Julia Extra Band 0331
ihr die Hölle auf Erden bereitet, und sie hatte nicht das geringste Bedürfnis, ihn jemals wiederzusehen.
Rodrigo legte sein Besteck beiseite und sah Jenny mit diesem beunruhigend intensiven Blick an, der ihr jedes Mal durch und durch ging. „Warum hast du dir von dem Geld, das du von mir bekommen hast, nicht etwas Eigenes gekauft? Dann hättest du ihm das Haus überlassen und ihn einfach vergessen können.“
Jeder Muskel in Jennys Körper versteifte sich, doch es gelang ihr, ruhig seinem Blick standzuhalten. „Du bist nicht der Einzige, der seinen Stolz hat, Rodrigo. Kannst du nicht verstehen, dass ich nach allem, was zwischen uns vorgefallen ist, weder Geld noch sonst etwas von dir haben will? Du hast dich dafür entschieden, die Verbindung zwischen uns zu beenden. Das ist dein gutes Recht, aber dann solltest du es auch richtig tun. Ich gehe jetzt meinen eigenen Weg, so wie ich es getan habe, bevor wir uns kennenlernten.“
Jedes ihrer Worte wirkte wie eine kalte Dusche auf Rodrigo. Klarer hätte sie kaum zum Ausdruck bringen können, dass sie ihn aus ihrem Leben ausradiert hatte, als hätte es ihn nie gegeben.
Mit einem Zug trank er das Glas Wasser leer, das sie ihm hingestellt hatte. „Ich mache jetzt besser weiter.“ Er wischte sich mit der Serviette über die Lippen und stand auf. „Es gibt noch eine Menge zu tun. Danke für das Essen.“
Jenny wollte etwas sagen. Irgendetwas, nur damit er noch ein bisschen länger blieb. Aber sie brachte kein Wort heraus, und so konnte sie nur schweigend zusehen, wie er die Küche verließ.
Als sie sich sechs Stunden später wieder gegenübersaßen und ihr Abendessen beendeten, konnte Jenny sich nicht länger einreden, dass mit ihr alles in Ordnung war. Ihre Knochen schmerzten, ihr ganzer Körper schien zu glühen, und ihr Kopf fühlte sich bleischwer an. Trotzdem versuchte sie, sich Rodrigo gegenüber nichts anmerken zu lassen.
„Wenn es weiter so regnet, werden wir uns wohl eine Arche bauen müssen“, bemerkte sie gespielt munter und zog den Morgenmantel, den sie sich nach ihrem Bad übergezogen hatte, fest um sich. Ihre Stimme klang so rau, als würde sie seit Jahren Kette rauchen und jeden Abend eine halbe Flasche Whisky trinken.
Bitte lass es keine Grippe sein, betete sie im Stillen. Das wäre wirklich das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte.
Rodrigo musterte sie besorgt. „Was ist los mit dir, Jenny? Du siehst ziemlich fertig aus.“
„Ich …“, sie räusperte sich, um ihm zu sagen, dass es nur eine kleine Erkältung sei, als eine Welle von Müdigkeit sie überrollte. Schwerfällig wie eine alte Frau erhob sie sich von ihrem Stuhl. „Tut mir leid“, brachte sie krächzend hervor. „Ich fühle mich nicht ganz wohl und muss mich hinlegen. Iss in Ruhe auf, und mach dann auch Schluss. Du hast für einen Tag wahrhaft genug gearbeitet.“
Sie hielt inne und atmete mehrmals tief ein und aus, um gegen das plötzliche Schwindelgefühl anzukämpfen. „Es ist nur …“ Sie zögerte sichtlich. „Darf ich dich um einen Gefallen bitten, Rodrigo?“
Der besorgte Ausdruck in seinen Augen verstärkte sich. „Natürlich“, versprach er ihr und stand ebenfalls auf. „Sag mir einfach, was ich tun soll.“
„Könntest du das Licht ausmachen und nachsehen, ob mit Cozette alles in Ordnung ist, bevor du nach oben gehst? Wahrscheinlich versteckt sie sich irgendwo aus Angst vor dem Gewitter.“
„Sicher, aber jetzt sag mir endlich was mit dir ist.“ Mittlerweile hatte er richtig Angst um sie. „Soll ich nicht besser einen Arzt rufen? Du scheinst Fieber zu haben.“
Jenny schüttelte heftig den Kopf. „Nein, auf keinen Fall! Ich habe mich nur erkältet, weil ich so lange im Regen herumgelaufen bin, das ist alles. Ich bin sicher, dass ich morgen wieder auf dem Posten bin.“
Rodrigo legte ihr die Hand auf die Stirn und stellte bestürzt fest, dass sie förmlich glühte.
„Ich brauche nur richtig durchzuschlafen, dann ist morgen alles wieder bestens“, versicherte Jenny matt, als sie seinen erschrockenen Gesichtsausdruck sah. „Wann möchtest du dein Frühstück?“
„Vergiss das Frühstück. Ich bringe dich jetzt auf der Stelle nach oben, und dann rufe ich einen Arzt an. Hast du eine Telefonnummer?“
„Ich brauche keinen Arzt. Ich muss nur …“ Vor ihren Augen begann es zu flimmern. Eine Woge von Übelkeit erfasste sie, als die Beine unter ihr nachgaben und der geflieste Fußboden mit rasender Geschwindigkeit auf sie zukam.
Das Letzte, was
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