Akzent.
Isabelle holte tief Luft. „Nein, nein. Bitte sehr.“
Rasch sammelte sie die Bücher ein, die sie auf dem Tisch verstreut hatte: einen Florenz-Führer, einen Sprachführer, in dem keine der Fragen stand, die sie stellen wollte, und einige Informationsbroschüren, die sie sich besorgt hatte.
Als der Mann sich setzte, berührte er mit dem Knie ihr Bein. Dabei nahm Isabelle einen Hauch seines würzigen, frischen Aftershaves wahr, und ein Schauer überlief sie.
Luca rückte von ihr ab, schockiert über das intensive Gefühl, das ihn bei der leichten Berührung durchzuckt hatte. Verdammt, das würde schwieriger werden als gedacht. Krampfhaft suchte er nach einem unverfänglichen Thema, um irgendetwas zu sagen. Da fiel sein Blick auf ihre Bücher.
„Sie sind Touristin?“
„Wow, ein echter Sherlock Holmes“, gab Isabelle trocken zurück. Doch ein kleines Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
Luca schaute ihr in die Augen. Obwohl ihre Stimme kühl und beherrscht klang, lag ein Ausdruck in den Tiefen ihrer dunkelblauen Augen, der ihm zeigte, dass der zufällige
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