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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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hinter einem Regal, wie Domenico es ihm aufgetragen hatte. Gerade so wie ein Paparazzo, dachte er und konnte sich selbst nicht erklären, warum er sich so verhielt. Was konnte Domenico ihm zeigen, das seine hohe Meinung über Gabrielle ändern würde?
    „Ich muss Ihnen die Wahrheit über Ihre Frau sagen, mein Freund“, hatte Domenico scheinheilig erklärt. „So leid es mir tut. Aber ich denke, ich habe die Pflicht, Sie zu informieren.“ Sein Lachen endete in einem krächzenden Raucherhusten.
    „Woher haben Sie diese Nummer?“, wollte Luc wissen.
    „Spielt das eine Rolle?“, gab Domenico mit einem erneuten siegessicheren Lachen zurück.
    „Ich werde jetzt auflegen. Und wenn Sie mich noch einmal belästigen, hören Sie von meinem Anwalt“, drohte Luc.
    Doch ehe er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte, träufelte Domenico schon sein Gift in die Wunde.
    „Ihre Frau hat mir sehr schöne Fotos angeboten. Von Ihnen beiden. In sehr … eindeutigen Positionen.“ Mit unverhohlenem Vergnügen machte der Fotograf eine Kunstpause. „Ein Andenken an Ihre Flitterwochen, was?“, fuhr er dann genüsslich fort. „Sie können stolz auf sich sein. Man erzählt, Ihr … äh … Erbstück sei besonders groß und ausdauernd geraten.“
    „Denken Sie wirklich, ich glaube Ihnen, dass meine Frau solche Fotos verkaufen will?“, entgegnete Luc verächtlich.
    „Nun, ich vermute, Ihre Frau überrascht Sie immer wieder“, stichelte Domenico unbeeindruckt. „Warum sollte sie nicht die fürstliche Haushaltskasse ein wenig aufbessern wie jeder andere auch? Zum Glück ist sie zu mir gekommen und nicht zu einem der Gauner, die sich in der Branche herumtreiben. Sonst hätten Sie die Bilder heute Abend im Fernsehen gesehen – und mit Ihnen Millionen andere Zuschauer. Doch ich fühle mich verpflichtet, Ihnen das zu ersparen.“
    Als Luc sich das Gespräch jetzt noch einmal ins Gedächtnis rief, schüttelte er unwillig den Kopf. Niemals würde Gabrielle so etwas tun. Er kannte sie mittlerweile gut genug, um das zu wissen. Mit einem schmierigen Paparazzo würde sie sich nicht einlassen.
    Viel wahrscheinlicher war es, dass Domenico in diesem Moment Fotos von Luc machte und sie mit einer erfundenen Geschichte an die Presse verkaufen würde. „Luc Garnier trifft heimliche Geliebte“, wäre zum Beispiel eine denkbare Schlagzeile. Oder er würde ihm einen Drogenhandel andichten, kriminelle Verwicklungen. Wer wusste schon, wie tief dieser Dreckskerl bereits gesunken war?
    Warum nur hatte er sich auf dieses Treffen eingelassen?
    Doch dann sah er Gabrielle. Ein kalter Schauer fuhr ihm über den Rücken.
    Zielstrebig durchschritt sie die Halle, sah sich um und ging direkt zum Treffpunkt. Sie trug ein elegantes wollweißes Kostüm und wirkte kühl und fürstlich, wie es ihre gesellschaftliche Rolle verlangte. Was um Himmels willen macht sie hier?
    Doch er wusste es längst. Er mochte es nicht glauben, aber er konnte die Augen nicht vor den Tatsachen verschließen.
    Aus dem Schatten löste sich eine Gestalt, die Luc bisher nicht bemerkt hatte. Silvio Domenico.
    Das Ganze dauerte nur wenige Augenblicke. Gabrielle überreichte ihm einen braunen Umschlag und nahm im Gegenzug ein kleines Päckchen, das Domenico ihr entgegenhielt. Sie wechselten nur wenige Worte. Dann ließ Gabrielle das Päckchen in ihrer Handtasche verschwinden und ging. Natürlich hatte sie keine Ahnung, dass Luc sie beobachtete.
    Kaum war sie gegangen, blickte Domenico in Lucs Richtung und zuckte unbekümmert die Achseln, ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Lippen.
    Doch Luc nahm ihn kaum wahr.
    Tief in seinem Inneren war etwas zerbrochen. Am liebsten hätte er geschrien, doch er blieb stumm. Schon einmal hatte er vor dem Scherbenhaufen seines Lebens gestanden. Damals war er noch ein Junge gewesen, und er hatte erfahren müssen, wie schmutzige Lügengeschichten eine Familie zerstören können. Deshalb wusste er, dass er keinen Einfluss mehr auf das hatte, was nun passieren würde.
    Gabrielle hatte ihn hintergangen. Diese Erkenntnis traf ihn viel härter als der Skandal um seine Eltern vor vielen Jahren, der von den Zeitschriften genüsslich ausgeschlachtet worden war. Ihnen war er niemals so nahe gewesen wie seiner Frau. Er hatte begonnen, ihr zu vertrauen. Und nun hatte sie alles ruiniert.
    Vermutlich hätte er es von Anfang an besser wissen müssen. Doch sie hatte ihn perfekt getäuscht. Ihre Würde, ihre Selbstbeherrschung hatten ihn in Sicherheit gewiegt. Dabei

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