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Julia Extra Band 0331

Julia Extra Band 0331

Titel: Julia Extra Band 0331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan , Maggie Cox , Nina Harrington , Caitlin Crews
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Geh wieder zu deinen Geschäftsfreunden zurück, ich rufe dich in den nächsten Tagen an.“
    „Vergiss es, Jenny.“ Ohne weitere Umstände hob Rodrigo sie auf seine Arme und wies Rosita an, den Hotelarzt auf seine Privatsuite zu schicken. „Du hast dich in meinem Hotel verletzt, und damit unterliegst du meiner Verantwortung.“
    „Aber …“
    „Kein Aber. Außerdem hätte ich gern eine Erklärung dafür, wieso du überhaupt hier bist. Mr und Mrs Lovitch …“ Er nickte den beiden Amerikanern zu und trug Jenny zum Aufzug, dessen Türen sich gerade öffneten und eine japanische Familie entließen.
    „Wir sehen uns später im Hotel …“ Über Rodrigos breite Schultern hinweg erhaschte Jenny noch einen kurzen Blick auf die verblüfften Gesichter ihrer neuen Freunde, bevor die Lifttüren sich lautlos wieder schlossen.
    „Anscheinend ist es dein Schicksal, mir jedes Mal, wenn ich in Not bin, zur Hilfe zu kommen.“
    „Sieht ganz so aus.“
    Rodrigo hatte Jenny auf einem der beiden üppig gepolsterten Ledersofas in der Mitte des Raums abgesetzt und ihr ein Kissen unter den verletzten Knöchel gelegt. Anschließend hatte er ihr ein Glas Wasser gebracht und die Klimaanlage etwas niedriger gestellt, weil er den Eindruck hatte, dass sie fröstelte. Da er im Moment nichts weiter für sie tun konnte, kehrten seine Gedanken wie von selbst zu der Frage zurück, warum sie nach Barcelona gekommen war.
    Die naheliegende Vermutung, dass sie es seinetwegen getan hatte, ließ sein Herz höher schlagen und gleichzeitig seine vertrauten Ängste wieder aufleben. Er hatte Jenny mehr vermisst, als er es je für möglich gehalten hätte, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass es keine gemeinsame Zukunft für sie geben konnte. Er hatte geglaubt, dass er ihr das in Cornwall ausreichend klargemacht hatte, aber offenbar hatte er sich da getäuscht.
    „Ich hole dir noch etwas Wasser“, erbot er sich, um für einen Augenblick dem bedrückenden Schweigen zu entkommen, das sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. „Der Arzt muss jeden Augenblick hier sein.“
    „Ich brauche kein Wasser und auch keinen Arzt, Rodrigo“, informierte Jenny ihn mit angespannter Stimme. „Ich bin hier, weil etwas geschehen ist, das ich dir mitteilen muss.“
    Ihr Tonfall und ihre verkrampfte Haltung verrieten deutlich, dass etwas ziemlich Ernstes geschehen sein musste. „Ist dein Bruder aus Schottland zurückgekehrt?“, fragte er alarmiert. „Hat er dich wieder belästigt?“
    „Nein, es … es geht um etwas anderes.“
    Ein mulmiges Gefühl beschlich Rodrigo, das er nicht näher definieren konnte. Auf einmal war er sich gar nicht mehr so sicher, ob er den Grund für ihr überraschendes Auftauchen erfahren wollte. „Warum bist du eigentlich ins Hotel gekommen und nicht in meine Wohnung?“, fragte er sie, um noch etwas Zeit zu gewinnen.
    „Ach, das ist eine ganz blöde Geschichte …“ Sie schüttelte verärgert den Kopf und schob sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr. „Ich hatte vor, dich anzurufen und mich in einem Restaurant oder Café mit dir zu treffen, aber irgendwie habe ich mich bis jetzt nicht dazu durchringen können. Dann haben die Lovitchs mir erzählt, dass sie unbedingt das El Alivio besichtigen wollten, weil sie gehört hatten, dass es etwas Besonderes sei. Sie hielten es für eine tolle Idee, mich mitzunehmen, und dumm wie ich bin, habe ich mich dazu breitschlagen lassen.“
    „Wieso dumm? Weil dir inzwischen klar geworden ist, dass du mich doch nicht wiedersehen wolltest?“ Unversehens hatte sich ein Tonfall in Rodrigos Stimme geschlichen, der in krassem Widerspruch zu seiner Absicht stand, Jenny auf Distanz zu halten.
    Ohne zu wissen, wie es dazu gekommen war, saß er plötzlich neben ihr auf der Couch und zog ihre Hand an seine Lippen. Zarter Rosenduft umhüllte ihn, das sanfte Leuchten in ihren blauen Augen durchdrang so mühelos den eisernen Panzer seiner Abwehr, dass es ihn mit tiefem Staunen erfüllte. Eine Woge von Zärtlichkeit und Verlangen überrollte ihn und ließ ihn alle Bedenken vergessen.
    Langsam neigte Rodrigo den Kopf. Jennys süße Lippen waren nur noch Zentimeter von seinen entfernt – als es vernehmlich an der Tür klopfte.
    Einen Moment lang erwog er, es einfach zu ignorieren. Dann stieß er frustriert die Luft aus und stand auf, um den Arzt hereinzulassen.

10. KAPITEL
    Wie Jenny bereits vermutet hatte, handelte es sich bei ihrer Verletzung nur um eine harmlose Zerrung. Der Arzt bandagierte

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