Julia Extra Band 0331
befürchtete sie, zu weit gegangen zu sein. Doch dann brach er in ein befreiendes Lachen aus.
„Du bist stolz darauf, mir mutig Paroli zu bieten, nicht wahr?“, entgegnete er mit seidenweicher Stimme. „Aber ahnst du überhaupt, warum wir in die Öffentlichkeit gehen?“
„Vermutlich, weil du hungrig bist“, versetzte sie.
Er schüttelte den Kopf. „Weil deine Flucht nach der Hochzeit Schlagzeilen in den Klatschmagazinen ganz Europas gemacht hat.“
Luc Garnier tat nichts ohne Hintergedanken, begriff sie und erschauerte. Sie gingen nur deshalb essen, weil er zeigen wollte, dass sie wieder vereint waren.
„‚Lucs Glück auf der Flucht‘ war nur eine der Überschriften in riesigen Lettern“, fuhr er fort. „Du hast mich zum Gespött eines ganzen Kontinents gemacht.“
„Entschuldige.“ Betreten senkte sie den Blick. „Die Presse hat sich nie für mich interessiert. Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht.“
„Selbstverständlich nicht“, räumte er spöttisch ein. „Aber ab heute, meine geliebte Frau, wirst du an nichts anderes mehr denken. Du wirst mich zärtlich anlächeln und deinen Blick nicht von mir abwenden. Du wirst alles tun, um die Fotografen davon zu überzeugen, dass du mich liebst. Verstanden?“
„Wenn du das willst, hättest du eine Schauspielerin heiraten müssen“, widersprach sie verächtlich.
„Du wirst eine perfekte Schauspielerin sein, meine Liebe“, befahl er mit drohendem Unterton.
„Ich sehe nicht …“
„Du musst nichts einsehen, sondern einfach deine Schuhe anziehen und mitkommen. Eines Tages wirst du Fürstin sein. Du magst das vergessen haben, aber ich nicht.“
„Unsere Ehe ist ein großer Irrtum. Daran ändern auch ein paar Fotos nichts“, wandte Gabrielle beharrlich ein.
„Hör gut zu.“ Mit einem einzigen Schritt hatte er den Abstand zwischen ihnen wieder verringert. Wütend sah er sie an und nahm ihren Kopf in beide Hände, sodass sie seinem Blick nicht ausweichen konnte.
„Diese Ehe ist kein Irrtum, sondern eine Tatsache.“ Seine Augen loderten voll unverhohlenem Zorn. „Du musst mich nicht mögen. Aber ich werde nicht zulassen, dass du diese Verbindung vor allen Leuten in den Schmutz ziehst. Deshalb wirst du tun, was ich will.“
Er zog sie noch näher zu sich heran. „Insbesondere dies“, murmelte er, ehe er sie küsste.
Sobald seine Lippen die ihren berührten, verflogen ihr Trotz und ihre Angst. Jeder Widerstand schmolz dahin. Gabrielle fühlte nur noch Leidenschaft. Ihre Brustspitzen wurden hart, und ihr Körper bog sich ihm entgegen. Ihre Beine trugen sie kaum mehr.
Doch so plötzlich, wie er sie an sich gerissen hatte, ließ er sie wieder los.
„Gabrielle“, sagte er mit seiner dunklen befehlsgewohnten Stimme, „zieh deine Schuhe an.“
4. KAPITEL
Luc betrachtete Gabrielle, die ihm gegenüber saß und ihn höflich anlächelte. Er hatte das „Ivy’s“ gewählt, jenes Restaurant in Beverly Hills, in dem die Prominenten der Filmszene sich trafen und entsprechend viele Fotografen auf gut zu vermarktende Schnappschüsse lauerten.
Voll unterdrücktem Zorn zerknüllte er seine Leinenserviette. Sie spielte ihre Rolle großartig, und das bewies ihm einmal mehr, welch eine perfekte Lügnerin sie war. Gleichzeitig versuchte er, sich damit zu beruhigen, dass sie nur tat, was er verlangte.
Eng umschlungen hatten sie sich dem Blitzlichtgewitter der Paparazzi gestellt, und sie hatte nicht protestiert, als er sie vor allen Reportern küsste.
Und jetzt tat sie so, als genieße sie den Abend mit ihrem Mann in Los Angeles.
Er konnte ihr Schauspiel kaum ertragen. Wer war sie wirklich? Welch eine Frau steckte unter dieser Maske perfekter Selbstbeherrschung?
Doch eigentlich, gestand er sich ein, wusste er es längst. Sie war eine Frau mit unglaublich zarten nachgiebigen Lippen und mit einem Körper, der stark auf seine Berührungen reagierte.
„Es scheint, als seist du doch keine so schlechte Schauspielerin“, erklärte er mit schneidender Stimme und bemerkte voller Genugtuung, dass sie zusammenzuckte. Das Lächeln aber blieb wie zementiert auf ihrem Gesicht.
„Wenn du damit meinst, dass ich mich in der Öffentlichkeit benehmen kann, hast du sicher recht“, gab sie kühl zurück. „Ich habe eine gute Erziehung genossen.“
„Zweifellos“, entgegnete er spöttisch. „Dein Vater war sehr stolz darauf, wie du dich auf deiner Hochzeit verhalten hast.“
Ihre Lippen zitterten kaum merklich, und ihr Körper stand unter enormer
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