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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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Flughafen rufen zu lassen.
    Sie stand gerade an der Rezeption, da fühlte sie eine warme Hand auf ihrem Unterarm und hörte eine vertraute Stimme, an die Empfangsdame gewandt: „Lassen Sie mal, mein Fahrer wird die Dame zum Flughafen bringen.“
    Aristoteles.
    Lucy war unter seiner Berührung erstarrt, fast verschämt bemerkte sie, dass sich ihr Körper eigentlich nach mehr sehnte.
    „Das ist wirklich nicht nötig.“
    Er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie mit sich nach draußen zu seinem Wagen. Lucy gelang es, sich aus seiner Umarmung zu befreien.
    „Lucy“, Aristoteles seufzte, „wegen letzter Nacht …“
    „Bitte. Du brauchst nichts mehr dazu zu sagen.“
    „Ich möchte aber.“ Seine Hand umfasste ihre, und sein Blick war sehr ernst. „Du lagst völlig falsch mit deiner Vermutung. Ich habe nicht mit dir geschlafen, weil ich dich für eine Spionin hielt. Und ich habe die Situation gestern mit Anatolios falsch eingeschätzt. Das tut mir leid.“ Er machte eine Pause. „Allerdings hast du recht mit deiner Ansicht, dass es zwischen uns aus ist.“
    Lucy versuchte, Haltung zu wahren, wenngleich sie sich fühlte, als hätte ihr jemand ein Messer in den Rücken gerammt. Die Erleichterung, dass er ihr vertraut hatte, war innerhalb von Sekunden zunichte gemacht worden, als er ihr sagte, dass es aus war. „Was ist … mit deinem Bruder?“
    „Um den werde ich mich kümmern. Darüber musst du dir keine Gedanken machen.“ Nach einer kurzen Pause, in der sie einander stumm ansahen, fuhr Aristoteles fort: „Ich werde von hier aus für zehn Tage nach New York reisen, um auch dort die nötigen Veränderungen im Rahmen der Fusion in die Wege zu leiten. Wenn du immer noch unbedingt kündigen möchtest …“
    Lucy war es, als würde sie seine Stimme von ganz weit weg hören. Welche andere Möglichkeit blieb ihr denn? Natürlich würden Aristoteles und sie nie wieder ein normales Arbeitsverhältnis haben können. Er Chef, sie Sekretärin? Undenkbar.
    Sie waren bei Aristoteles’ Limousine angekommen. Galant öffnete er ihr die Tür und nahm ihr die Reisetasche ab. „Ich möchte dir für deine wirklich gute Arbeit danken. Ohne dich wäre die Fusion nicht so glatt abgelaufen.“
    Oh, bitte nicht, hätte Lucy am liebsten geantwortet, doch sie nickte nur stumm. Dass er es wagte, ihre Affäre auf eine bloße Arbeitsbeziehung zu reduzieren – danke für deine Mitarbeit und dafür, dass du den Chef in den Pausen an dich rangelassen hast –, das war eine weitere Enttäuschung für Lucy.
    Sie zog die Tür hinter sich zu und sperrte damit Aristoteles aus, nicht aber ihren Schmerz.
    In der darauf folgenden Woche verbracht Lucy den Freitagabend damit, all ihre persönlichen Dinge aus dem Büro in einen Karton zu packen. Heute sollte ihr vorerst letzter Arbeitstag gewesen sein. Nach getaner Arbeit sah sie sich in ihrem leeren Büro um. Zum Glück war Aristoteles immer noch in New York, sodass sie ihm wahrscheinlich überhaupt nie wieder begegnen würde. Gestern hatte er sie aus New York angerufen, und der vertraute Klang seiner Stimme hatte ein schmerzhaftes Ziehen in ihrer Brust ausgelöst. Er hatte nur wissen wollen, ob sie eine geeignete Nachfolgerin für sich selbst gefunden hatte, die ihn vom kommenden Montag an bei seiner Arbeit unterstützen würde.
    Aristoteles hatte nicht noch einmal versucht, Lucy zum Bleiben zu überreden. Und eigentlich war es ja dafür auch bereits zu spät. Lucys Kündigung war eingereicht und der Vertrag mit ihrer Nachfolgerin unterschrieben.
    Lucy schlüpfte in ihren sandfarbenen Trenchcoat. Heute hatte sie sich keine große Mühe mehr mit ihrer Garderobe gegeben; sie trug Jeans, ein schwarzes T-Shirt und flache Turnschuhe. So sehr sie sich darüber freute, nie wieder im Vorraum von Aristoteles arbeiten zu müssen, so sehr quälte sie auch jetzt schon ein schlechtes Gewissen, wenn sie an ihre Mutter dachte. Bisher hatte Lucy trotz eifriger Bemühungen nirgendwo einen Termin zu einem Vorstellungsgespräch bekommen. Und ihr Erspartes würde nur für wenige Monate ausreichen, um die Kosten des Pflegeheims ihrer Mutter zu decken.
    „Lucy!“
    Erschrocken fuhr Lucy herum. Sie hatte nicht erwartet, dass sich außer ihr noch jemand so spät an einem Freitagabend in der Firma aufhielt. Ein heißer Schauer durchfuhr sie: Hinter ihr im Türrahmen stand Aristoteles! Vor Schreck glitt ihr der Karton aus den Händen. Sie und Aristoteles bückten sich gleichzeitig, um ihre Sachen wieder

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