Julia Extra Band 0331
sie vergessen, was für ein Mensch er war.
„Natürlich kehre ich zurück!“, widersprach sie heftig. Niemals würde sie sich von dem Zauber dieses Landhauses aus dem Konzept bringen lassen. Das Rauschen der Bäume im wolkenlosen Himmel, ein romantisches Feuer im offenen Kamin – oh nein, so leicht wollte sie es Luc Garnier nicht machen. Sie war nicht so dumm, sich von diesem idyllischen Ort beeinflussen zu lassen. „Du hattest kein Recht, einfach zu entscheiden , dass ich nicht in Cassandras Haus zurückgehe.“
„Bist du wütend, weil ich deine Sachen habe packen lassen, oder weil ich dich nicht vorher gefragt habe?“, gab Luc unbeirrt zurück, während er es sich in einem der tiefen Ledersessel bequem machte.
In diese ländliche urwüchsige Umgebung passte er ebenso gut wie in die edle, mit Marmor und Gold verzierte Kathedrale, in der sie geheiratet hatten, musste Gabrielle sich eingestehen. Es schien, als nehme er die Atmosphäre eines jeden Ortes auf und füge sich perfekt ein. Man könnte meinen, die Einrichtung hier sei nur geplant worden, um Luc einen stilvollen Rahmen zu geben, dachte sie.
„Du denkst gar nicht daran, mich in Entscheidungen einzubeziehen. Nicht eine Sekunde lang ist es dir wichtig, was ich empfinde. Das ist es, was mich wütend macht“, erklärte Gabrielle, selbst erstaunt über ihren Mut, ein Stück von sich preiszugeben.
„Wir sind in den Flitterwochen, oder täusche ich mich?“ Noch immer war Lucs Stimme vollkommen ruhig, fast besänftigend.
Doch Gabrielle ließ sich nicht täuschen. Ein feiner Unterton in seinen Worten ließ sie alarmiert aufhorchen.
„Ich … ich bin nicht sicher …“, erwiderte sie stockend. Dann atmete sie tief durch. „Schließlich habe ich dir gesagt, dass ich diese Ehe für einen Fehler halte. Das scheint mir kein guter Ausgangspunkt für eine Hochzeitsreise.“
Sie erwartete, er werde ebenso zornig reagieren wie in der vergangenen Nacht. Doch sie hatte sich getäuscht.
„Da gebe ich dir recht“, räumte er ein. Mit einem durchdringenden Blick sah er sie an. Dann stand er auf, ohne den Blick auch nur eine Sekunde von ihr abzuwenden. „Es ist mein Fehler, entschuldige. Ich hätte dich nicht mit einem Ausflugsprogramm langweilen, sondern unsere Flitterwochen spannender gestalten sollen. Dann würdest du sicherlich anders über unsere Ehe denken.“
„Wenn du glaubst, irgendwelche Aktivitäten würden mich umstimmen …“, begann Gabrielle, doch die Worte erstarben, als sie sah, was er vorhatte. Mit wenigen Schritten war Luc bei ihr, und sie erkannte die unverhohlene Lust in seinem Blick.
„Wie bitte? Ich habe den Schluss deines Satzes nicht verstanden“, sagte er, immer noch in einem milden, betörenden Tonfall. Die Spannung zwischen ihnen schien den ganzen Raum zu erfüllen.
Während er weiter ihren Blick hielt und ihre Knie weich wurden angesichts des Versprechens, das in seinen dunklen Augen lag, knöpfte er langsam sein Hemd auf.
Sie versuchte, den Blick abzuwenden. Doch es gelang ihr nicht. Wie verzaubert sah sie ihn an, betrachtete seinen kraftvollen muskulösen Körper. Achtlos warf er das abgestreifte Hemd zu Boden. Das Feuer im Kamin flackerte und tauchte seine bronzefarbene Haut in ein geheimnisvolles Spiel aus Licht und Schatten. In dieser Atmosphäre wirkte er ganz besonders männlich. Er war atemberaubend attraktiv. Und Gabrielle sehnte sich danach, jeden Millimeter dieses makellosen Körpers zu berühren.
Nur einen Handgriff später stand er vollkommen nackt vor ihr.
„Was tust du?“, wollte sie fragen, doch ihre Stimme war nur noch ein Flüstern, während ihr Herz voller Anspannung in ihrer Brust hämmerte und das Blut rauschend durch ihre Adern pulsierte.
Lässig und ohne jede Scham stand er vor ihr. Nie zuvor hatte sie einen Mann komplett nackt gesehen – abgesehen von den Skulpturen im Museum. Ihr Blick glitt an seinem Körper hinunter, und als sie seine Erregung erkannte, schluckte sie. Einerseits erschrak sie über die Größe, andererseits spürte sie, wie ihr Körper auf ihn reagierte. Ihre Brüste spannten, die Knospen richteten sich auf, und ein heißes Begehren wogte durch ihr Innerstes. Sie wollte ihn.
Als er das Aufflackern ihrer Lust erkannte, wuchs sein Verlangen noch mehr.
Verlegen sah sie ihn an und entdeckte einen Hauch der Belustigung in seinem Blick.
„Falls du mich suchst – ich werde mich im Whirlpool im Innenhof ein wenig entspannen“, verkündete er. Mit diesen Worten nahm er seinen
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