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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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strich eine unsichtbare Falte an ihrem Kleid glatt. Sie hörte, wie er Atem holte, als wolle er etwas zu ihr sagen, doch im selben Moment bellte eine Stimme: „Mark, altes Haus!“, und ein gut aussehender blonder Mann im Dinnerjackett schlug Mark auf die Schulter.
    „Hallo, Piers“, erwiderte Mark, wie üblich in gutgelauntem Ton. „Komm rein und hol dir was zu trinken. Was hältst du von meinem neuen Haus?“
    „Verdammt schwer zu finden, kann ich nur sagen“, tönte der Mann und schob eine Gruppe von klunkerbehängten Frauen ins Haus. „Darf ich dich diesen drei hübschen Grazien vorstellen? Carla, Jade und Melodie – die kennst du ja bereits.“
    Natürlich. Ellie erkannte sie als die Frau aus dem Fernsehen. Mark begrüßte die drei Damen höflich, doch während Ellie ihnen die Mäntel abnahm, kam es ihr vor, als fühle er sich nicht ganz wohl in seiner Haut. Gerade wollte sie die Mäntel wegbringen, als die beiden Mädchen aus dem Dorf herbeigelaufen kamen und sie ihr abnahmen. Zu dumm, jetzt hatte sie keine Entschuldigung mehr, sich davonzuschleichen.
    In diesem Moment sagte Mark etwas zu ihr. Sie sah, wie seine Lippen sich bewegten und hörte die Worte, aber ihr Hirn weigerte sich, sie zu verstehen. Sie war doch hier nur die Angestellte, wieso redete er mit ihr, als sei sie seine Mitbewohnerin?
    Zum Glück lief gerade eine Kellnerin mit einem großen Tablett voller Kanapees durch die Halle. Jetzt musste sie unbedingt nachprüfen, ob auch alles so angerichtet worden war, wie sie es bestellt hatte. Sie entfernte sich mit einer gemurmelten Entschuldigung und lief hinter der Kellnerin her.
    Ellie hörte noch, wie Piers durch die Zähne pfiff und mit seiner lauten Stimme fragte: „Wer ist denn diese hübsche Lady?“
    Marks Antwort wollte sie gar nicht hören. Überhaupt wollte sie eigentlich heute Abend mit niemandem reden. Alle würden erwarten, dass sie witzig und schlagfertig war. Falls sie das je in ihrem früheren Leben gewesen war, dann hatte sie es jetzt garantiert verlernt. Seit dem Unfall hatte sie es vermieden, sich unter Menschen zu mischen. Allein schon der Gedanke, sich mit jemandem im Pub in Barkleigh zu verabreden, hatte ihr Schweißausbrüche verursacht. Im Vergleich dazu war diese Party die Vorhölle.
    Der Salon war mit lauter bekannten Leuten aus der Musikbranche gefüllt. Ellie kannte die Gesichter vom Fernsehen, aber sie hätte keinen Einzigen beim Namen nennen können. Diese Leute gingen jedoch davon aus, dass jeder ihren Namen kannte.
    Möglichst unauffällig ging sie zwischen den Gästen umher, rückte hier und dort eine Dekoration gerade und passte auf, dass alles reibungslos funktionierte. Dabei hoffte sie die ganze Zeit, dass sie nur ja keiner ansprach. Als sie das Gefühl hatte, dass sie vorerst nicht mehr gebraucht wurde, flüchtete sie in die Küche.

5. KAPITEL
    Wie angenehm ruhig es in der Küche war. Hier war sie in ihrem Element. Hier hingen ihre Listen an den Schranktüren, und hier brauchte sie nicht zu fürchten, unangenehme Fragen gestellt zu bekommen.
    Ab und zu kam jemand vom Cateringpersonal und holte neue Tabletts oder wollte etwas wissen. Trotzdem verging die Zeit im Schneckentempo, und Ellie merkte, wie sie zunehmend müder wurde. Es war diese Art von Müdigkeit, die sie seit dem Unfall häufig überfiel, und gegen die sie nichts tun konnte. Sie schleppte sich die Hintertreppe hoch in ihr Zimmer. Oben am Treppengeländer blieb sie kurz stehen und blickte hinunter in die Halle, wo die Party in vollem Gang war.
    Im Stillen sprach sie sich ein dickes Lob aus. Das hatte sie heute Abend alles sehr gut hinbekommen. Bevor sie ins Bett ging, wollte sie das Bild von den fröhlichen Partygästen in ihrem Kopf abspeichern. Wie angenehm, jetzt außerhalb des Geschehens zu sein und nur noch zu beobachten.
    Sie ließ den Blick umherschweifen und merkte erst, als sie Mark entdeckte, dass sie die ganze Zeit nur ihn gesucht hatte. Er war der perfekte Gastgeber, das musste man ihm lassen. Gerade lachte die Gruppe um ihn herum über etwas, was er gesagt hatte. Trotzdem hatte man nicht das Gefühl, dass er sich in den Mittelpunkt stellte. Er war einfach nur charmant und wollte, dass seine Gäste sich amüsierten.
    Gerade redete die Reporterin von der Preisverleihung mit ihm und klimperte dabei kokett mit den Wimpern. Ellie verdrehte die Augen und sah, dass Mark das Gleiche tat, während die Frau sich umwandte, um sich einen Cocktail vom Tablett zu nehmen. Sie musste lächeln, und

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