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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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Luft. „Heute ist der Jahrestag. Vor vier Jahren sind … sind Sam und Chloe umgekommen.“
    Instinktiv fasste sie nach dem Medaillon an ihrem Hals. Mark brauchte nicht zu fragen, wer wohl auf dem Foto darin abgebildet war. Er wusste nicht, was er sagen sollte, ohne banal oder bevormundend zu klingen. Also streichelte er nur weiter ihr Haar und hoffte, sie damit ein wenig zu trösten.
    „Ich wollte dich nicht ausschließen oder zurückstoßen, aber ich musste einfach allein sein. Dieses Jahr ist es anders als sonst. Es ist so viel passiert in den letzten Monaten …“
    Behutsam öffnete sie den Deckel des ovalen Medaillons und zeigte ihm die Fotos. Auf einer Seite war ein kleines Mädchen abgebildet, mit blonden Locken wie ihre Mutter und unglaublich süß. Auf der anderen Seite ein Mann mit ansteckendem Lächeln und einem Blick voller Liebe – für Ellie, die vermutlich das Bild gemacht hatte.
    Es fiel Mark schwer, die Fotos anzusehen, weil er fürchtete, sie sei noch nicht frei für ein neues Leben. Er ahnte, was für eine Überwindung es sie gekostet haben musste, ihm die Fotos zu zeigen.
    Ellie hob die Rose vom Boden auf und zupfte ein loses Blatt ab. Mark fühlte sich niedergeschlagen. Sicher liebte sie immer noch ihren verstorbenen Mann. Und er fand sich schrecklich, weil er auf einen Toten eifersüchtig war. Wie konnte er nur so schlechte Gedanken haben?
    „Die Rose hat mich so an Chloe erinnert, deshalb musste ich noch mehr weinen.“ Sie hob die Rose an die Nase. „Rosa war ihre Lieblingsfarbe.“
    Mark fürchtete, dass die Konversation damit beendet war, die Kluft zwischen ihnen war zu groß geworden, doch plötzlich fing sie wieder an zu reden.
    „Ich bin gar nicht zur Beerdigung gegangen, ich war wie versteinert, konnte nicht gehen, nicht reden, aber meine Mutter hat mir die Bilder gezeigt, weil sie dachte, es könnte mir helfen. Vielleicht war es tatsächlich so.“
    Sie brach ab und blickte wieder aufs Meer.
    „Chloe bekam einen kleinen weißen Sarg mit Silbergriffen, und Mum hatte ein Bukett aus rosafarbenen Rosen bestellt, das den Sarg komplett bedeckte. Als ich wieder aus dem Krankenhaus kam, habe ich einen Rosenstrauch auf ihr Grab gepflanzt.“
    Mark spürte, wie ihm die Tränen kamen. Ellie hob die Hand und streichelte seine Wange. „Danke, dass du zu mir gekommen bist. Und danke, dass du nie gesagt hast, ich hätte Glück gehabt, weil ich überlebt habe. Du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet.“
    Wie machte sie das bloß? Wieso war es für sie so einfach, an andere zu denken? Sie hatte jedes Recht, sich vor der Welt zu verschließen und sich in ihrem Schmerz zu verkriechen, so lange sie wollte. Was es wohl für sie bedeutet hatte, nicht zur Beerdigung zu gehen? Keinen Abschied nehmen zu können? Wie schrecklich musste sie sich nach ihren Liebsten sehnen.
    Dagegen war er ein Feigling. Er hatte die Erinnerung an Helena vollkommen verdrängt, wollte nie wieder an Liebe und Hingabe denken. Doch das war keine Lösung, denn so würde er nie Frieden mit seiner Vergangenheit schließen.
    Er blickte Ellie in die wunderschönen, feuchten Augen. Das helle Grün erinnerte an die Farbe des Meeres nach dem Regen. Er nahm ihr Gesicht in die Hände. „Du bist eine bemerkenswerte Frau, Ellie Bond.“
    Sie senkte die Lider. „Ich finde mich nicht sonderlich bemerkenswert. Die vier letzten Jahre war ich ängstlich und verstört, und seit Kurzem …“ Sie sah ihn an, und ihr Lächeln war so liebevoll, dass sein Puls schneller ging. „Seit Kurzem komme ich mir ziemlich verrückt vor.“
    „Wieso denn?“
    Sie lachte leise. „Erinnerst du dich nicht mehr an unser erstes Zusammentreffen nachts in deinem Zimmer?“
    Er lächelte. „Da kamst du mir allerdings auch ein klein wenig verrückt vor. Aber jetzt finde ich, du bist die vernünftigste Person, die ich kenne. Du weißt wenigstens, was wirklich wichtig im Leben ist. Das hatte ich völlig vergessen.“
    Sie musste darüber lächeln, dass er sich auch an etwas nicht mehr erinnern konnte. Sachte küsste sie ihn auf den Mund, und er schmeckte das Salz ihrer Tränen.
    „Wie du das alles überstehen konntest, ist mir ein Rätsel, die meisten Frauen wären völlig zusammengebrochen.“
    „Aber das bin ich ja auch. Bis ich …“, sie schluckte, „… bis ich dir begegnet bin.“ Ihre Stimme wurde zum Flüstern. „Ich hatte ganz vergessen, wie schön das Leben sein kann.“
    „Ich wiederhole es, du bist eine bemerkenswerte Frau.“ Er beugte

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