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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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näher zu ihr – einerseits konnte er sie verstehen, andererseits wollte er endgültig klarstellen, warum er sie geheiratet hatte –, „was haben Sie sich vorgestellt? Wie wollten Sie Ihren Prinzen finden? Im Internet? Oder auf einer Weltreise? Hätten Sie gern eine Auszeit von den Regierungsgeschäften genommen und unerkannt ein Jahr lang mit Drogen, Alkohol und wechselnden Liebhabern am Strand von Australien gelegen?“
    Jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Niemals würde ich so etwas tun“, erklärte sie mit fester Stimme. „Das Wohl meines Landes geht mir über alles andere.“
    „Dann erzähl mir nichts über Verträge und Preise, als seist du getäuscht worden.“ Sanft hob er ihr Kinn und schaute sie lange an. „Mit solchen Worten kränkst du uns beide.“
    Ihr Blick verriet Kampfgeist. Das faszinierte ihn und ärgerte ihn doch gleichermaßen. Rebellion, Bitterkeit, Intrigen würde er nicht dulden. In dieser Ehe hatte er das Sagen, und er verlangte völlige Hingabe.
    Allerdings erwachte tief in ihm Widerstand gegen diese Vorstellung. Sie ist keine Angestellte, keine marode Firma, die du aufkaufst, meldete sich eine innere Stimme, von der er bisher nichts geahnt hatte.
    Sie war seine Frau. Und er musste zugeben, dass sie Saiten in ihm zum Klingen brachte, die er noch nicht kannte.
    „Genug jetzt“, meinte er versöhnlich und lächelte sie charmant an. „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir den Tanz eröffnen.“
    Sein Lächeln war atemberaubend.
    Dieses Gesicht, unbewegt und wie aus Stein gemeißelt, wirkte plötzlich weich und freundlich. Das Lächeln ließ ihn strahlen, es verzauberte ihn. Mit einem ahnungsvollen Schauer musste sie zugeben, dass Luc Garnier ein gefährlich attraktiver Mann war.
    Gefährlich für sie.
    Sie hatte das Gefühl, ihm bereits verfallen zu sein, obwohl sie in den vergangenen Stunden versucht hatte, jegliche Berührung zu vermeiden.
    Als er ihr die Hand reichte, reagierte sie ohne Zögern. Seine Aufforderung zum Tanz war keine Frage gewesen, sondern ein Befehl. Kurz fragte sie sich, was er tun würde, wenn sie sich losrisse und in der Menge verschwand. Doch diese Vorstellung war absurd. Sobald er sie berührte, gehorchte ihr Körper ihm.
    Vor Luc hatten schon einige andere Bewerber um ihre Hand angehalten. Nahezu jeder von ihnen war ein selbstgefälliger Playboy gewesen, der sie mit ein paar oberflächlichen schmeichelnden Worten um den Finger wickeln wollte. Dieser Mann aber war anders. Er schien es nicht nötig zu haben, mit ihr zu flirten. Vermutlich war er es gewohnt, sich zu nehmen, was er haben wollte, dachte sie erbost. Doch dann dachte sie an sein unbeschreibliches Lächeln eben, und eine Woge der Lust überlief sie.
    Zielstrebig führte er sie zur Mitte der Tanzfläche. Zum Glück hatte sich Gabrielle vor dem Tanz von ihrer schweren Schleppe getrennt, doch das lange Kleid mit den unzähligen Lagen raschelnder Seide ließ ihr dennoch jeden Schritt erscheinen, als wate sie durch zähflüssigen Honig.
    Dann aber setzte der Hochzeitswalzer ein, Luc legte seinen Arm um sie und begann, sich mit ihr im Takt der Musik zu bewegen. Und plötzlich fühlte sie sich schwerelos, mit jeder Drehung verschmolz sie mehr mit ihm, bis sie eins zu sein schienen. So schwierig es schon gewesen war, dicht neben ihm zu sitzen und unbeteiligt zu wirken – ihm jetzt beim Tanz so nah zu sein, jedes Spiel seiner kraftvollen Muskeln zu spüren, war eine einzige Qual.
    Hier konnte sie sich nicht mehr verstellen. Das kunstvoll bestickte Mieder ihres Kleides strich an dem weichen Stoff seines Jacketts entlang, und entsetzt spürte sie, wie ihre Brüste auf die ungewollte Berührung reagierten. Als sie ihn ansah, verlor sie sich vollkommen in dem dunklen Grau seiner Augen, und es schien, als könne er direkt in ihr Herz schauen. Alles um sie herum verschwamm. Ihr schwindelte. Waren es die schwungvollen Drehungen des Walzers oder war es seine Nähe, die sie aus dem Gleichgewicht brachte?
    „Ich habe mich immer gefragt, worüber ein Brautpaar beim Hochzeitstanz spricht“, redete sie drauflos, um die Spannung zu durchbrechen. „Aber wenn man verliebt ist, muss man vielleicht nicht viel reden.“
    „Du vergisst dich schon wieder“, rügte er sie kühl. „Die meisten Gäste hier sind von altem Adel. Meinst du, viele von ihnen haben aus Liebe geheiratet? Die meisten Ehen in unseren Kreisen werden aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen geschlossen.“
    Welch ein grausamer, eiskalter

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