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Julia Extra Band 0330

Julia Extra Band 0330

Titel: Julia Extra Band 0330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw , Julia James , Trish Morey , Fiona Harper
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den leuchtend roten Locken nicht einmal dafür infrage. Wütend betrachtete Raul ihren leicht geöffneten Schmollmund, der förmlich dazu einlud, mit der Zunge geteilt zu werden. Dio!
    Sie war Pietros Spielzeug gewesen, und als sein Sohn würde er sicherlich nicht die Fehler des Vaters wiederholen.
    „Dein Vermieter behauptet, du wärst ständig in Zahlungsverzug gewesen und hättest ihn auf einer Rechnung über mehrere tausend Pfund sitzen lassen“, erklärte er kalt. „Warum sollte der Mann lügen?“
    „Vermutlich, um mir eins auszuwischen, weil ich nicht mit ihm ins Bett hüpfen wollte“, konterte sie verbittert. „Er ist ein widerwärtiger alter Bock. Immer wenn ich ihm sein Geld gebracht habe, hat er keine Gelegenheit ausgelassen, mich zu bedrängen oder zu begrapschen. Er hat mir sogar direkt angeboten, die Miete zu reduzieren, wenn ich ihn auf andere Weise bezahlen würde.“
    „Und das hat dich nicht gereizt?“, erkundigte Raul sich sarkastisch. „Ich dachte, es wäre eine Angewohnheit von dir, für deinen finanziellen Vorteil mit alten Kerlen ins Bett zu steigen. Bei meinem Vater bist du jedenfalls auf eine echte Goldmine gestoßen“, fügte er hinzu. „Sein Kind zu bekommen, war ein cleverer Zug von dir. Pietro hat dir und dem Kind nicht nur ein Wohnrecht in der Villa meiner Familie garantiert, sondern auch noch die Kontrolle über die Hälfte der Firmenanteile von Carducci Cosmetics . Zumindest bis zu Ginos achtzehntem Geburtstag.“
    Als Libby ihn fassungslos anblickte, stieß er ein abfälliges Lachen aus. Dann griff er in seine Manteltasche und holte ein paar Papiere hervor. „Herzlichen Glückwunsch, das ist der Jackpot!“ Damit knallte er den Stapel auf ihren Schreibtisch.
    Nach einigen Schrecksekunden löste Libby sich aus ihrer Starre und sah sich die Dokumente an. Gründlich las sie sich das Testament durch und konnte kaum begreifen, was sein Inhalt für ihr Leben bedeutete.
    „Du möchtest also, dass Gino und ich bei dir in Italien leben?“, fragte sie lahm und verspürte eine grenzenlose Erleichterung. Demnach war Raul nicht gekommen, um ihr das Baby einfach wegzunehmen. Nicht, dass sie es zugelassen hätte!
    „Ich könnte mir auf Anhieb nichts vorstellen, was ich weniger wollen würde“, erwiderte er abweisend und strich sich eine schwarze Haarsträhne aus der Stirn. „Doch unglücklicherweise habe ich in diesem Punkt keinerlei Entscheidungsgewalt. Mein Vater hat seinen letzten Willen klar und deutlich formuliert. Er hat verlangt, dass Gino und seine Mutter in der Villa wohnen.“
    Libby sah ihren kleinen Bruder an, und ihr Herz öffnete sich, als Gino sie mit ernsten, nussbraunen Augen aufmerksam betrachtete. Sein Aussehen verriet die italienische Herkunft, aber das Lächeln hatte er von seiner Mutter geerbt. Libby liebte das Kind wie einen eigenen Sohn, und es tat ihr unendlich leid, dass er seine leibliche Mutter niemals wirklich kennenlernen würde.
    Aber war es wirklich das Beste für ihren geliebten Kleinen, nach Italien zu ziehen und bei seinem Halbbruder zu leben?
    „Wir müssen eine Menge klären“, begann sie zögernd. „Vielleicht können wir uns in ein oder zwei Tagen treffen?“
    Ungeduldig runzelte er die Stirn. „Ich kann es mir nicht leisten, hier tagelang meine Zeit zu verschwenden. Außerdem, was gibt es da groß zu besprechen? Mein Vater hat Gino als Erben eingesetzt, und ich glaube kaum, dass du dir diese einmalige Gelegenheit durch die Lappen gehen lässt. Wahrscheinlich war deine Schwangerschaft sowieso beabsichtigt, um irgendwann an das Geld meines Vaters zu kommen?“
    „Blödsinn!“, wehrte Libby sich wütend. Unwissentlich beleidigte Raul ihre Mutter und nicht sie, und am liebsten hätte sie ihm dafür eine Ohrfeige verpasst. Liz war damals aus allen Wolken gefallen, als sich herausstellte, dass ihre Urlaubsaffäre mit dem heißblütigen Italiener Folgen haben würde. „Aber auch wenn die Schwangerschaft nicht geplant war, Gino ist ein absolutes Wunschkind! Dein Vater ist über seine Geburt informiert worden, hat seinen Sohn allerdings nicht anerkannt. Und ich habe nie irgendetwas von ihm erwartet.“
    Das kaufte Raul ihr nicht ab. „Mein Vater war ein Ehrenmann, der seinem eigenen Kind niemals den Rücken zugekehrt hätte.“ Nachdenklich sah er sie an. „Wann ist der Kleine genau geboren?“
    „Am siebten Juni. Er ist jetzt zehn Monate alt.“
    „Pietro war letztes Jahr im Juni schwer krank, im August ist er verstorben“, erklärte Raul.

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