Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
jagte ihr einen Schauer über den Rücken. „Mein Kompliment, dass Sie in dieser für Sie höchst unangenehmen Lage an Ihre Kollegen denken.“
    Brad verbeugte sich und ging, drehte sich jedoch nach einigen Schritten noch einmal um.
    „Für heute haben Sie von Ihrem aufdringlichen Boss bestimmt nichts mehr zu befürchten, der wird damit beschäftigt sein, seinen Rausch auszuschlafen. Doch einen Rat möchte ich Ihnen noch mit auf den Weg geben. Wenn Sie in Zukunft Schwierigkeiten dieser Art vermeiden wollen, sollten Sie diesen aufregenden Samtfummel in die hinterste Ecke Ihres Kleiderschranks verbannen. Gute Nacht.“

2. KAPITEL
    Maya hielt es nicht länger im Bett. Obwohl der Morgen gerade erst dämmerte, stand sie auf, duschte und packte ihre Sachen. Lautlos öffnete sie ihre Zimmertür, stellte ihre Reisetasche ab und schlich sich den Flur entlang.
    Es herrschte Totenstille im Haus, die übrigen Gäste schienen nach den Anstrengungen des feuchtfröhlichen Abends noch tief zu schlafen. Maya bückte sich und schob ein Schreiben unter der Tür zu Jonathans Räumen durch, in dem sie fristlos kündigte. Diesen Schritt hatte sie mit ihrer Agentur nicht abgesprochen, und es war zu erwarten, dass man deshalb auf eine weitere Zusammenarbeit mit ihr verzichtete.
    Maya nahm das Risiko auf sich. Alles war besser als Jonathans dreiste Annäherungsversuche und seine Intrigen. Außerdem riefen seine nur auf Äußerlichkeiten bedachten Freunde unliebsame Erinnerungen an die Clique ihres Vaters wach. Wenn es gerade passte, war sie von ihnen verhätschelt und verwöhnt worden, doch sobald es um Alkohol, Sex und Drogen ging, hatte man sie verscheucht wie ein lästiges Insekt.
    Im Moment wollte sie nur eins, der ganzen illustren Gesellschaft entfliehen und den Frieden und die Geborgenheit ihres winzigen Apartments genießen.
    „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“
    Beim Klang der Stimme wäre Maya beinahe das Branchenregister entglitten. Erschrocken hob sie den Kopf. Brads Anblick verschlug ihr den Atem. Ganz in Schwarz gekleidet, erinnerte er sie an den Helden einer Science-Fiction-Serie. Sein dunkelblondes Haar mit den von der Sonne gebleichten Strähnen hatte er vollständig aus der Stirn gebürstet, was seine ausgeprägten Wangenknochen noch mehr betonte.
    Herausfordernd sah er sie an, und jetzt, bei Tageslicht, erkannte Maya auch, was für eine herrliche tiefblaue Farbe seine Augen besaßen. Fasziniert betrachtete sie ihn, während ihr das Herz bis zum Halse schlug.
    „Guten Morgen“, meinte sie schließlich. „Sobald ich die Augen aufschlage, hält mich nichts mehr im Bett“, erklärte sie. „Deshalb bin ich immer schon früh unterwegs.“ Ihr wurde heiß. Welche Frau hätte auch das Wort „Bett“ in Brad Walkers Gegenwart aussprechen können, ohne dabei sofort an Sex zu denken? „Außerdem kann ich dieses Haus gar nicht schnell genug verlassen, ich suche gerade nach der Nummer der Taxizentrale.“
    „Die zugegebenermaßen ausgesprochen plumpen Verführungskünste unseres trinkfreudigen Jonathans haben Sie also verschreckt?“
    Die Hand lässig in die Hosentasche gesteckt, kam Brad auf sie zu. Maya war sich nicht sicher, was das Lächeln, das um seine ausdrucksvollen Lippen spielte, zu bedeuten hatte. Drückte es Spott aus oder Sympathie?
    „Verführungskünste nennen Sie das? Ich fand Jonathans Benehmen einfach widerlich. Wahrscheinlich ist er jetzt furchtbar wütend, weil ich ihn abgewiesen habe und Sie Zeuge seiner Niederlage waren. Ich werde es allerdings nie erfahren, denn ich fahre gleich nach Hause.“
    „Wo soll Sie das Taxi denn hinbringen?“
    „Zum nächsten Bahnhof, damit ich den Zug nach London bekomme, ich wohne nämlich in Camden.“
    „Wozu ein Taxi? Ich kann Sie auch fahren.“
    „Sie sind doch mit Jonathan verabredet!“ Um nichts in der Welt wollte Maya Jonathan noch mehr verärgern, indem sie einen Keil zwischen ihn und seinen hochkarätigen Kunden trieb. Bisher hatte sie nur die besten Referenzen, und es wäre ärgerlich, wenn Jonathan ihr aus Rache ein negatives Zeugnis ausstellte.
    „Ich rufe Mr. Faraday von unterwegs aus an, bei seinem Kater wird er vor dem Mittagessen sowieso nicht aus dem Bett kommen.“ Lässig steckte er die Hände in die Taschen. „Wie dem auch sei, er scheint nicht der Mann zu sein, den ich brauche. Obwohl ich schon viel Abträgliches über ihn gehört hatte, wollte ich mir dennoch ein eigenes Urteil bilden. Leider entspricht das voll und ganz dem Ruf, der ihm

Weitere Kostenlose Bücher