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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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was sie tun“, entgegnete sie kühl.
    Die Worte verletzten ihn, stellte er voller Erstaunen fest. Er wollte nicht, dass sie ihn für einen berechnenden eiskalten Mann hielt.
    „Meine Eltern starben, als ich gerade mal dreiundzwanzig war“, erklärte er ruhig. „Von einem Augenblick zum anderen musste ich Verantwortung übernehmen, ansonsten wäre die Firma meines Vaters verkauft worden.“ Er verzichtete darauf, ihr zu erzählen, wie oft er von angeblichen Geschäftsfreunden seines Vaters betrogen worden war, wie nahe er am finanziellen Abgrund gestanden hatte. Stattdessen lächelte er entschuldigend. „Vielleicht verstehst du jetzt, warum ich so zielstrebig bin.“
    „Du hast den Ruf, alles zu erreichen, was du willst“, räumte sie ein. „Das ist beeindruckend. Vielleicht sogar ein bisschen einschüchternd.“
    „Ich fasse das als Kompliment auf“, meinte Luc und lehnte sich zurück. „Es kann nicht schaden, als Geschäftspartner gefürchtet zu werden.“
    „Das Ziel hast du eindeutig erreicht“, gab sie trocken zurück. Dann stellte sie ihre Tasse ab, lehnte sich vor und griff nach einer großen dunkelroten Erdbeere.
    Als er zusah, wie sie die reife Frucht genüsslich in den Mund schob, spürte er unwillkürlich eine Welle der Erregung. Am liebsten hätte er sie sofort geküsst, das süße Aroma der Beere geschmeckt und noch viel mehr. Doch heute Morgen, während er unzählige geschäftliche Anrufe angenommen hatte, war ihm klar geworden, dass er sie so nicht gewinnen konnte. Gabrielle war so unbedarft, vollkommen ohne Erfahrung, dass er sie mit seinen Forderungen nicht erschrecken wollte. Deshalb hatte er beschlossen, ganz klassisch um sie zu werben. Charmant, rücksichtsvoll und aufmerksam würde er versuchen, nach und nach ihre Zuneigung zu erlangen.
    „Niemand glaubte damals, dass ich das Firmenimperium leiten könnte“, fuhr er fort und verdrängte seine lustvollen Gedanken. „Schließlich war ich gerade mit dem Studium fertig.“ Ihre Blicke trafen sich, und er erkannte echtes Interesse in ihren Augen. Niemals zuvor hatte sich eine Frau für ihn als Menschen interessiert. Für alle war er immer nur der reiche, gut aussehende Luc Garnier gewesen. Die Erkenntnis traf ihn bis ins Mark. Verlegen räusperte er sich und zuckte die Schultern. „Aber ich mag es nicht, wenn man mir vorschreiben will, was ich kann und was nicht“, schloss er mit einem kleinen Lächeln.
    Betroffen sah Gabrielle ihn an. Er war tatsächlich noch unglaublich jung gewesen, als er die Verantwortung für die Firma und unzählige Mitarbeiter übernehmen musste.
    „Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht beleidigen“, sagte sie und suchte in seinem Gesichtsausdruck nach einem winzigen Hinweis darauf, wie schmerzlich die Vergangenheit für ihn gewesen sein musste. Doch rein äußerlich wirkte er hart und kämpferisch wie immer. „Es muss schlimm gewesen sein, deine Eltern auf diese Weise zu verlieren.“
    „Deine Mutter ist gestorben, als du noch ein Kind warst, nicht wahr?“, erkundigte er sich.
    Mit seinen unergründlich dunklen Augen sah er sie an. Doch obwohl er nicht weniger Furcht einflößend wirkte als zuvor, empfand sie ihn plötzlich nicht mehr als so beängstigend. Was war passiert, dass sie sich in seiner Gegenwart auf einmal entspannt und geborgen fühlte? Ihr Verstand warnte sie weiterhin vor diesem Mann, doch ihr Körper spielte ihr einen Streich. Sie hatte das Bedürfnis, Luc nahe zu sein, so sehr ihr Verstand sie auch mahnte, vorsichtig zu bleiben.
    „Das stimmt“, erwiderte sie schließlich und wich seinem Blick aus. Gabrielle erinnerte sich kaum noch an ihre Mutter. Nur ein paar Kleinigkeiten waren ihr im Gedächtnis geblieben – die zarte Hand, die über die weiche Kinderwange strich, das Rascheln der feinen Seide, wenn ihre Mutter sich abends zu ihr an das Bett setzte, der Duft ihres Parfums und ihr warmes Lächeln. „Ich war fünf, als sie starb. Deshalb kann ich mich kaum mehr an sie erinnern. Aber ich hatte immer noch meinen Vater. Du dagegen warst plötzlich vollkommen allein.“
    Fast unmerklich zuckte ein Muskel an seinem Auge, und Luc rückte seinen Stuhl zurecht. Seine grauen Augen schienen wieder einmal beinahe schwarz. Gabrielle spürte die spannungsgeladene Atmosphäre zwischen ihnen. Die Sonne, die ins Zimmer schien, wärmte plötzlich nicht mehr, ihr Magen krampfte sich zusammen. Doch sein Zorn richtete sich dieses Mal nicht gegen sie.
    „Es war eine schwierige Zeit“, gab er mit

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