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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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misstraut hatte. Doch es gab einen Ausweg: Sollte Libby heiraten, würden Ginos Anteile bis zu seiner Volljährigkeit an Raul gehen. Von dieser Klausel wusste Libby nichts, da sie in ihrer Wohnung in Pennmar nicht das ganze Testament gelesen hatte.
    Madre di Dio! Aber die Geliebte seines Vaters zu heiraten, ging Raul damit nicht zu weit? Er hatte der Ehe abgeschworen, in diesem Fall wäre es allerdings nichts weiter als ein wirtschaftlicher Schachzug. Und obendrein erlaubte es ihm, mit einer Frau ins Bett zu gehen, die ihn bis aufs Blut reizte – in jeder Hinsicht!
    Diese Frau hatte sich auf eine Affäre mit einem alten Mann eingelassen. Demnach würde Raul bei ihr sicher ein leichtes Spiel haben. Außerdem konnte er sämtliche Risiken mit einem wasserdichten Ehevertrag auf ein Minimum reduzieren.
    In Gedanken versunken betrachtete er ihr hautenges Top, unter dem sich der BH abzeichnete. Raul erinnerte sich an das Gefühl ihrer vollen Brust unter seiner Hand, und dieser Gedanke löste primitive Gefühle in ihm aus. Die Idee war geboren, und er würde mit ihrer Umsetzung zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!
    Libby dagegen fasste sich unbewusst mit den Fingerspitzen an die Lippen und kämpfte mit den Tränen. Sie war müde, überfordert und sah sich außerstande, mit Raul um die Vorherrschaft in seiner Firma zu kämpfen. Und dann dieser Kuss! Warum hatte sie der körperlichen Versuchung so leicht nachgegeben? Sie wollte doch nur Gino zu der Stabilität und finanziellen Sicherheit verhelfen, die sie selbst niemals im Leben erfahren hatte.
    Von nun an musste sie darauf achten, Abstand zu Raul zu wahren. Sie war zweiundzwanzig Jahre alt und hatte am Beispiel ihrer Mutter gesehen, wohin unbedachte Affären einen Menschen führen konnten. Und Raul hatte mit Sicherheit genügend Anwärterinnen, die nur darauf warteten, von ihm erhört zu werden.
    Meine Entscheidung war richtig, dachte Libby trotzig. Ich darf mir ab sofort nur keine Fehler mehr erlauben.
    Am nächsten Morgen brausten sie mit Rauls Lamborghini Richtung Rom, vorbei an Olivenhainen und endlosen Feldern. Aus dem Augenwinkel musterte Libby die tief gebräunten, kräftigen Hände, die das Steuer des Sportwagens umfassten.
    Sie hatte lange überlegt, wie sie sich dem Anlass entsprechend kleiden sollte. Ihre Wahl war auf einen kurzen Jeansrock gefallen, der zusammen mit den dunklen Leggins einigermaßen salonfähig wirkte. Jedenfalls fand sie das, Rauls abwertender Blick jedoch war unmissverständlich gewesen.
    Aber was sollte sie sonst tragen? Sie besaß nun einmal keine Designerkostüme und wusste selbst, dass ihr lilafarbenes Top kaum seriös wirkte. Libby hoffte, mit einer ordentlichen Hochsteckfrisur das Beste aus der Situation zu machen, aber spätestens der pinkfarbene Schal und die Flipflops stempelten sie als Eindringling in einer Welt ab, in der sie nicht das Geringste zu suchen hatte …
    Raul dagegen sah wie der perfekte Geschäftsmann aus: maßgeschneiderter schwarzer Anzug, frisch rasiert und zurückgekämmtes Haar. Wenigstens war das Hemd nicht weiß, sondern blassblau.
    Da Libby das bleierne Schweigen zwischen ihnen unerträglich fand, kramte sie ein paar Bonbons hervor. „Möchtest du?“, bot sie Raul an.
    „Was ist das? Kaugummi?“
    Seine Abscheu war beinahe komisch, trotzdem fühlte Libby sich angegriffen. „Bist du eigentlich niemals locker?“, wollte sie wissen.
    Für ein paar Sekunden wandte er seinen Blick von der Straße. „Wenn du damit meinst, ob ich mich auch wie ein Zirkusclown kleiden würde, lautet die Antwort definitiv nein !“
    „Ich sehe nicht wie ein Clown aus“, erwiderte sie beleidigt. „Mir gefallen einfach fröhliche Farben.“
    „Das habe ich bemerkt“, antwortete Raul trocken.
    „Besser, als sich wie ein alter Rektor zu benehmen. Du gehst bestimmt sogar mit einem Maßanzug ins Bett!“, platzte sie heraus.
    „Um ehrlich zu sein, schlafe ich am liebsten nackt.“
    „Oh.“ Sie machte ein Geräusch, das wie ein unterdrücktes Husten klang. Im Geiste sah sie vor sich, wie Raul sich mit seinem wunderbaren, muskulösen Körper zwischen Satinlaken aalte.
    Ihm gefiel es, wie schnell Libby errötete. „Apropos, wie benimmt sich eigentlich ein alter Rektor?“, hakte er nach. „Du scheinst da ganz persönliche Erfahrungen gemacht zu haben.“
    „Ach, Mr Mills mochte mich nie“, entgegnete sie abwehrend. „Er hielt mich für eine Rebellin und versprach mir ständig, ich würde meinen Abschluss ohnehin nicht

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