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Julia Extra Band 0327

Julia Extra Band 0327

Titel: Julia Extra Band 0327 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS CAROLINE ANDERSON ABBY GREEN MELANIE MILBURNE
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leider hat er sich nicht an sein Versprechen gehalten.“
    Nun wurde Rafael die ganze Tragweite bewusst. „Aber Mama, warum hast du mir nicht eher die Wahrheit gesagt?“, fragte er mit versagender Stimme. „All die Jahre hast du mich in dem Glauben gelassen, du wärst schuld an meinem Elend.“
    „Ich wollte dir noch mehr Leid ersparen. Für dich war es schon schwer genug, von einem Vater nicht geliebt zu werden. Du wusstest ja nicht, warum Arturo nichts für dich empfand. Und dann hat er auf dem Sterbebett sein Wort gebrochen und dir verraten, dass er nicht dein leiblicher Vater ist. Du warst so jung und so verletzt. Nach Arturos Tod hast du dir ausgemalt, wie wunderbar dein richtiger Vater zu dir gewesen wäre, und wurdest immer verbitterter, weil ich dir seinen Namen vorenthielt. Aber ich konnte doch nicht zulassen, dass du ein zweites Mal so enttäuscht wirst. Es hätte dir das Herz gebrochen, die Wahrheit über deinen leiblichen Vater zu erfahren.“
    Benommen sackte Rafael im Sessel in sich zusammen. Es dauerte einige Minuten, bis er sich wieder gefasst hatte. Erneut war für ihn eine Welt zusammengebrochen.
    „Es tut mir so unendlich leid“, sagte er schließlich leise zu seiner Mutter und griff nach ihrer Hand. Tränen schimmerten in seinen Augen.
    Agustina lächelte, ebenfalls unter Tränen. „Mir tut es unendlich leid, dass ich dir nicht den Vater geben konnte, den du verdient hättest. Aber du kannst Noah ein guter Vater sein. Du kannst ihm die Geborgenheit einer intakten Familie bieten. Das ist mir bei dir leider nicht gelungen.“
    Familie! Rafael stockte der Atem. Louisa!
    O nein! Was hatte er ihr nur angetan?
    „Weiß Louisa Bescheid?“
    „Ja, aber sie konnte es dir nicht sagen, weil sie dir nicht wehtun wollte.“
    Rafael war fassungslos. Auch sie hatte versucht, ihn zu beschützen. Sie musste ihn sehr lieben. Und er dankte es ihr, indem er ihr ihren geliebten Sohn wegnahm!
    Ich bin so ein Narr, dachte er verzweifelt. Da habe ich die beste, schönste, wunderbarste Frau der Welt und …
    Plötzlich ging ein Ruck durch seinen Körper. Die Erkenntnis traf ihn wie aus heiterem Himmel. Er liebte seine Frau! Er liebte Louisa. Wahrscheinlich liebte er sie seit Jahren und hatte stetig dagegen angekämpft. Und nun? Hoffentlich hatte er mit seiner Aktion nicht alles zerstört.
    Ich werde um sie kämpfen, dachte Rafael, stand auf und ballte die Hände zu Fäusten. „Ich muss zu Louisa, Mama. Sofort.“

11. KAPITEL
    Nach stundenlangem Weinen waren Louisas Tränen versiegt. In ihrer Verzweiflung hatte sie Agustina angerufen. Ihre Schwiegermutter war auch in Tränen ausgebrochen, als sie erfahren hatte, was geschehen war, und bot ihre Hilfe an. Doch was konnte sie bei Rafael ausrichten?
    Müde und erschöpft schleppte Louisa sich auf den Balkon und ließ den Blick über die Lichter von Paris gleiten. Eigentlich war ihr Leben jetzt beendet. Ohne Rafael und den kleinen Noah lohnte es sich nicht, weiterzuleben. Oder gab es doch noch eine Chance, mit den beiden glücklich zu werden? Wenigstens blieb ihr die Hoffnung.
    Ein lautes Klopfen schreckte sie aus ihren Gedanken.
    Wer mochte das sein? Es war mitten in der Nacht! Wen würde der Leibwächter um diese Zeit zu ihr vorlassen?
    Reglos blieb Louisa auf dem Balkon stehen. Doch dann kam Bewegung in sie. Noahs herzzerreißendes Weinen drang an ihr Ohr. Wie der Blitz rannte Louisa zur Schlafzimmertür und riss sie auf.
    „Madame Cruz“, sagte das alte französische Kindermädchen. „Ihr Mann schickt mich.“
    Louisa hörte gar nicht zu, sondern nahm ihr das weinende Baby ab und flüsterte beruhigend auf Noah ein. Zärtlich küsste sie ihm überglücklich die Tränen von den nassen Wangen und wiegte ihn in ihren Armen. Noah klammerte sich an sie, hörte fast sofort auf zu weinen und war bald erschöpft eingeschlafen.
    „Endlich.“ Das Kindermädchen lächelte erleichtert.
    „Was tun Sie überhaupt hier?“, fragte Louisa leise. „Warum hat Rafael Noah zu mir zurückgeschickt?“
    „Ich weiß nur, dass ich das Baby sofort zu Ihnen bringen sollte, Madame.“ Sie gähnte unterdrückt. „Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen. Ich würde gern nach Hause gehen.“
    „Sie sollen Noah nicht wieder mitnehmen?“, fragte Louisa besorgt.
    „Nein. Monsieur Cruz bat mich, Ihnen mitzuteilen, dass er nie wieder versuchen wird, Ihnen Noah wegzunehmen. Er würde nachher gern mit Ihnen frühstücken.“
    Louisa kniff die Augen zusammen. Wollte er etwa so tun, als

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