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Julia Extra Band 0332

Julia Extra Band 0332

Titel: Julia Extra Band 0332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin , Maggie Cox , Liz Fielding , Jennie Lucas
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vorauseilt. Ist das alles an Gepäck?“
    Blicklos starrte Maya auf ihre Reisetasche. Kam sie vom Regen in die Traufe? Begab sie sich, wenn sie das Angebot annahm, nicht in die Hände des nächsten Playboys?
    „Ich möchte Ihre Pläne nicht durcheinanderbringen, Mr. Walker, es macht mir wirklich nichts aus, ein Taxi zu nehmen.“
    „Brad“, korrigierte er sie. „Außerdem haben Sie bei mir bereits einiges durcheinandergebracht, wenn auch nicht absichtlich.“ Er lächelte ihr vieldeutig zu, und Maya blickte verlegen zu Boden.
    „Ich weiß nicht …“
    „Sollten Sie in mir einen zweiten Jonathan sehen, darf ich Sie beruhigen. Frauen in mein Bett zu zwingen, entspricht nicht meinem Stil.“
    Seine offenen Worte trieben ihr die Röte ins Gesicht. „Okay.“
    Eine wässrige Sonne kämpfte sich gerade durch den Morgendunst, als Brad Maya zu seinem Auto führte, einem offenen leuchtend roten MG.
    „Hoffentlich haben Sie eine Kopfbedeckung dabei.“ Er öffnete den Kofferraum. „Sonst wird Ihnen der Fahrtwind kräftig die Frisur zerzausen.“
    Maya war sich sicher, einen Chiffonschal mitgebracht zu haben. Während sie ihn in ihrer geräumigen Umhängetasche suchte, sah sie aus den Augenwinkeln, dass bereits Gepäck im Kofferraum stand. Wollte Brad auch schon abreisen? Sie band sich das Haar zurück und blickte ihn fragend an. „Geht das so?“
    „Sie sehen bezaubernd aus.“ Charmant lächelte er ihr zu. „Steigen Sie ein.“
    Maya machte es sich auf dem weichen Ledersitz bequem und bewunderte das auf Hochglanz polierte Armaturenbrett aus echtem Walnussbaumholz. Der Wagen war ihr vertraut, denn ihr Vater hatte das gleiche Modell besessen. Doch das war lange her …
    Ein Hauch von Sandelholz und Moschus wehte zu ihr herüber, als Brad sich neben sie setzte. Die körperliche Nähe und der sinnliche Duft seines Rasierwassers ließen Maya wohlig schaudern, und ärgerlich über sich selbst, biss sie sich auf die Lippe. Sie durfte sich wirklich nicht länger von Brad Walkers charismatischer Ausstrahlung beeindrucken lassen! Sie sah zur Seite und blickte aus dem Fenster.
    Auch Brad schwieg, zu viel ging ihm durch den Kopf. In ihrer einfachen weißen Baumwollbluse und den abgetragenen Jeans fand er Maya noch verführerischer als in dem gewagten Cocktailkleid, so gründlich es ihm auch den Schlaf geraubt hatte.
    Als er an die Szene vor Mayas Zimmertür dachte, fasste er unwillkürlich das Lenkrad fester. Faraday hatte es eindeutig darauf abgesehen gehabt, Maya einzuschüchtern, und es hätte nicht viel gefehlt, und er, der sensible Künstler Brad Walker, hätte ihm einen Kinnhaken verpasst.
    Dies Gefühl rasender Wut kannte er nur zu gut aus seiner Kindheit. Als Junge hatte er wiederholt erleben müssen, wie sein Vater, Schauspieler wie er, seiner Mutter brutal ins Gesicht schlug. Jonathans Verhalten Maya gegenüber hatte am vergangenen Abend die Gespenster der Vergangenheit wieder lebendig werden lassen.
    Aber das war es nicht allein. Seit sie so überraschend in sein Zimmer getreten war, ließen ihn die Gedanken an Maya nicht los. Sie schien von einem Geheimnis umgeben zu sein, sie faszinierte ihn – und erregte ihn wie nie eine Frau zuvor. Er hatte schon viel zu lange enthaltsam gelebt, und Maya schien genau die Richtige, diesem Übel abzuhelfen.
    Ihre Dankbarkeit, dass er sie vor Jonathan Faradays Nachstellungen gerettet hatte, wollte er für seine Zwecke nutzen. Skrupel, das sei egoistisch und berechnend, ließ er gar nicht erst aufkommen.
    Dicke Regentropfen setzten seinen Zukunftsfantasien ein Ende. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als das Faltverdeck zu schließen. Maya störte das nicht. Zu Brads heimlicher Belustigung war sie bereits auf den ersten Kilometern eingenickt und schlief tief und fest wie ein kleines Kind.
    Den Kopf zur Seite geneigt, atmete sie ruhig und gleichmäßig, was er als angenehm friedlich und entspannend empfand. Entschlossen trat er aufs Gaspedal und ordnete sich ein, um auf die Autobahn zu kommen. Er würde Maya nicht nur bis zum Bahnhof, sondern bis an die Haustür bringen.
    Er lächelte versonnen. Was seine Karriere betraf, war der Besuch bei Jonathan Faraday ein Reinfall gewesen, in privater Hinsicht dagegen ein voller Erfolg. Nur eins konnte ihn jetzt noch stoppen – die Möglichkeit, dass es bereits einen Mann in Mayas Leben gab.
    Allein die Vorstellung daran machte ihn schon eifersüchtig. Mit gerunzelter Stirn warf er Maya einen Seitenblick zu, bewunderte die üppige Kurve

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