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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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acht?“
    „Kein Problem.“
    „Dann wünsche ich dir eine gute Nacht, Jenny“, sagte Rodrigo förmlich. Sie hatte mehr als deutlich gemacht, dass der Abend beendet war und sie ganz sicher nicht in seinem Bett schlafen würde.
    „Gute Nacht“, murmelte sie und wandte sich mit eisiger Miene zur Tür.
    Es wäre lächerlich gewesen, das Gewitter für seine schlaflose Nacht verantwortlich zu machen. Tatsächlich war es die Kaltschnäuzigkeit, mit der er seine Ehe beendet hatte, die Rodrigo nicht zur Ruhe kommen ließ. Auch wenn er damals überzeugt gewesen war, triftige Gründe dafür zu haben. Zwei Jahre lang war es ihm gelungen, seine Schuldgefühle in Schach zu halten, doch nun drängten sie mit aller Macht an die Oberfläche.
    Jennys Bemerkung über die vielen Abende, an denen sie auf seinen Anruf gewartet hatte, nur um zu erfahren, dass er wieder nicht nach Hause kommen würde, geisterte ihm unaufhörlich durch den Kopf und machte ihn fast verrückt. Mindestens zehn Mal stand er auf und tigerte ruhelos im Zimmer auf und ab, während er sich fragte, ob sie auch wach war und an die hässliche Szene dachte, mit der er ihrer Ehe den Todesstoß versetzt hatte.
    Irgendwann im Morgengrauen ging Rodrigo endgültig ins Bett zurück. Der Sturm heulte noch immer mit unveränderter Stärke ums Haus. Hinzu waren rasende Kopfschmerzen gekommen. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich einzuschlafen, um sich nicht weiter mit Selbstvorwürfen zu quälen.
    Als Rodrigo um zehn vor acht noch immer nicht aufgetaucht war, stellte Jenny die Platte mit Eiern und Schinken, die sie für ihn gemacht hatte, in den Ofen und brühte eine neue Kanne Kaffee auf. Ein heftiges Frösteln überlief sie, als sie einen Blick aus dem Fenster warf. Draußen herrschte immer noch Endzeitstimmung.
    Wo bleibt er nur? fragte sie sich und zog ihre Strickjacke fester um sich. Rodrigo war ein notorischer Frühaufsteher, und der Begriff Verschlafen kam in seinem Wortschatz nicht vor.
    Eine Weile betrachtete sie gedankenverloren den unaufhaltsam strömenden Regen. Ob er es wirklich riskieren sollte, bei diesem Wetter loszufahren? Im Geiste sah Jenny ihn schon die Kontrolle über seinen Wagen verlieren und hilflos gegen einen Baum rasen, und ehe es ihr bewusst wurde, war sie schon auf dem Weg nach oben.
    Zögernd klopfte sie an seine Tür. „Bist du wach, Rodrigo?“, rief sie. „Es ist schon fast acht.“
    Keine Antwort.
    Sie klopfte erneut, während ihr das Herz heftig gegen die Rippen schlug. „Rodrigo, alles okay?“
    Ein dumpfes Geräusch drang an ihr Ohr, als würde ein schweres Buch auf den Boden fallen. Es folgte ein unverständliches Gemurmel, dann schwang unvermittelt die Tür auf.
    Ehe Jenny zurücktreten konnte, stand er mit wild zerzaustem Haar vor ihr und rieb sich schlaftrunken die Augen. Die Pyjamahose aus marineblauer Seide saß ihm provozierend tief auf den schmalen Hüften, ansonsten trug er nichts.
    Beim Anblick seines nackten, muskulösen Oberkörpers wurde Jenny der Mund trocken. Eilig riss sie sich zusammen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast verschlafen“, teilte sie ihm mit. „Das ist bei dir wohl ein Jahrhundertereignis.“
    „Wer, zum Teufel, könnte bei einem solchen Getöse auch schlafen?“, brummte er missmutig. „Das war kein Gewitter, sondern ein Bombenangriff.“
    „Es ist immer noch nicht besser geworden“, unterrichtete Jenny ihn mit ernster Miene. „Ich denke, du solltest erst losfahren, wenn der Sturm etwas nachgelassen hat.“
    Er lehnte sich lässig gegen den Türrahmen und grinste unverschämt. „Hast du Angst, ich könnte tot im Straßengraben enden, querida ?“
    Jenny presste die Lippen zusammen. „Damit macht man keine Scherze, Rodrigo. Vielleicht lässt dich dein Größenwahn glauben, dass du unverwundbar bist, aber es wäre Wahnsinn, sich bei diesem Sturm hinauszuwagen. Ich bin fast drei Monate hier, und selbst im Sommer kann das Wetter ziemlich tückisch werden.“
    „Deine Fürsorge rührt mich, Jenny Wren, aber ich bin weder naiv noch verrückt. Ich habe selbst schon überlegt, mein Meeting auf morgen zu verlegen.“
    Dass er diese Möglichkeit überhaupt in Betracht zog, machte Jenny für einen Moment sprachlos. „Na schön, wie auch immer …“ Sie wich einen Schritt zurück, um seiner beängstigenden Nähe zu entkommen. „Ich habe dein Frühstück im Ofen warm gestellt. Vielleicht schaffen eine Portion Eier mit Schinken und ein starker Kaffee es ja, dich

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