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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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auf das Dach prasselte, auf das Rauschen der riesigen Palmen im Hotelgarten, die im Wind hin und her schwankten. Und er fragte sich, ob Ellie wohl auch wach in ihrem Bett lag.
    Am Morgen war es wolkenverhangen und trübe, aber die Luft roch frisch und reingewaschen vom Regen.
    Er beobachtete Ellie, wie sie, das Gesicht dem Wind zugekehrt, aufs Meer hinausschaute, reglos wie eine Statue. Als sie gestern Abend nach Hause gefahren waren, hatte sich der Himmel schon verdunkelt, und gegen Mitternacht fing es dann wie aus Eimern an zu gießen, so wie es nur in den Tropen regnen konnte. Sie hatten noch zusammen auf dem Sofa in seiner Blockhütte gesessen, sich über einen blöden Film amüsiert und über Gott und die Welt geredet.
    Mark konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal so viel Spaß gehabt hatte. So ganz ohne Partylärm und aufgedonnerte Models, die an seinem Arm hingen und über jeden seiner Witze lachten. Seine publicityhungrigen Freundinnen hätten die Schnute verzogen über so einen Abend. Mit Mark Wilder musste man doch ausgehen, damit man auch gesehen wurde, möglichst dahin, wo es teuer war. Mit Ellie hingegen war alles so unkompliziert, er legte einfach den Arm um sie, und sie kuschelte sich an seine Schulter. So sollte es sein. Er verstand überhaupt nicht, weshalb er zehn Jahre lang einen Bogen um eine solche Beziehung gemacht hatte. Jetzt, wo er das wieder genießen konnte, wollte er gar nicht mehr darauf verzichten.
    Doch was bedeutete das?
    Den Gedanken an eine Heirat wollte er irgendwie nicht zulassen, aber wie er es auch drehte und wendete, ständig kam ihm das Bild von Ellie als wunderschöne Braut in den Sinn.
    Der Wind zerrte an seinen Haaren und brachte ihn in die Gegenwart zurück. Irgendwas musste über Nacht passiert sein, dass sie heute Morgen so distanziert war. Keine lustigen Scherze, nicht mal ein Lächeln. Als ob er nicht existierte.
    Er trat gegen das Geländer und stieß sich dabei schmerzhaft den Zeh an.
    Wenn er nur wüsste, was in ihr vorging. Hatte sie ihn jetzt genug begutachtet und festgestellt, dass hinter seinem Gehabe nichts weiter steckte? Hatte er sich nicht selbst oft kritisiert, weil sein Leben so substanzlos war?
    Genug mit Fragen, die er nicht beantworten konnte. Er ging in sein Zimmer zurück und zog sich an. Es wurde Zeit, dass er herausfand, was los war. Ob die letzten Tage nur eine Illusion gewesen waren oder eine reale Möglichkeit.
    Fünf Minuten später setzte er die Füße in den feuchten Sand und lief über den beinahe menschenleeren Strand. Ellie war jetzt nur noch eine undeutliche Figur in der Ferne. Eine Windböe hob ihren weiten Rock hoch, während sie immer weiterlief.
    Er beschleunigte seine Schritte.
    Sie hörte ihn nicht kommen, sondern war ganz vertieft darin, mit einem Stock im Sand zu malen. Da er sie nicht erschrecken wollte, blieb er ein paar Schritte entfernt stehen und rief sie ganz leise beim Namen. Er war nicht sicher, ob sie ihn überhaupt gehört hatte, denn die Wellen schlugen geräuschvoll an den Strand. Sein Herz klopfte zum Zerspringen.
    Zuerst hob sie den Kopf, malte aber erst noch ein großes C in den Sand, bevor sie ihn ansah. Ihre Augen waren gerötet, als hätte sie geweint.
    Alles, was er hatte sagen wollen, blieb ihm im Hals stecken. Deshalb streckte er ihr nur wortlos die rosarote Rose entgegen, die er unterwegs abgepflückt hatte. Spontan hob Ellie den Arm, als wolle sie danach greifen, dann ließ sie die Arme wieder sinken, und die Tränen liefen ihr über die Wangen. Er legte die Rose in den Sand und ging auf Ellie zu, um sie in den Arm zu nehmen. Doch sie kauerte sich in den Sand und legte den Kopf auf die Knie.
    „Ellie, was ist mit dir?“ Er hockte sich neben sie und legte den Arm um sie. Sie wollte etwas sagen, aber ihre Worte wurden von einem erneuten Weinkrampf erstickt. Also hielt er sie nur einfach fest und wartete ab. Allmählich verebbte ihr Tränenfluss, und sie schaute nur noch mit traurigem Blick aufs Meer. Dann stand sie abrupt auf und schüttelte sich den Sand aus dem Rock.
    „Tut mir leid“, sagte sie mit zittriger Stimme.
    Mark stand ebenfalls auf und legte wieder den Arm um sie. „Das braucht dir doch nicht leidzutun.“ Er zog sie an sich und strich ihr über das zerzauste Haar. „Kann ich dir denn irgendwie helfen?“
    Sie rieb sich über die feuchten Augen und straffte die Schultern, als ob sie plötzlich eine Entscheidung getroffen hätte. „Ich muss dir was erzählen …“ Sie holte tief

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