Julia Extra Band 0331
in ihr in höchstem Aufruhr.
Sie liebte ihren Mann – von ganzem Herzen. Und diese Erkenntnis ließ ihre Knie weich werden.
Sie liebte ihn bedingungslos, vollkommen, ohne jede Furcht.
Natürlich, dachte sie, und es war, als erkenne sie sich selbst erst jetzt. Wie hatte sie die Wahrheit nur so lange leugnen können?
„Sieh mich an“, bat er.
Als sie zu ihm aufschaute, traf der leidenschaftliche Blick aus seinen fast schwarzen Augen sie mit voller Wucht.
Sie liebte ihn.
„Es geht mir gut“, versicherte sie, und es gelang ihr zu lächeln. „Versprochen!“
„Möchtest du dich einen Moment ausruhen?“ Schon führte er sie von der Tanzfläche zurück zum Tisch, doch sie hielt ihn auf.
Sie war viel zu aufgewühlt, um jetzt entspannt mit ihm plaudern zu können. „Lass uns weitertanzen“, schlug sie vor.
Forschend sah er sie an, zögerte kurz und kam dann ihrer Bitte nach. Erneut zog er sie dicht zu sich heran. „Wenn du müde bist, sag es mir. Wir können jederzeit heimfahren.“
„Ich möchte noch nicht nach Hause“, widersprach sie lächelnd.
Ohne ein weiteres Wort glitten sie voller Harmonie über das Parkett, und sie genoss es, von ihm geführt zu werden.
Sie liebte ihn.
Ihr Körper hatte es vom ersten Augenblick an gewusst. Gerührt dachte sie an jenen Moment, als sie ihm im Kirchenschiff zum ersten Mal begegnet war und sich sofort zu ihm hingezogen gefühlt hatte. Sein Anblick hatte ihr den Atem genommen, ihr Herz hatte schneller geschlagen – obwohl der Beginn ihrer Ehe alles andere als glücklich gewesen war. Sie hatte ihn nicht gekannt, er schien ihr unnahbar und Furcht einflößend. Und dennoch war eine magische Anziehungskraft zwischen ihnen gewesen. Selbst als sie vor dieser Ehe davongelaufen war und sich versteckt hatte, war die Gewissheit geblieben, dass er etwas Besonderes war.
Anfangs hatte sie befürchtet, sich aufzugeben für ihn, wenn sie sich zu sehr auf ihn einließe. Doch der Versuch, keine Nähe zuzulassen, war erfolglos geblieben. Er hatte sich um sie bemüht und sie immer wieder für sich eingenommen. Mehr noch – er hatte es geschafft, dass sie sich nach ihm sehnte.
Und jetzt wünschte sie nichts sehnlicher, als ihn zu beschützen. Vor dem Bösen dieser Welt. Vor Silvio Domenico.
Auf keinen Fall durfte sie ihm von dem Zusammentreffen mit dem widerlichen Fotografen erzählen. Sie musste diese schmutzige Geschichte allein regeln. Nichts hasste er so sehr wie Reporter, die immer auf der Suche nach neuen Skandalen waren. Luc versuchte stets, nicht in den Schlagzeilen aufzutauchen. Und sie wollte ihn auch jetzt davor bewahren.
Zärtlich sah sie ihn an, betrachtete seine entschlossene Miene. Ihr war bewusst, dass sie ihn mehr liebte als je zuvor. Und diese Liebe würde niemals enden.
Zehntausend Pfund waren für sie als Fürstentochter einfach zu beschaffen. Sie hätte auch die doppelte Summe gezahlt, um ihr junges Glück nicht zu trüben.
„Ich liebe es, wenn du mich so ansiehst“, riss seine sanfte Stimme sie aus ihren Gedanken. „Ein echtes Lächeln, das von Herzen kommt.“
„Lass uns nach Hause fahren“, schlug sie vor, und ihr Lächeln wurde breiter. „Ich möchte mich zu gern mit dir streiten, nur um mich anschließend wieder versöhnen zu können.“
Sobald sich die Schlafzimmertür hinter ihnen geschlossen hatte, wandte sich Gabrielle zu Luc um und schenkte ihm einen alles versprechenden Blick. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er diesem Ausdruck nicht widerstehen konnte.
„Heute bin ich an der Reihe“, ließ sie ihn wissen.
Voller Begehren betrachtete er sie. Ihr Haar schimmerte golden im Schein der kleinen Lampe neben dem Bett.
„Gern. Ich werde dir nicht widersprechen“, gab er zurück, während er seine Krawatte lockerte und die Knöpfe seines weißen Hemdes öffnete. In seinem Zustand hätte er jedem Angebot zugestimmt. Ihr Anblick erregte ihn, er konnte den Blick nicht von ihrem makellosen Körper abwenden. Sie war anders heute Nacht – strahlend und hingebungsvoll.
„Mir scheint, du freust dich schon auf mich“, stellte sie fest.
Ihre Augen sprühten.
„Was ist los mit dir? Du bist vollkommen verändert“, bemerkte er, während er atemlos zusah, wie sie vor ihm ihre Hüften wiegte. Das schwarze Kleid schmiegte sich bei jeder Bewegung an und ließ die weichen Formen ihres Körpers erahnen. Schon beim Dinner hatte das aufreizende Dekolleté ihn weitaus mehr fasziniert als das köstliche Mahl, das serviert wurde. Und
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