Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
Vom Netzwerk:
Leid von ihm abwenden. Zum ersten Mal gestand sie sich ein, dass sie den Gedanken nicht ertragen konnte, ihn zu verletzen.
    Die Erkenntnis erschreckte sie. Hatte er tatsächlich so sehr Besitz von ihr ergriffen?
    „Eine Insel des Sonnenlichts, mitten im Londoner Dauerregen?“, neckte Luc sie. „Ich glaube, du bist viel romantischer, als du zugeben willst.“
    „Romantisch?“, wiederholte sie lächelnd. „Unmöglich. Mein Vater hat mir jegliches Nachgeben in diese Richtung streng verboten.“
    „Es wäre einen Versuch wert.“
    Fragend sah sie ihn an, als er aufstand und ihr die Hand hinstreckte. Dann endlich, als sie die leichte Musik im Hintergrund wahrnahm, verstand sie.
    „Du willst tanzen?“, meinte sie erstaunt. „Hier?“
    Mehrere elegant gekleidete Paare drehten sich auf der Tanzfläche. Doch es war so gar nicht Lucs Art, sich inmitten der Menge zu bewegen. Unvorstellbar, dass sie hier einfach tanzen sollten.
    „Warum nicht?“ Schelmisch lächelte er, und auf seinen Augen lag ein ganz besonderer Glanz.
    „Nicht ich bin der Romantiker, sondern du“, sagte Gabrielle lachend und legte ihre Hand in seine.
    Das letzte Mal – nein, das einzige Mal bisher – hatte sie auf ihrer Hochzeit mit Luc getanzt. Die Erinnerung an jenes unsägliche Fest hatte sie gekonnt verdrängt, doch als er sie jetzt an sich zog, dachte sie daran, wie hilflos sie sich damals gefühlt hatte. Sie hatte geglaubt, in eine Falle getappt zu sein. Seine Miene war ihr damals unnahbar und hart erschienen. Mittlerweile war er ihr so vertraut wie etwas Liebgewonnenes, das sie bereits seit Kindertagen kannte.
    „Ich denke gerade an unseren Hochzeitstanz“, gab sie mit leiser Stimme zu.
    „Oh ja, ich erinnere mich. Ich war den ganzen Abend auf diesem Fest – im Gegensatz zu anderen Hauptpersonen an jenem Tag.“
    Lachend ignorierte sie die Spitze.
    „Dafür erinnere ich mich daran, dass du mir einen Vortrag über Ehen gehalten hast, die aus rein politischen und geschäftlichen Gründen geschlossen werden“, erwiderte sie schlagfertig. Sanft fuhr sie mit der Hand über seinen Rücken und spürte seine Muskeln bei jeder Bewegung. „Du hattest gehofft, mich einschüchtern zu können.“
    „Mit wenig Erfolg“, gab er unumwunden zu. „Stattdessen habe ich dich in die Flucht geschlagen.“
    „Vielleicht solltest du dir vor deiner nächsten Hochzeit die Zeit nehmen, deine Braut kennenzulernen“, fuhr sie leichthin fort. „Das ist nur ein Vorschlag“, fügte sie versöhnlich hinzu, als sie sein missbilligendes Stirnrunzeln bemerkte. „Schließlich weiß ich, dass du perfekt sein willst. Und diese Kleinigkeit könntest du noch verbessern.“
    „Sei vorsichtig, Gabrielle“, sagte er warnend. Das entspannte Glitzern war aus seinem Blick verschwunden.
    Sie wusste nicht, warum die Stimmung plötzlich umschlug. „Komm schon, das war nur ein Scherz“, versuchte sie, den Abend zu retten.
    „Lass uns in der Öffentlichkeit nicht streiten“, stimmte er zu. „Es macht schließlich viel mehr Spaß, mich zu Hause mit dir zu versöhnen“, fügte er mit seidenweicher Stimme hinzu.
    Allein der Gedanke an seine Lippen auf ihrer nackten Haut, seinen Körper, dicht an ihren geschmiegt, und daran, wie er sie zum Gipfel der Lust trieb, ließ ihr Herz schneller schlagen.
    Luc führte sie so unbeirrt und zielsicher über die Tanzfläche, als habe er nie eine Andeutung gemacht, die sie erregen könnte. Siegessicher sah er sie an. „Fange kein Spiel mit mir an, wenn du nicht sicher sein kannst, dass du es beherrschst“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Sie wusste, dass dies seine Art war zu spielen. Er schonte seine Gegner nicht – vermutlich kannte er nicht einmal das Wort –, sondern er trat an, um zu gewinnen. Ganz gleich, ob es um Geschäfte ging oder um seine Ehe. Luc Garnier war geballte Kraft.
    Und dennoch brachte sie es nicht übers Herz, ihn zu verletzen. Sie musste mit dem Erpressungsversuch von Silvio Domenico allein zurechtkommen und ihren Mann beschützen.
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Faustschlag. Plötzlich erkannte sie die Wahrheit, und es war, als werde ihr der Boden unter den Füßen fortgezogen.
    „Was ist mit dir?“, fragte Luc verwundert, als sie keuchend stehen blieb. „Du bist auf einmal ganz blass.“
    „Nein, nein“, murmelte sie und lehnte den Kopf an seine breite starke Brust. Dieses Mal würde sie es nicht schaffen, höflich zu lächeln und zu plaudern. „Es geht mir gut, danke.“
    Doch tatsächlich war alles

Weitere Kostenlose Bücher