Julia Extra Band 0327
falsch mache. Ich brauche dich, Louisa.“
„Was genau willst du mir sagen?“
„Heiraten kommt für mich nicht infrage, aber ich verspreche, dir treu zu sein, solange wir zusammen sind.“
Er spürte, wie sie erbebte. Plötzlich überkam ihn ein überwältigendes Glücksgefühl. Damit hatte er sie überzeugt. Er war sich ganz sicher.
Glücklich gab er ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss. Er küsste sie, bis er spürte, wie sie nachgab und sich an ihn schmiegte. Und dann erwiderte sie seinen Kuss.
Lächelnd hob er schließlich den Kopf. In seinem ganzen Leben war er noch nie so glücklich gewesen.
„Dann kommst du mit?“, fragte er leise und zuversichtlich. Zärtlich streichelte er ihre Wange. Louisa schlug die Augen auf und wusste wohl im ersten Moment nicht, wie ihr geschah. „Mein Flugzeug steht für unseren Abflug nach Buenos Aires bereit“, flüsterte er.
Sie sah ihn an und atmete tief durch. „Nein! Verflixt noch mal, Rafael! Nein!“
Louisa wies ihn ab? Er konnte es nicht glauben. Die erste Frau, der er versprach, mit ihr zu leben und ihr treu zu sein, verschmähte sein großzügiges Angebot? Verblüfft musterte er sie. „Warum nicht?“, fragte er schließlich entmutigt. All die Männer, die ihr bewundernde Blicke zugeworfen hatten, fielen ihm ein. „Gibt es einen anderen?“
Nach kurzem Zögern blickte sie ihm fest in die Augen. „Ja. Tut mir leid.“ Sie zog ihre Hand weg. Sofort fühlte Rafael sich einsam und verlassen. „Adieu.“
Im nächsten Moment war sie bereits in der Bäckerei verschwunden und ließ ihn einfach stehen.
7. KAPITEL
Auf unsicheren Beinen betrat Louisa ihre Bäckerei, wo sie sofort von Licht und Wärme und dem Duft frisch gebackener Brote umhüllt wurde. Aus dem Büro schallte ihr das fröhliche Lachen ihrer kleinen Nichte entgegen, die mit dem Baby spielte. In dieser vertrauten Umgebung fühlte Louisa sich gleich wieder geborgen und atmete erleichtert auf. Sie hatte ihr Geheimnis bewahrt und war Rafael für alle Zeiten los. Ihr Sohn war ihr wichtiger als alles andere.
Eigentlich hätte sie jetzt überglücklich sein müssen. Stattdessen war sie den Tränen nahe. Verstört ließ sie den Kopf hängen.
Ich muss den Boden wischen, dachte sie müde. Das würde sie ablenken von den Gedanken an den Mann, den sie auch nach all der Zeit, die inzwischen vergangen war, nicht vergessen konnte. Er war der Vater ihres Babys. Verzweifelt versuchte sie, sich auf die Arbeit und das Kind zu konzentrieren und nicht an den Mann zu denken, dem sie gerade den Laufpass gegeben hatte.
Obwohl er versprochen hatte, ihr treu zu sein, wenn sie zu ihm zurückkehrte.
„Hast du dich gut amüsiert?“, fragte Katie unschuldig, nachdem alle Kunden zufrieden den Laden verlassen hatten. „Eigentlich habe ich dich erst in einigen Stunden zurückerwartet.“
„Tatsächlich?“
„Aber ich bin froh, dass du wieder da bist. Das ist vielleicht ein Betrieb heute. Eben standen fünf Kunden gleichzeitig im Laden. Und dann fing Noah auch noch an zu quengeln. Ich wusste gar nicht, was ich zuerst machen sollte.“
Louisa musterte ihre Schwester kühl. „Warum hast du ihm den Flyer geschickt?“
Katie stritt es nicht einmal ab und nickte stumm.
„Warum, Katie?“ Das Baby meldete sich, und sie ging schnell nach hinten und nahm ihren Sohn auf den Arm. Dann kam sie zurück in den Laden und funkelte ihre Schwester wütend an. „Warum versuchst du, mir wehzutun? Willst du, dass er mir meinen Sohn wegnimmt? Hasst du mich noch immer so sehr?“
„Nein!“ Katie war entsetzt. Tränen schimmerten in ihren haselnussbraunen Augen. „Ich habe dir den Mann genommen, den du geliebt hast. Das war unverzeihlich. Aber ich wünsche mir so sehr, dass du wieder glücklich wirst.“
Schockiert starrte Louisa ihre jüngere Schwester an.
„Was ich getan habe, tut mir unendlich leid.“ Katie wischte sich die Tränen von den Wangen. „Ich hatte mir eingebildet, Matthias zu lieben, und ich dachte, du würdest ihn nicht lieben. Ich habe mich geirrt. Es war ein großer Fehler, mit ihm zu schlafen. Eigentlich hätte ich das wissen müssen. Ein Mann, der einmal eine Frau betrügt, wird es immer wieder tun.“ Die Stimme versagte ihr. Weinend sah Katie auf und räusperte sich. „Du hast immer so viel für mich getan. Und wie habe ich es dir gedankt? Indem ich dir deinen Verlobten ausgespannt habe. Das ist unverzeihlich.“
Matthias. Seltsam, sie erinnerte sich kaum noch an ihn. Und sie konnte sich wirklich
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